Ehrenamtliche Hilfe ist ein großer Gewinn

Das Angebot von Wellcome richtet sich an Familien, die sich im ersten Jahr nach der Geburt eines Kindes Unterstützung wünschen. Maria Meier hilft gerne und begleitet gerade eine Familie aus Murrhardt.

Bruce und Jaden Presecan mit Maria Meier und Cindy Jungbluth (von links): Sie freuen sich, dass sie zusammengefunden haben. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Bruce und Jaden Presecan mit Maria Meier und Cindy Jungbluth (von links): Sie freuen sich, dass sie zusammengefunden haben. Foto: J. Fiedler

Von Simone Schneider-Seebeck

Backnang/Murrhardt. Maria Meier möchte etwas zurückgeben. Deshalb hat sie sich als ehrenamtliche Helferin beim Projekt Wellcome gemeldet. Die Umstellung nach der Geburt eines Kindes kennt sie aus eigener Erfahrung. Sie war noch mitten im Studium, als ihre älteste Tochter geboren wurde. „Meine Nachbarin hat mich damals unterstützt“, sagt sie und denkt immer noch gern an sie zurück.

Auch als sie als junge Frau mit ihrer Familie von Polen nach Allmersbach im Tal gezogen ist, konnte sie immer auf nachbarschaftliche Hilfe zählen. Diese Erfahrungen haben die ehemalige Datenbankadministratorin geprägt. „Ich habe Glück gehabt, mir hat immer jemand geholfen“, blickt die mittlerweile 65-Jährige zurück. Und als sie in den Vorruhestand eintrat, erfuhr sie von Wellcome. Maria Meier ist begeistert von dem Konzept und lobt vor allem auch Koordinatorin Diana Bertele vom Famfutur in Backnang, die sowohl die Familien als auch Ehrenamtliche während ihrer gemeinsamen Zeit begleitet. Die sagt über das Projekt Wellcome: „In den letzten zwei Monaten hat es sich gut entwickelt.“

Momentan begleitet sie eine Murrhardter Familie. Der kleine Jaden Presecan, das damals jüngste von drei Kindern, war noch kein Jahr alt, als sie mit ihrer Unterstützung begonnen hat, die Mutter war damals gerade mit dem vierten Kind schwanger. Der Kleine und Maria Meier haben sich sofort verstanden. „Man konnte mit ihm gleich losziehen“, erzählt sie begeistert. Seither kommt sie jeden Dienstag vorbei und kümmert sich etwa zwei Stunden um den Kleinen, sie gehen jedes Mal zusammen raus. „Mittlerweile läuft er so toll, es ist so schön, das zu erleben“, schwärmt sie. „Man sieht seine Freude. Ich empfinde das als wunderschön. Kinder zeigen ihre Gefühle unzensiert.“

Eltern freuen sich über die Unterstützung

Normalerweise konzentriert sich die Hilfe von Wellcome auf das erste Lebensjahr des Kindes. Doch nach der Geburt des Geschwisterchens wurde vereinbart, die Besuche fortzuführen. Der Mutter sei es wichtig gewesen, dass man weiterhin etwas mit dem Kleinen unternimmt, damit er sich nicht vernachlässigt fühlt, erklärt Maria Meier. „Die Eltern haben Vertrauen zu mir. Und auch der Kleine hat mich von Anfang an akzeptiert.“ Sie strahlt. Sie hat zum richtigen Zeitpunkt die richtige Familie gefunden, ist sie überzeugt.

Dem kann sich Cindy Jungbluth nur anschließen. Die 29-Jährige und ihr Mann Bruce Presecan sind sehr glücklich, dass sie und Maria Meier zusammengefunden haben. Ihre vierte Schwangerschaft verlief schwierig: „Ich hatte Hämatome und einen Leistenbruch, ich durfte mich nicht bewegen und sollte nur liegen“, berichtet sie. Schwierig, wenn ein Kleinkind zu Hause ist und umsorgt werden möchte. Die beiden älteren Geschwister sind da schon etwas selbstständiger. Eine Kollegin von Diana Bertele, mit der Cindy Jungbluth in Kontakt stand, wies sie auf Wellcome hin. „Eine supergute Idee!“, sagt sie heute. „Ich war sehr, sehr dankbar und froh darüber, dass mir Maria geschickt wurde für meinen knapp einjährigen Sohn.“ Auch wenn Wellcome eigentlich nur für das erste Lebensjahr angeboten wird, wurde es in diesem besonderen Fall etwas ausgeweitet. „Man hat mir Maria geschickt, mit der ich super, super zufrieden bin. Sie gehört mittlerweile schon zur Familie. Wir haben sie sehr ins Herz geschlossen.“ Vor allem der kleine Sohn. „Sie ist eine herzensgute Frau.“ Man habe auch bei Jadens Entwicklung gemerkt, dass Maria Meier viel dazu beigetragen und ihn vieles gelehrt habe.

Bald kommt Jaden in den Kindergarten und dann wird sich Maria Meier um die nun zwei Monate alte kleine Tochter kümmern. Eine Vereinbarung, mit der alle höchst zufrieden sind. „Man bekommt etwas von der Gesellschaft und kann so etwas zurückgeben“, sagt Maria Meier. „Man verliert nichts, man gewinnt.“

Foto: privat

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Ehrenamtliche unterstützen

Das Konzept „Wellcome – Praktische Hilfe nach der Geburt“: Die Unterstützung durch Wellcome findet zeitlich begrenzt für zirka drei Monate innerhalb des ersten Lebensjahrs des Kindes statt. Die Ehrenamtlichen kommen an ein bis zwei Tagen in der Woche für einige Stunden nach Hause. Fachlich begleitet werden sie durch die Wellcome-Teamkoordinatorin, eine erfahrene Fachkraft, die Familien und Ehrenamtlichen während der gesamten Zeit beratend zur Seite steht.

Weitere Informationen Unter der Homepage https://famfutur-bk.de/wellcome oder bei Koordinatorin Bertele: 0175/9727898 oder backnang@wellcome-online.de

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Erstellt:
24. März 2022, 06:00 Uhr

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