Deko-Ladenkette ist insolvent

Depot schließt 27 Filialen in Deutschland – auch Stuttgart betroffen

Die Handelsfirma Depot stellt sich im Zug der Insolvenz neu auf. Es gibt Probleme mit Konkurrenz von Temu & Co. Fast 30 Depot-Filialen sollen schließen – welche Standorte trifft es?

Kahlschlag bei der Deko-Kette Depot: 27 Fillialen sollen deutschlandweit schließen.

© dpa/Alicia Windzio

Kahlschlag bei der Deko-Kette Depot: 27 Fillialen sollen deutschlandweit schließen.

Von Michael Bosch/dpa/AFP

Deko-Artikel sind besonders in der Vorweihnachtszeit gefragt. Wer sich jetzt noch für den Advent und den Winter eindecken möchte, hat bei der weitverbreiteten Handelskette „Depot“ vielleicht das letzte Mal die Möglichkeit dazu. Denn das Unternehmen schließt mehr als zwei Dutzend seiner Fillialen.

Bis zum Jahresende sollen 27 Standorte dicht gemacht werden. Das bestätigte Geschäftsführer und Gründer-Enkel Christian Gries. Die Nachrichtenagentur AFP schrieb sogar von 28 Standorten, die geschlossen werden sollen. Übrig bleiben dann noch 285 Läden. In Österreich wurden demnach 20 von einst 49 Geschäften geschlossen, in Deutschland seien 17 Läden dicht gemacht worden. „Es gab keine Möglichkeit mehr, diese Filialen und Depot generell rentabel zu betreiben“, sagte Gries. 

Depot schließt: Auch Filiale in Stuttgart betroffen?

Demnach soll auch eine Filiale in Stuttgart betroffen sein. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Es handelt sich wohl um die Filliale am Hauptbahnof in der Klett-Passage. Darüber hinaus sollen laut dpa die folgenden Standorte geschlossen werden:

  • Übach-Palenberg
  • Schweinfurt Stadtgalerie
  • Neunkirchen
  • Peine
  • Flensburg (Holm)
  • Leer
  • Sylt (Westerland)
  • Berlin (Spandau Arkaden)
  • Wadgassen
  • Schongau
  • Stein (Forum)
  • Schönebeck
  • Ahlen
  • Dortmund
  • Kassel (Obere Königsstr.)
  • Lingen
  • Bornheim
  • Wuppertal (Werth)
  • Donauwörth
  • Düsseldorf (KöBogen II)
  • Neu-Isenburg
  • Frankfurt (Skyline Plaza)
  • Hamburg (Hamburger Meile)
  • Berlin (Lindencenter)
  • Sandersdorf-Brehna
  • Essen

Offenbar wird noch mit einigen Vermietern verhandelt, es geht auch um Preisnachlässe. Sollten die nicht gewährt werden, dürfte es schwierig werden für die Filialen. „Läden, mit denen wir kein Geld verdienen, werden wir konsequent schließen“, sagte Gries.

Die meisten betroffenen Mitarbeiter sollen in andere Filialen versetzt werden. Etwa 50 der zuletzt noch insgesamt 3.350 Beschäftigten verlieren mit der geplanten Schließung der 27 Filialen demnach ihren Job. In der Unternehmenszentrale im unterfränkischen Niedernberg sei die Zahl der Mitarbeiter seit Anfang des Jahres von rund 650 auf 500 verringert worden, heißt es.

Warum schließt Depot so viele Filialen?

Depot ist eine Tochter der Gries Deco Company (GDC). Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit hatte das Unternehmen im Juli Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Ziel ist es nach Firmenangaben, bis spätestens Mitte 2025 wieder in den Regelbetrieb übergehen zu können.

Laut Gries hatte Depot während und nach der Corona-Zeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Auch hätten sich die Rahmenbedingungen verändert. Unter anderem würden gestiegene Rohstoffpreise, Nebenkosten, Container-Raten und Mieten das Geschäft belasten. Depot und andere Einzelhändler verloren auch Marktanteile an stark expandierende Non-Food-Discounter wie Action. Weitere Konkurrenz gibt es durch Portale wie den chinesischen Online-Marktplatz-Temu.

Probleme für Depot-Dekoläden

Zudem leidet der sogenannte Einrichtungsfachhandel besonders unter der schlechten Konsumstimmung. Bei langlebigen Gebrauchsgütern kaufen viele Haushalte nur zurückhaltend ein, sagt Sabine Frühwald, Konsumexpertin beim zu YouGov gehörenden Marktforscher Consumer Panel Services GfK. Die Zahl der Käuferhaushalte sei im Vergleich mit 2019 um eine Million zurückgegangen. Der Umsatz der Einrichtungsfachhändler lag im ersten Halbjahr 2024 knapp 14 Prozent niedriger als fünf Jahre zuvor.

Eine kürzlich durchgeführte, repräsentative Appinio-Umfrage zeigt: Zwei Drittel der Kunden geben an, derzeit weniger Produkte aus dem Bereich Haushalt, Möbel und Einrichtung zu kaufen, da sie es sich nicht mehr leisten könnten.

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Erstellt:
25. November 2024, 15:10 Uhr
Aktualisiert:
25. November 2024, 16:05 Uhr

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