Drei Waschbären mit Staupevirus entdeckt
In Rudersberg wurde bei drei Waschbären das ansteckende Virus nachgewiesen. Das Veterinäramt empfiehlt, Hunde zu impfen.
Rems-Murr. Das Landratsamt des Rems-Murr-Kreises teilt mit, dass in Rudersberg bei drei erlegten Waschbären das Staupevirus nachgewiesen wurde. Die Tiere wurden Anfang Juli untersucht, Ende Juli sei das Ergebnis gekommen, teilt Pressesprecherin Rojda Firat mit. Bereits im Februar hatte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA) das Virus bei vier Waschbären in Plüderhausen und einem in Urbach entdeckt. Die mit dem Staupevirus infizierten Waschbären weisen untypisches Verhalten wie Benommenheit, Orientierungslosigkeit und verminderte Scheu auf. Auf einen Virus untersucht werden nur die Tiere, die mit einem solchen Verhalten auffallen.
Während Menschen sich nicht mit dem Staupevirus infizieren können, stellt das Virus eine Gefahr für Hunde dar. Deswegen empfiehlt das Veterinäramt allen Hundehaltern neben einer regelmäßigen Entwurmung auch die Staupeimpfung.
Auch für Menschen kann der Kontakt zu Waschbären in seltenen Fällen gefährlich werden, da diese Träger weiterer Erreger sein können. Kürzlich wurde bei zwei Tieren aus Plüderhausen der sogenannte Waschbärspulwurm (Baylisascaris procyonis) nachgewiesen. Die Tiere in Rudersberg wurden nicht auf den Spulwurm untersucht.
Den Wurm können die Waschbären im Darm beherbergen, ohne selbst Krankheitssymptome zu zeigen. Für Menschen kann der Waschbärspulwurm gefährlich werden, wenn sie mit dem Kot der Tiere in Kontakt kommen. Die im Kot enthaltenen Eier können eine Infektion auslösen, bei der es zu gravierenden Erkrankungen wie neurologischen Ausfällen, einer Hirnhautentzündung oder einer Entzündung der inneren Organe kommen kann.
Dezernent Gerd Holzwarth rät: „Halten Sie Waschbären von Häusern, Sandkästen oder auch Gartenhäusern möglichst fern und verzichten Sie bitte auf die Fütterung von den Tieren.“ Dabei sollten weder lebende noch tote Wildtiere mit bloßen Händen angefasst werden. „Wenn der Kontakt zur Bergung der Tiere erforderlich ist, verwenden Sie bitte Einmalhandschuhe und einen dicht schließenden Plastiksack zur Aufnahme des Tierkörpers und halten Sie dabei den Kontakt möglichst gering.“ pm