Der Lastenradverleih kommt im Raum Backnang weiter voran

Die neuen Stationen in Murrhardt sind schon da und nutzbar. In Backnang soll noch im Oktober der Testbetrieb mit einer Pilotstation aufgenommen werden.

In Allmersbach gibt es den Lastenradverleih bereits.Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

In Allmersbach gibt es den Lastenradverleih bereits.Foto: Alexander Becher

Von Lorena Greppo

Backnang/Murrhardt. „Lara to go“ nennt sich die Initiative zum E-Lastenradverleih, welche unter der Regie der Energieagentur Rems-Murr im Landkreis gestartet wurde. Damit soll nachhaltige Mobilität gefördert werden. Einige Ausleihstationen – etwa in Allmersbach im Tal – sind schon in Benutzung (wir berichteten), andere stehen in den Startlöchern. Dazu gehören die Städte Backnang und Murrhardt. In Murrhardt können die Räder an den beiden Standorten am Amtshaus, Klosterhof 11, und an der Hörschbachschule, Berliner Straße 3, ausgeliehen werden. Die Räder sind bereits vor Ort, eine offizielle Einweihung der Station ist im September geplant. Bei dieser wird auch die Energieagentur mit einem kleinen Infostand vertreten sein, an dem das neue Angebot beworben werden soll.

Inbetriebnahme in Backnang im Oktober

In Backnang dauert das Ganze noch ein bisschen länger. In der Stadtverwaltung strebt man aktuell eine Inbetriebnahme noch im Oktober an. Der Standort ist noch nicht abschließend festgelegt, favorisiert werde jedoch die Bleichwiese, heißt es.

Ursprünglich war ein Start schon im Juni angestrebt worden. Für Verzögerung sorgte ein ärgerlicher Umstand: die Angst vor Beschädigung. „Nach den Vandalismuserfahrungen bei Regio Rad Stuttgart haben wir uns entschieden, die Lastenräder in festen, zugangsgesicherten Abstellstationen unterzubringen“, erklärt der Fahrradbeauftragte der Stadt Volker Knödler. Nach einer umfassenden Prüfung verschiedener Varianten habe man drei Makrostandorte für die Verleihstationen ausgewählt: Bleichwiese, Bahnhof und Grabenstraße. „Aktuell befinden wir uns in der Endabstimmung der konkreten Mikrostandorte“, erklärt Knödler.

Die Lastenradstationen werden dann noch eine Sonderfunktion haben. Dort soll es nämlich auch einen separaten Bereich geben (voraussichtlich vier Plätze pro Station), in welchem auch private Fahrräder gesichert untergestellt werden können. Damit werde man einer stärker werdenden Nachfrage nach derlei Abstellmöglichkeiten für private Räder in der Innenstadt gerecht.

Eine Pilotstation ist beauftragt

Die Öffnung der Türen werde über eine App erfolgen, die zwischen den Bereichen für das Lastenrad und dem privaten Abstellen differenziert, erklärt der Fahrradbeauftragte. Von einem Hersteller in Bayern liege der Stadtverwaltung ein Angebot für die Stationen vor, das auch die vollständige Integration der Software umfasst und einen Rund-um-die-Uhr-Service bei Störungen und Ähnlichem ermögliche. Die Stationen bestehen aus einer Stahl- und Holzkonstruktion und haben eine Größe von fünf mal 3,25 Metern. Zur gestalterischen Integration seien die Türen sowie die Rückseite der Stationen großflächig verglast. „Dies trägt auch zur sozialen Kontrolle bei“, fügt Knödler an. Die Stationen werden mit PV-Anlagen auf dem Dach ausgestattet.

Eine erste Pilotstation sei aktuell beauftragt und werde aller Voraussicht nach Anfang bis Mitte Oktober geliefert. „Mit der Pilotstation werden wir die Frequentierung beider Teilbereiche und die technischen Abläufe testen, um für die beiden weiteren Stationen gegebenenfalls noch nachsteuern zu können“, führt der Backnanger Fahrradbeauftragte an. Für die beiden weiteren Standorte bestehe eine Option beim Hersteller; vor deren Beschaffung werde man mit Blick auf die Kosten einen Beschlussantrag in die städtischen Gremien einbringen. Denn der Preis für die Pilotstation beläuft sich voraussichtlich auf rund 56000 Euro; die beiden weiteren würden allerdings um etwa 20 Prozent günstiger sein, da die Planung und die technische Integration dann ja schon erfolgt sind.

Per App können die Radstationen entriegelt werden

Das Projekt Das Lastenradprojekt läuft unter der Regie der Energieagentur Rems-Murr gemeinsam mit Kommunen im Rems-Murr-Kreis. Der Verleih der Räder verbindet eine nachhaltige Mobilität mit dem Ausbau der Fotovoltaik vor Ort. Mit von der Partie sind Allmersbach im Tal, Backnang, Murrhardt, Welzheim, Leutenbach, Waiblingen, Weinstadt und Kernen im Remstal. „Lara to go“ wird vom Land Baden-Württemberg und der Europäischen Union gefördert.

Die Ausleihe Das Leihen ist per Handy-App möglich. Links zum Programm (Moqo) finden sich unter www.laratogo.de. Dieses zeigt auch die Verfügbarkeit an. Nach der Registrierung lässt sich das Rad digital entriegeln und wieder verschließen, zusätzlich gibt es auch ein manuelles Schloss. Zwei Akkus sorgen dafür, dass auch bei mehreren Ausleihen nacheinander noch Puffer vorhanden ist. Die Reichweite beträgt etwa 100 Kilometer. Die Registrierung kostet 25 Euro im Jahr, die Nutzung wird mit 1,20 Euro pro Stunde oder neun Euro pro Tag berechnet. Zwischen 20 und 7 Uhr ist der Verleih kostenlos.

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Erstellt:
25. August 2023, 06:00 Uhr

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