Bootsrennen auf der Murr ist nach langer Pause zurück

Freiwillige Feuerwehr Backnang freut sich über großes Besucherinteresse zum traditionellen Tag der offenen Tür am letzten Ferienwochenende. Nach sieben Jahren Unterbrechung ist das Bootsrennen der Feuerwehren ein Publikumsmagnet. Das Team Burgstetten I gewinnt.

Die Löschübungen der Feuerwehr stoßen auf großes Interesse bei den Zuschauern.

© Alexander Becher

Die Löschübungen der Feuerwehr stoßen auf großes Interesse bei den Zuschauern.

Von Gabriella Lambrecht

Backnang. Strahlende Kinderaugen, große Einsatzfahrzeuge, Biertischatmosphäre und Stadtrundfahrten mit dem Feuerwehrauto – dafür ist der Tag der offenen Tür bei der Backnanger Feuerwehr weit über ihre Ortsgrenzen hinaus bekannt und wird gerne – hauptsächlich von Familien – besucht. Dieses Jahr gestaltete sich das Programm allerdings anders als in den Vorjahren: Während das Bootsrennen der aktiven Wehren am vergangenen Samstag direkt hinter dem Feuerwehrhaus auf der Murr viel Gaudi, Spannung und Spaß mit sich brachte, vermissten Gäste unter anderem einen Programmüberblick. Tim Kröner aus Backnang, zweifacher Vater, äußerte sich beispielsweise zu fehlenden lieb gewonnenen Elementen: „Wir vermissen die Playmobil-Ausstellung der Feuerwehr, aber auch den Absetzkipper voller Sand draußen. Eine Hüpfburg wäre auch wünschenswert gewesen, damit sich die Kids etwas auspowern können und leider konnte ich hier keine Programminfos zum Ablauf finden. Vom Bootsrennen wusste ich im Vorfeld nichts.“ Tatsächlich war es beabsichtigt, die Programmpunkte nicht auf eine bestimmte Uhrzeit festgelegt zu kommunizieren und „etwas flexibler zu halten“, so der stellvertretende Feuerwehrkommandant Stefan Burr – und zwar zugunsten des Bootsrennens. Im Vorfeld ließ sich nur grob abschätzen, wie viel Zeit dieses beanspruchen würde. Wer aber bis 16 Uhr bei hochsommerlichen Temperaturen ausharrte, erlebte auch die stets beliebte Löschübung.

Der Wettkampf mit viel Spannung und Spaß fördert auch den Zusammenhalt

Das feuchtfröhliche Bootsrennen selbst trumpfte ebenfalls mit viel Unterhaltungswert, Spaß und Spannung auf: Zehn Feuerwehrteams der aktiven Wehren aus dem Umkreis traten auf der Murr gegeneinander an. Es ging um nicht weniger als 30 Liter Freibier, „viele schöne Erinnerungen an das letzte Rennen und den Truppenzusammenhalt“, schildert Jürgen Wurst von der Freiwilligen Feuerwehr Fornsbach ausgelassen.

Auch Felix Kosch, der das Rennen federführend in Backnang plante und umsetzte, bestätigt: „Das Rennen bringt die umliegenden freiwilligen Feuerwehren und uns zusammen, sie kommen zu unserem Fest. Das Feiern miteinander stärkt die Kameradschaft und den Zusammenhalt. Früher hat das Rennen einfach dazugehört und wir sind froh, dass es wieder stattfinden kann.“ Stellvertretender Kommandant Stefan Burr hat für die Organisation des Bootsrennens berechtigterweise nur lobende Worte: „Die Planungen für das Bootsrennen sind sehr aufwendig. Felix Kosch begann damit bereits vor einem Jahr. Zu bedenken ist auch, dass das Orga-Team den Start- und Landesteg für die Boote selbst gebaut hat. Wir sind froh, dass wir nach rückläufigen Anmeldezahlen und der Covidpause das Rennen dieses Jahr wieder stattfinden lassen können.“ Mit den diesjährigen Teilnehmerzahlen zeigte sich Burr zufrieden: „18 Teams bei der Jugendwehr ist natürlich sehr gut, bei den aktiven Wehren darf es sich aber gerne noch etwas weiter rumsprechen, was für eine Gaudi wir hier haben.“

Letzteres werden sicherlich alle Teilnehmer und Zuschauer bestätigen. Gerudert wurde in Mannschaftstrikots, Mottoshirts oder ganz ohne Oberbekleidung, auf dem Wasser wurde gedrängelt, gespritzt, an den Niedrigstellen in der Murr lachend ins Wurzelwerk gedrängt, unter tosenden Anfeuerungsrufen – hauptsächlich im tiefen Bariton – versucht, die Oberhand und damit auch die 30 Liter Freibier zu gewinnen.

Letztendlich gelang es dem Team aus Burgstetten („Burgstetten I“) gegen „die Fornsbacher“ in einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen auf den letzten Meter den ersten Platz zu machen. Strategisch geschickt traten sowohl Fornsbach als auch Burgstetten sogleich mit zwei Mannschaften an und belegten damit auch gleich den dritten („Fornsbach Berg“) und den vierten Platz (Team „Burgstetten II“) vor allen anderen Mannschaften.

Zum kühlenden Abschluss an diesem wunderbaren Spätsommernachmittag sprangen die Teams in die Murr. Der Freiwilligen Feuerwehr Backnang bleibt nur zu wünschen, dass es ihnen auch im nächsten Jahr gelingt, das Bootsrennen erneut aufleben zu lassen, gerne mit noch mehr Teams für den kameradschaftlichen Zusammenhalt und einer Vorabprogramminfo für Gäste, damit auch das Bootsrennen reichlich besucht und angefeuert werden kann.

Die verschiedenen Teams kämpften mit Haken und Ösen um den Sieg – und damit um 30 Liter Freibier. Fotos: Alexander Becher

© Alexander Becher

Die verschiedenen Teams kämpften mit Haken und Ösen um den Sieg – und damit um 30 Liter Freibier. Fotos: Alexander Becher

Zum Artikel

Erstellt:
11. September 2023, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen