Demonstration für mehr Klimaschutz

Fridays For Future hat am Freitag mit Unterstützern in Backnang für einen Wandel in der Politik demonstriert.

Rund 60 Menschen haben sich an der Kundgebung beteiligt. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Rund 60 Menschen haben sich an der Kundgebung beteiligt. Foto: A. Becher

Von Melanie Maier

Backnang. „Was wollen wir? Klimaschutz! Wann wollen wir ihn? Jetzt!“ Mit Sprüchen, wie man sie auch von anderen Fridays-For-Future-Demonstrationen kennt, haben am Freitag rund 60 Menschen in der Backnanger Innenstadt lautstark für eine klimafreundlichere Politik demonstriert. Um 17Uhr hatten sich bereits die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Treffpunkt eingefunden. Am Backnanger Bahnhof startete der Protestzug, der unter dem Motto #People not Profit stand.

Denn das, was die Demonstrierenden fordern, ist nicht weniger als einen Wandel des kapitalistischen Systems: Statt immer mehr Profit generieren zu wollen, sollten Unternehmen lieber die Menschen und ihre Bedürfnisse in den Fokus stellen, finden die Klimaschützerinnen und Klimaschützer. „Die Klimakrise ist ein systemisches Problem. Wir stehen hier und demonstrieren, damit es auch einen systemischen Wandel gibt“, verkündete Clara Pretterebner per Lautsprecher. Die 17-jährige Schülerin aus Backnang gehört zu der FFF-Ortsgruppe Backnang, die die Aktion organisiert hat.

Nach einer kurzen Begrüßung mit einigen Sicherheits- und Coronahinweisen startete der Zug in Richtung Innenstadt. Vorweg und hinter den Demonstrierenden fuhr jeweils ein Polizeiauto. Viele der Teilnehmer waren mit Fahrrädern gekommen, fast alle trugen eine FFP2-Maske. Von der Bahnhofstraße ging der Protestzug durch die Marktstraße hinunter zur Bleichwiese, dann durch die Grabenstraße zum Obstmarkt und über den Schillerplatz zurück zum Rathaus. Dort fand von zirka 18 bis 18.15 Uhr eine Abschlusskundgebung statt.

Auch an der Bleichwiese gab es Redebeiträge. Dabei ging es unter anderem um das Thema Lebensmittelverschwendung, aber auch um den Krieg in der Ukraine und wie dieser sich auf den Klimawandel auswirkt. Viele Passanten blieben interessiert stehen, einige zückten auch ihre Smartphones, um die Demonstrierenden zu filmen. Manche schauten amüsiert, einmal ertönte aber auch ein „Halt die Fresse!“ aus der Menge.

„Der Klimawandel bedroht uns in einer Art und Weise, die den meisten noch gar nicht bekannt ist“, erklärte etwa Tobias Rehrle aus Backnang seine Teilnahme an der Kundgebung. Der 48-Jährige engagiert sich auch in der Bürgerinitiative Klimaentscheid Backnang. Die 23-jährige Mascha Indira aus Aspach sprach ihre Angst vor den Folgen des Klimawandels ungeschönt aus: „Bis 2050 ist die Scheiße hier am Dampfen.“ Bei dem Rundgang trug Indira ihr vier Monate altes Baby in einem Tuch auf dem Rücken. „Ich mache mir nicht mehr nur Sorgen um meine eigene Zukunft, sondern auch um die meines Kindes“, sagte sie.

Mia Wildermuth aus Auenwald betonte: „Der Klimawandel betrifft uns alle.“ Sie glaube zwar nicht, dass sich „so schnell etwas ändert, wenn ein paar Menschen in Backnang demonstrieren. Aber ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, nichts unternommen zu haben.“

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Erstellt:
26. März 2022, 06:00 Uhr

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