Die Feuerwehrwelt lässt sich nicht einfach anhalten

Pandemie, Digitalisierung und Klimawandel sind die Themen der Versammlung des Kreisfeuerwehrverbands Rems-Murr

81 Delegierte und 39 Ehrengäste waren unter den Anwesenden . Foto: R. Sczuka

81 Delegierte und 39 Ehrengäste waren unter den Anwesenden . Foto: R. Sczuka

Von Nina Willführ

Murrhardt. Vor allem das vergangene Jahr stand im Mittelpunkt der Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbands Rems-Murr in der Murrhardter Festhalle. „Feuerwehr ist Leidenschaft“, erklärte Murrhardts Bürgermeister Armin Mößner zu Beginn der Versammlung vor den rund 120 Anwesenden, darunter 81 Delegierte und 39 Ehrengäste. „Die Feuerwehren setzen sich für ihre Nächsten ein und verkörpern Werte, die in der heutigen Gesellschaft oft fehlen“, so Mößner. Dieser Gemeinschaftsgedanke stehe auch während der Coronapandemie an oberster Stelle. Die Welt der Brände und Verkehrsunfälle kenne keinen Lockdown, erklärte der Vorstandsvorsitzende Markus Kramer. „Die Feuerwehrwelt lässt sich nicht so einfach anhalten“, sagte er. Allerdings sei durch das Tragen von Masken, die Einhaltung der Hygienevorschriften und die verminderte Einsatzstärke jeder Einsatz unter Pandemiebedingungen besonders, stellte Daniel Köngeter, stellvertretender Kreisbrandmeister, in seinem Bericht fest. Auch die psychischen Belastungen seien nicht außer Acht zu lassen.

Übungsdienste sind nun wieder möglich

Doch nicht nur auf die Einsätze hatte das Virus Auswirkungen, bei den Jugendfeuerwehren konnten „lange Zeit keine Übungsdienste geleistet werden“, erklärte Kreisjugendfeuerwehrwart Frank Luckenbach. Seit den Sommerferien ist dies allerdings wieder möglich. Auch seien für nächstes Jahr wieder einige Veranstaltungen geplant. Genauso sei die Feuerwehrmusik teilweise wieder in die Proben gestartet, berichtete Kreisstabführerin Stefanie Walter. Der Kreiszug würde auch nächstes Jahr wieder starten, fügte sie an. Auch wurde ein Blick darauf geworfen, was von Corona bleibt. „Durch das Coronavirus wurde Deutschland fast zwangsdigitalisiert“, stellte Markus Kramer fest, sodass digitale Angebote in den Feuerwehralltag integriert wurden und diese auch fortan ausgebaut werden sollen. Zum Beispiel der Umstieg auf den Digitalfunk, erklärte Köngeter. Durch die neu beschlossene Satzungsänderung sind auch Online-Versammlungen möglich.

Aber nicht nur die Pandemie war ein wichtiger Punkt des Abends. „Der Katastrophenschutz in seiner derzeitigen Ausgestaltung reicht nicht mehr aus“, erklärte Kramer. Das zeigte die Flutkatastrophe im Sommer. Es bedarf so mancher Neuerung. Wichtig sei zum Beispiel, dass die Einsatzkräfte mit spezieller Schutzausrüstung und Werkzeugen vertraut sind, schlug Kramer vor. Genauso sei Kontinuität in der Ausbildung wichtig, stellte Köngeter fest. Auch aus dem Kreisfeuerwehrverband Rems-Murr wurden im Juli Einheiten nach Ahrweiler entsendet.

Nicht nur das Vergangene stand auf der Tagesordnung. Genauso sollte die künftige Ausrichtung festgelegt werden, denn es standen Wahlen an. So wurden die stellvertretenden Vorsitzenden Markus Kaumeyer, der sich erneut zur Wahl stellte, Rolf Klöpfer und Tim Neumann gewählt. Zudem behält Markus Kramer seinen Posten als Vorsitzender. Ein weiterer Höhepunkt der Versammlung waren die Ehrungen und Auszeichnungen. Das Feuerwehrehrenkreuz wurde für hervorragende Leistungen im Feuerwehrwesen an Markus Kaumeyer in Bronze und Heiko Albrecht in Silber verliehen. Die beiden ehemaligen stellvertretenden Vorsitzen Rolf Illg und Joachim Stocker wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Denn „Verantwortung in der Gemeinschaft zu übernehmen, heißt auch mal den Finger zu heben“, sagt Kramer, der die Auszeichnung überreichte. Abschließend wurde Georg Spinner, ehemaliger Vorsitzender, zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Diese Auszeichnung wurde in der Verbandsgeschichte erst zum zweiten Mal verliehen.

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Erstellt:
8. November 2021, 06:00 Uhr

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