Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen mutmaßlichen IS-Mann
dpa Karlsruhe. Ein Iraker, der für die Terrororganisation IS in Deutschland Geld gesammelt haben soll, muss sich aller Voraussicht nach demnächst in Stuttgart vor Gericht verantworten. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe teilte am Freitag mit, dass sie beim dortigen Oberlandesgericht Anklage gegen den Mann erhoben habe.
Die Ermittler werfen dem mutmaßlichen Islamisten vor, sich spätestens Anfang 2020 dem Islamischen Staat (IS) angeschlossen zu haben. Laut Bundesanwaltschaft wollte er eigentlich Deutschland verlassen, um IS-Kämpfer zu werden. Ein Kontaktmann in Syrien habe ihn aber dazu angehalten, zunächst zu bleiben, um Geld zu sammeln. Insgesamt soll er etwa 13 000 US-Dollar (knapp 11 200 Euro) übermittelt haben.
Im Dezember 2020 habe der Mann schließlich die Genehmigung des IS für die Ausreise bekommen, sei dabei im Januar aber kontrolliert und festgenommen worden. Nach früheren Angaben der Bundesanwaltschaft wurde er damals an der deutsch-schweizerischen Grenze gefasst und kam zunächst aufgrund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Karlsruhe in Untersuchungshaft. Später hatte die Bundesanwaltschaft dann die Ermittlungen übernommen und einen eigenen Haftbefehl erwirkt.
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