Dax-Anleger warten zu Beginn einer ereignisreichen Woche ab
dpa Frankfurt/Main. Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich am Montag vor ereignisreichen Tagen zurück gehalten. Der Dax schloss kaum verändert mit minus 0,02 Prozent bei 12.417,47 Punkten.

Der Handelssaal der Börse in Frankfurt. Foto: Frank Rumpenhorst
Im Wochenverlauf stehen Quartalsberichte etlicher Dax-Schwergewichte, neue Gespräche im US-chinesischen Handelsstreit und der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed auf der Agenda.
Die US-Zinssitzung berge Enttäuschungspotenzial, kommentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Es sei gut möglich, dass die Fed den Zins nur um 25 Basispunkte senken und sich danach Zeit lassen werde. Hinter vorgehaltener Hand allerdings setze ein Großteil der Investoren auf einen größeren Schritt. Die Erwartungen an die Geldpolitik seien so hoch wie lange nicht.
Der MDax der mittelgroßen deutschen Werte rückte um 0,12 Prozent vor auf 26.256,24 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte mit minus 0,03 Prozent auf 3523,58 Punkten nur wenig verändert. Der französische Cac 40 gab leicht nach, während der FTSE 100 deutlich zulegte. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Börsenschluss etwas höher.
Die Aktien der Deutschen Börse waren im Dax mit minus 2,43 Prozent der größte Verlierer. Der Börsenbetreiber wird in seinem Expansionsdrang gestört vom Londoner Konkurrenten LSE, der Gespräche über eine Fusion mit dem Finanzdatenanbieter Refinitiv bekanntgab. Die Frankfurter wollten eigentlich die Devisenplattform von Refinitiv erwerben, glauben nun aber nicht mehr an einen erfolgreichen Abschluss.
Besser erging es den Aktionären der Deutschen Telekom, deren Anteile an der Dax-Spitze 2,01 Prozent an Wert gewannen. Sie folgten damit der Nachricht vom Freitagabend, wonach die geplante Fusion der Tochter T-Mobile US mit dem Wettbewerber Sprint unter Auflagen die Zustimmung der Wettbewerbshüter erhält.
Autobauer und Technologiewerte standen unter Druck, was sich etwa bei Papieren von Infineon mit Abgaben von 2,11 Prozent zeigte. Anteile von Fresenius SE standen derweil mit fast 2 Prozent Plus auf der Sonnenseite. An diesem Dienstag legt der Medizinkonzern Quartalszahlen vor.
Im MDax setzten sich die Aktien von Siemens Healthineers trotz eines durchwachsenen Fazits mit 5,47 Prozent an die Index-Spitze. Papiere von Delivery Hero rückten um fast 5 Prozent vor. Sie profitierten von Branchenfantasien wegen eines sich anbahnenden Zusammenschlusses unter Essens-Lieferdiensten. Die niederländische Lieferando-Mutter Takeaway.com will ihren britischen Wettbewerber Just Eat kaufen.
Im SDax sorgten Analystenstudien für größere Bewegungen. Südzucker-Aktien zogen dort um 5,44 Prozent an. Anteile von Ströer kletterten um 3,28 Prozent und erreichten zwischenzeitlich ein Rekordhoch. Die Titel des Strahlen- und Medizintechnik-Unternehmens Eckert & Ziegler legten nach zwei schwächeren Tagen wieder den Vorwärtsgang ein mit plus 3,92 Prozent.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,40 Prozent am Freitag auf minus 0,42 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 145,36 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,07 Prozent auf 174,41 Punkte zu.
Der Euro kostete nach Xetra-Schluss zuletzt 1,1141 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1119 (Freitag: 1,1138) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8994 (0,8978) Euro gekostet.