Wie man davon befallen wird und was die Symptome sind

Brainrot: Wenn das Gehirn wegen Social Media aussetzt

Brainrot – Schon einmal davon gehört? Vielleicht litten Sie selbst bereits daran, ohne es zu wissen.

So macht sich Brainrot bemerkbar.

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So macht sich Brainrot bemerkbar.

Von Lukas Böhl

Zunächst einmal sollte klargestellt werden, dass es sich bei „Brainrot“ nicht um einen medizinischen Fachbegriff handelt. Der Begriff entstammt dem Internet und beschreibt Symptome, die sich beim übermäßigen Konsum sinnfreier Inhalte auf Social Media einstellen.

Was mit Brainrot gemeint ist

Brainrot ist sowohl Symptom als auch Ursache. Übersetzt würde man von „Gehirnfäulnis“ sprechen. Diese Fäulnis („rot“) des Gehirns („brain“) tritt auf, wenn man zu viel belanglosen Content im Internet konsumiert und das Denken „matschig“ wird. Brainrot kann sich gleichzeitig auch auf die Inhalte selbst beziehen. Oberflächliche Inhalte jeglicher Art im Internet werden ebenfalls als Brainrot bezeichnet.

Die Symptome von Brainrot

Brainrot äußert sich in verschiedenen Symptomen, darunter:

  • Geistige Vernebelung: Ein Gefühl der Verwirrung oder mangelnder Klarheit bei Denkprozessen.
  • Verkürzte Aufmerksamkeitsspanne: Schwierigkeiten, sich über längere Zeit auf Aufgaben zu konzentrieren.
  • Kognitiver Verfall: Beeinträchtigungen des Gedächtnisses, der Problemlösungsfähigkeit und des kritischen Denkens.
  • Emotionale Müdigkeit: Gefühle von Lethargie, Angst oder Depression, die durch die Informationsflut und die Belastung durch negative Inhalte entstehen.

Beispiele für Brainrot-Inhalte

Brainrot-Inhalte umfassen meist sich wiederholende, leicht konsumierbare und süchtig machende Inhalte, die darauf abzielen, die Aufmerksamkeit zu fesseln. Einige Beispiele für solche Inhalte sind:

  • Video-Inhalte
    • Kurzvideos: Endlose Streams von TikTok- oder Instagram-Reels mit schnellen Schnitten, auffälligen Effekten und wiederkehrenden Trends.
    • Reaktionsvideos: Personen reagieren auf andere Inhalte, ohne einen ausführlichen Kommentar abzugeben.
    • Kompilationsvideos: Zusammenstellungen von Memes, Pannen oder Streichen.
  • Spiele-Inhalte
    • Minecraft- oder Roblox-Videos: Häufig mit übertriebenen Reaktionen oder unsinnigen Szenarien.
    • Fortnite-Memes: Wiederholte Witze oder Tanz-Emotes aus dem Spiel.
    • Livestream-Highlights: Clips dramatischer Momente von Streamern, oft ohne Kontext.
  • Social Media-Trends
    • Challenges: Virale, oft sinnlose oder potenziell gefährliche Herausforderungen.
    • Meme-Zyklen: Der gleiche Witz oder das gleiche Format mit leichten Variationen.
  • Sprache und Kommunikation
    • Übermäßiger Gebrauch von Internet-Slang: Begriffe wie „sus“, „no cap“ oder „it's giving...“.
    • Shitposting: Absichtlich minderwertige oder unsinnige Beiträge.
  • Pädagogische Inhalte
    • Vereinfachte „Fakten“: Informationshäppchen ohne Nuancen oder Kontext.
    • „Life-Hack“-Videos: Unpraktische oder offensichtliche Tipps, die als revolutionär dargestellt werden.
  • Unterhaltung
    • „Befriedigende“ Videos: Inhalte wie Schleim, Seifenschneiden oder hydraulische Pressen.
    • Unboxing-Videos: Vor allem von billigen, massenproduzierten Artikeln.
    • Klatsch und Tratsch über Prominente: Ständige Aktualisierungen kleiner Details aus dem Leben von Prominenten.

Brainrot als Beleidigung

Brainrot kann auch als abfälliger Begriff für einen vermeintlich dauerhaften, geistigen Zustand von Personen genutzt werden. Jugendlichen, die viele Slang-Wörter aus dem Internet verwenden, wird häufig vorgeworfen, an Brainrot zu leiden. Die „Gehirnfäulnis“ wird in diesem Zusammenhang nicht nur als vorübergehend, sondern als dauerhaft beschrieben und dient eher als Beleidigung denn als sachliche Beschreibung.

Fazit

Brainrot ist kein medizinischer Zustand, sondern ein Phänomen unserer digital geprägten Gesellschaft, das die Auswirkungen übermäßigen, oberflächlichen Medienkonsums beschreibt. Während unterhaltsame Inhalte und kurze Videos zwischendurch für Abwechslung sorgen, kann ständiger Konsum die geistige Klarheit beeinträchtigen und zu Ermüdung und Konzentrationsschwäche führen. Mit bewusstem Medienverhalten, Pausen und einem abwechslungsreichen Alltag kann man jedoch gegensteuern und das Gehirn vor Überlastung schützen. Letztlich liegt es an jedem Einzelnen, die Balance zwischen digitaler Unterhaltung und geistiger Gesundheit zu finden.

Die Formulierungen des Textes wurden mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) überarbeitet und anschließend von einer Redakteurin/einem Redakteur überprüft.

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Erstellt:
7. November 2024, 15:18 Uhr

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