Ehrengabe der Schillerstiftung für Autorin Schoch
dpa Marbach. Die Schriftstellerin und Übersetzerin Julia Schoch erhält die mit 10.000 Euro dotierte sogenannte Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung 2022. Die Jury würdigte, Schoch sei „nicht nur eine Chronistin ostdeutscher Lebensrealität, sie interessiert sich in einem sehr umfassenden Sinn dafür, wie Systemwechsel und politische Entscheidungen das private Leben der Menschen verändern; was mit ihnen passiert, wenn verschwindet, was bisher Orientierung und Halt bietet“. Die Ehrengabe soll im Juni 2022 in Weimar verliehen werden, wie die Deutsche Schillergesellschaft in Marbach am Montag weiter mitteilte.
Die 1974 in Bad Saarow (Brandenburg) geborene Schoch studierte Germanistik und Romanistik in Potsdam, Montpellier und Bukarest, anschließend lehrte sie französische Literatur an der Universität in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Seit 2003 ist sie freiberufliche Autorin und Übersetzerin und lebt auch in Potsdam.
Nach ihrem ersten Erzählband „Der Körper des Salamanders“ (2001) schrieb Schoch Romane und Theaterstücke, sie übersetzte zudem französischsprachige Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Antoine de Saint-Exupéry, Georges Hyvernaud, Fred Vargas, Éliette Abécassis und Isabelle Eberhardt. Zuletzt erschienen im Jahr 2018 ihr Roman „Schöne Seelen und Komplizen“ und 2019 „Fontaneske“. Ihr neuer Roman „Das Vorkommnis. Biographie einer Frau“ ist von Februar 2022 an auf dem Markt.
Mit der Ehrengabe für das Jahr 2021 war die Lyrikerin Dagmara Kraus ausgezeichnet worden. Die Deutsche Schillergesellschaft fördert seit mehr als 150 Jahren Autoren - auch Eduard Mörike und Else Lasker-Schüler gehörten schon dazu.
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