Das war der Juni: Viel Sonne, viel Regen

Deutlich zu warm und deutlich zu niederschlagsreich war das Wetter im Vormonat im Vergleich zum vieljährigen Mittel. Der Juni brachte die erste Hitzewelle des Jahres – eine Woche schönstes Freibadwetter –, aber auch ein schweres Unwetter am Monatsende.

Dunkle Gewitterwolken ziehen am Himmel über Steinheim an der Murr auf. Aufgenommen wurde das Bild in Backnang. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Dunkle Gewitterwolken ziehen am Himmel über Steinheim an der Murr auf. Aufgenommen wurde das Bild in Backnang. Foto: A. Becher

Von Melanie Maier

GROSSERLACH. Er ist noch frisch, der Eindruck des Unwetters, das am späten Abend des 28. Juni über den Rems-MurrKreis und andere Teile Deutschlands hinwegzog. Vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste waren die Bilanz des Gewitters, das die Feuerwehr in Backnang und Region mehrere Stunden lang beschäftigte. Und das hat durchaus mit dem Klimawandel zu tun. Es gebe eine Tendenz, dass in Deutschland solche Gewitter mit Starkregenereignissen häufiger auftreten, wie Andreas Friedrich, ein Sprecher des Deutschen Wetterdiensts (DWD), der Süddeutschen Zeitung mitteilt.

Insgesamt 177,9 Millimeter Niederschlag verzeichnete die Wetterstation in Großerlach-Mannenweiler im Juni – mehr als 50 Prozent mehr Regen, als durchschnittlich im Juni der Jahre 1961 bis 1990 fiel. Der langjährige Mittelwert liegt bei 118,1 Millimetern. Wobei es im vergangenen Monat zwei deutliche Ausreißertage gab, an denen besonders viel Regen herabprasselte. Die größte Niederschlagshöhe (38 Millimeter) sammelte sich am Montag, 7. Juni, die zweitgrößte (36,8 Millimeter) am Montag, 28. Juni, dem Tag mit dem heftigen Unwetter. An insgesamt 18 Tagen wurde Niederschlag verzeichnet, an acht Tagen waren es mehr als zehn Millimeter.

Doch auch der Sonnenschein kam im Juni nicht zu kurz. 250,5 Stunden lang ließ sich der Stern am Junihimmel über Großerlach-Mannenweiler blicken – auch das ein deutliches Plus (120,1 Prozent) gegenüber dem vieljährigen Mittelwert, der bei 208,5 Stunden liegt. An 29 Tagen schien die Sonne, was teils mit hohen Temperaturen einherging. Mit einer Durchschnittstemperatur von 19 Grad Celsius lag der Monat 4,2 Grad über dem Wert der Referenzperiode von 1961 bis 1990 (14,8 Grad). Deutschlandweit war der vergangene Monat mit einer Durchschnittstemperatur von ebenfalls 19 Grad der drittwärmste Juni seit Beginn kontinuierlicher Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881, wie der DWD vermeldet. Wärmer war der Juni nur in den Jahren 2019 (19,8 Grad) und 2003 (19,4 Grad).

Elf Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad Celsius und zwei Hitzetage mit über 30 Grad brachte der Juni in Großerlach-Mannenweiler mit sich. Besonders heiß waren der 17. und 18. Juni (maximal 30,8 beziehungsweise 30,9 Grad). Die zwei Tage reihten sich in eine Woche mit schönstem Freibadwetter ein. Vom 13. bis 18. Juni schien die Sonne täglich mehr als 13 Stunden lang. Mit 14,9 Stunden war sie am 14. Juni die längste Zeit zu sehen.

Die niedrigste Temperatur wurde gleich am Monatsanfang verzeichnet. Am 1. Juni lag das monatliche Temperaturminimum bei 7,4 Grad – das einzige Mal, dass die Temperatur einstellig blieb.

In den kommenden Tagen soll die Temperatur nach den Angaben diverser Internetwetterdienste bei knapp über 20 Grad stagnieren, von Sonntag an sind wohl Schauer und Gewitter angesagt. Doch auch die Sonne soll sich zwischendurch immer wieder blicken lassen.

Das war der Juni: Viel Sonne, viel Regen

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Erstellt:
3. Juli 2021, 11:30 Uhr

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