Diakoniestation steigt auf Elektroautos um

Dank einer Förderung in Höhe von 46000 Euro kann die Diakoniestation Weissacher Tal vier neue E-Autos kaufen. Die dazugehörigen Ladeboxen hängen schon in der Tiefgarage, bis zur Auslieferung der Autos wird es herstellerbedingt allerdings wohl noch ein gutes halbes Jahr dauern.

Geschäftsführerin Martina Zoll zeigt eine der vier Ladeboxen, die in der Tiefgarage der Diakoniestation installiert worden sind.  Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Geschäftsführerin Martina Zoll zeigt eine der vier Ladeboxen, die in der Tiefgarage der Diakoniestation installiert worden sind. Foto: A. Becher

Von Melanie Maier

Weissach im Tal. Das Thema Umweltschutz ist Martina Zoll wichtig. Langfristig, erklärt die Geschäftsführerin der Diakoniestation Weissacher Tal, würde sie deshalb gerne komplett auf Elektrofahrzeuge umsteigen. 15 Autos umfasst der Fuhrpark der Diakoniestation momentan, darunter zwei geleaste E-Autos von VW. „Die sind toll“, schwärmt Zoll. Sie führt aus: „Unser CO2-Ausstoß ist auf Kurzstrecken relativ hoch. Unsere Mitarbeiter fahren täglich für die ambulante Pflege in Weissach im Tal, Allmersbach im Tal und Auenwald von Haus zu Haus.“ Durch den Umstieg auf E-Autos, hofft Zoll, könne der CO2-Ausstoß relativ schnell und einfach gesenkt werden.

Bis Juli sollten die Fahrzeuge kommen

Dank einer Fördersumme in Höhe von 46000 Euro konnte die Diakoniestation Weissacher Tal, die zu der evangelischen Kirchengemeinde Weissach im Tal gehört, nun die ersten vier E-Fahrzeuge erstehen. Kurz vor Weihnachten wurden bereits die dazugehörigen Ladeboxen in der Tiefgarage aufgehängt. Die Endinstallation sei derzeit im Gange, berichtet Zoll. Doch bis zur Auslieferung der rein elektrisch angetriebenen Renault Twingos wird es wegen Lieferschwierigkeiten des Herstellers wohl noch ein paar Monate dauern. „Sie kriegen fast keine E-Autos gerade“, sagt Zoll. Bis Juli, hofft sie, werden sie spätestens kommen, „weil davon auch die Förderung abhängt“.

Die Zusage für die Fördergelder zu bekommen, sei einfach gewesen, findet die Geschäftsleiterin der Diakoniestation. Im Frühjahr 2021 entdeckten sie und ihre Mitarbeiterinnen die entsprechende Ausschreibung des Bundesumweltministeriums. Das Förderprogramm „Sozial&Mobil“ richtet sich an Organisationen und Unternehmen, die im Gesundheits- und Sozialwesen tätig sind. Seit 2020 und noch bis Ende dieses Jahres können sie zur Umstellung ihrer Flotten auf Elektrofahrzeuge Fördergelder für die Beschaffung rein batterieelektrischer Neufahrzeuge sowie den Aufbau der dazugehörigen Ladeinfrastruktur beantragen. Das Gesamtvolumen des Programms umfasst 200 Millionen Euro. Von den insgesamt 46000 Euro, welche der Diakoniestation Weissacher Tal zugutekommen, flossen 40000 Euro in den Erwerb der Fahrzeuge. Das entspreche etwa der Hälfte der tatsächlichen Kosten, sagt Zoll. Die restlichen 6000 Euro wurden in den Aufbau der Ladeinfrastruktur investiert, wobei er insgesamt mehr als 20000 Euro gekostet hat. Rund 14000 Euro musste die Diakoniestation also selbst übernehmen. Ohne das Fördergeld, sagt Zoll, hätte die Diakoniestation die E-Autos derzeit nicht kaufen können. Sie seien „doppelt so teuer wie normale Autos“. Die Geschäftsführerin hofft, dass die Unterhaltskosten auf lange Sicht günstiger sind als bei benzin- oder dieselbetriebenen Autos. Ob das wirklich so ist, müsse sich aber erst zeigen, sagt sie: „Die Strompreise sind momentan ja auch sehr hoch.“ Aber die Geldersparnis sei nicht der Hauptantrieb, betont Zoll: „Es geht uns um den Umweltschutz.“ Ergänzend möchte sie daher auch gerne noch den Stromanbieter wechseln, grünen Strom beziehen, „damit das alles eine runde Sache wird“. Mit einem lokalen Energieanbieter sei man bereits im Gespräch, aber der Wechsel sei noch nicht vollzogen. Falls Zoll ihr Ziel erreichen würde, nach und nach die gesamte Flotte der Diakoniestation umzustellen, gäbe es aber noch ein anderes Problem: „In unserer Tiefgarage können wir keine weiteren Wallboxen mehr installieren“, sagt sie. „Dann müssten wir schauen, ob wir noch etwas an den Außenstellplätzen machen könnten.“ Doch vorerst freut sich die Geschäftsführerin erst einmal auf die ersten vier diakonieeigenen E-Fahrzeuge. Der Anfang ist getan.

Förderprogramm Alle Informationen zu dem Flottenaustauschprogramm „Sozial& Mobil“ findet man im Internet unter www.bmuv.de/programm/sozial-mobil.

Zum Artikel

Erstellt:
19. Januar 2022, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen