Christina Weiß ist die neue Schulleiterin in Kirchberg

Seit Januar ist Christina Weiß Schulleiterin der Grundschule in Kirchberg an der Murr. Sie bringt bereits einiges an Leitungserfahrung mit und möchte gemeinsam mit dem Team neue Projekte und Herausforderungen angehen, wie zum Beispiel die Digitalisierung.

Christina Weiß ist seit Januar die neue Schulleiterin der Kirchberger Grundschule. Die Digitalisierung in Schulverwaltung und Unterricht ist eines von mehreren Themen, die sie gemeinsam mit ihrem Team anpacken möchte. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Christina Weiß ist seit Januar die neue Schulleiterin der Kirchberger Grundschule. Die Digitalisierung in Schulverwaltung und Unterricht ist eines von mehreren Themen, die sie gemeinsam mit ihrem Team anpacken möchte. Foto: Alexander Becher

Von Kristin Doberer

Kirchberg an der Murr. Ein Dinokissen, ein Glas voller Bonbons, ein Teddybär und zahlreiche Kinderbücher schmücken das Schulleiterzimmer von Christina Weiß in der Grundschule in Kirchberg. „Die Kinder brauchen ein Ambiente, damit sich jedes Kind hier wohlfühlt, das ein Anliegen hat. Wenn sie von Problemen erzählen, brauchen sie eine vertrauensvolle und kindliche Atmosphäre“, sagt die neue Schulleiterin der Grundschule. Seit Anfang Januar ist
sie nun die Schulleiterin der Grundschule, die die vergangenen eineinhalb Schuljahre kommissarisch geführt wurde (wir berichteten). Liegen geblieben sei aber kaum etwas, meint die 53-Jährige und lobt die Arbeit des Schulleiterteams um Christian Engelhard. Das Team möchte sie auch unbedingt beibehalten – und übernimmt deshalb etwas mehr Unterricht. „Wir treffen uns einmal pro Woche und besprechen, was ansteht und wie wir am besten vorgehen.“

Kirchberg bietet gute Bedingungen
für die Weiterentwicklung der Schule

Die Kirchberger Grundschule erfülle einige Eckpunkte, nach denen sie Ausschau gehalten hat: eine ländlich gelegene Schule mit aktuell 180 Schülern – also weder zu groß noch zu klein für eine „ansprechende Aufgabenverteilung“. Und auch die Ausstattung habe es ihr angetan. Nicht nur das geräumige und gut gepflegte Schulhaus, sondern auch die gut ausgestattete Sporthalle. „Und natürlich die Ausstattung mit WLAN.“ Nicht nur sei zum Beispiel der Drucker so von jedem Raum aus auswählbar, es ist auch eine wichtige Grundvoraussetzung bei der Digitalisierung von Schulverwaltung und Unterricht in der Zukunft – und ist lange keine Selbstverständlichkeit an Grundschulen. Die Digitalisierung ist eine Herausforderung, die die Schulleitung schon angeht. So soll auf ein digitales Stundenplanprogramm umgestellt werden, der Vertretungsplan soll ebenfalls über ein Programm abgewickelt werden und viele organisatorische Aufgaben, wie zum Beispiel die Erfassung von kranken Schülern, sollen digital abgewickelt werden und so den Lehrkräften den Alltag erleichtern. Auch werde aktuell an einer ganz neuen Website für die Schule gearbeitet. Aber nicht nur die technische Ausstattung der Schule sei eine gute Grundvoraussetzung, um diese Aufgaben zu meistern, sondern auch das Kollegium. „Die Einstellung im Kollegium reicht von offen bis zu technikaffin“, sagt Christina Weiß.

Bisher laufe die Zusammenarbeit mit dem Team auch sehr harmonisch, die Atmosphäre untereinander sei sehr gut und die Kolleginnen und Kollegen seien voller Ideen. Als Beispiel nennt sie einen für den Juni geplanten Projekttag zum Thema Biodiversität. „Die Kollegen hängen sich da richtig rein, auch wenn das Mehrarbeit ist.“ Ihre Aufgabe als Schulleiterin sehe sie besonders darin, für die richtigen Rahmenbedingungen zu sorgen, „damit die Träume, die die Menschen hier an der Schule haben, nicht nur wahrgenommen, sondern verwirklicht werden“. Nicht nur für besondere Projekte, sondern auch für den Schulalltag. Dabei sei ihr ein Thema besonders wichtig: die Lehrergesundheit. „Ich frage auch: Was können wir tun, damit sie gesund bleiben?“, sagt Weiß. Sie lege deshalb Wert auf einen kollegialen Führungsstil, bei dem man sich mit Achtsamkeit und Respekt begegnet. Und auch die sehr gut ausgebildete Sekretärin Michaela Tontsch sowie der langjährige Hausmeister Rainer Drexler seien eine große Unterstützung.

Ein besonderer Projekttag für Kinder

Weitere Themen

Allgemein sei die Schule schon sehr gut aufgestellt. Dementsprechend sei ihr Ziel für die kommenden Jahre: „Bewährtes bewahren und weiterentwickeln.“ Während sich andere Grundschulen aktuell um den Ausbau der Ganztagsbetreuung kümmern müssen, gebe es in Kirchberg bereits ein gut aufgestelltes und funktionierendes Konzept. „Dadurch können wir uns anderen Aufgaben widmen“, freut sich Weiß. So zum Beispiel der Planung des Tags zur Biodiversität, bei dem die Schule mit Vereinen einen besonderen Projekttag für die Kinder organisieren möchte. Oder ein Projekt zur Demokratieförderung, das die Lehrkräfte in diesem und dem nächsten Schuljahr angehen wollen. Auch hier gibt es schon zahlreiche Ideen, einige Lehrkräfte haben bereits Workshops und Vorträge zu dem Thema besucht. „Wir begreifen Schule hier als lernende Institution. Jeder lernt jeden Tag, nicht nur unsere Schülerinnen und Schüler.“ Doch bei all den Ideen betont sie auch: „Man kann dem Kollegium nichts aufstülpen.“ Stattdessen müsse man das Kollegium immer im gemeinsamen Tun mitnehmen. „Was ich anbieten kann, ist meine Erfahrung“ (siehe Infotext).

Neben der Leitungsfunktion übernimmt Christina Weiß aber auch noch eine Klassenleitung, 17 Stunden pro Woche unterrichtet sie, elf Stunden sind theoretisch
für die Verwaltungsarbeit eingeplant. „Die Klassenleitung habe ich ganz bewusst übernommen“, sagt die 53-Jährige. „Die Beziehungsarbeit mit den Kindern gibt mir Kraft.“ Wichtig sei ihr dabei, die Besonderheiten der jeweiligen Schülerinnen und Schüler im Blick zu behalten und diese individuell zu fördern.

Ihren Wohnsitz hat Christina Weiß in Vaihingen an der Enz, das Pendeln sei für sie aber kein Problem. Denn auch hier hat sie schon einen Aspekt entdeckt, der die Kirchberger Grundschule attraktiv macht. „Ich muss für den Schulleitungsparkplatz nicht selbst zahlen“, sagt sie lachend und verweist auf ganz andere räumliche Verhältnisse an ihrer vorherigen Schule in Stuttgart.

Werdegang

Studium Christina Weiß hat 1994 ihr Lehramtsstudium für Grund- und Hauptschule an der Pädagogischen Hochschule (PH) Ludwigsburg abgeschlossen.

Schuldienst Nach dem Staatsexamen kümmerte sie sich um ihre Kinder, 2006 stieg sie dann wieder in den Schuldienst ein als Lehrerin an der Schlossbergschule in Vaihingen an der Enz, wo sie bis 2018 unterrichtete. Von 2018 bis 2021 war sie Schulleiterin der Appenberggrundschule Mönsheim, im Anschluss war sie Leiterin der Rappachschule in Stuttgart.

Qualifikationen Neben ihrer Funktion als Klassen- und Fachlehrerin war sie auch Teil eines Evaluationsteams, hier habe sie Erfahrungen gesammelt, die sie heute noch nutzt. Sie war Ausbildungsberaterin der PH Ludwigsburg, unter anderem leitete sie auch eine Koopklasse, in der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf und Schüler ohne gemeinsam unterrichtet werden. An Schulen war sie unter anderem an Projekten zur Gewaltprävention, der Revitalisierung des Schulalltags nach Corona und weiteren Aktionen beteiligt.

Zum Artikel

Erstellt:
12. März 2024, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen