Zwischen Rastatt und Baden-Baden

Ende des Ersatzverkehrs auf Rheintalbahn in Sicht

Es holperte beim Start und auch Güterbahn-Unternehmen waren nicht begeistert: Die Baustelle an der wichtigen Nord-Süd-Trasse hat viel Ärger verursacht. Ab Freitag rollen wieder Züge - aber nicht alle.

Viel Geduld brauchte es in Richtung Schweiz zuletzt.

© dpa/Philipp von Ditfurth

Viel Geduld brauchte es in Richtung Schweiz zuletzt.

Von red/dpa/lsw

Nach drei Wochen Sperrung zwischen Rastatt und Baden-Baden sollen ab Freitagabend wieder Züge auf einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen fahren, der Rheintalbahn. Das teilte eine Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) mit. Der Fernverkehr und auch einige Regionalzüge sollen laut Fahrplan ab Freitagabend wieder durchgehend unterwegs sein. Fahrgäste im Regionalverkehr müssen auch im September noch mit Einschränkungen rechnen. Informationen dazu gebe es in der Reiseauskunft auf www.bahn.de und in der App DB Navigator. Zudem empfiehlt die Bahn Fahrgästen, mehr Zeit für die Fahrten einzuplanen und gegebenenfalls eine frühere Verbindung zu wählen.

Seit dem 9. August arbeitet die Bahn im Zuge des Bahnprojekts Karlsruhe–Basel unter anderem an der südlichen Anbindung des Rastatter Tunnels. Diese Bauarbeiten schreiten kontinuierlich voran, wie die Sprecherin mitteilte. „Die notwendigen Anpassungen am Gleisbau hat die DB letzte Woche pünktlich beendet, auch die aktuellen Oberleitungsarbeiten laufen gut.“ An den letzten Tagen der Sperrung stünden noch technisch anspruchsvolle Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik an. Einen Softwarewechsel im Stellwerk Baden-Baden am vergangenen Wochenende habe die Bahn erfolgreich abgeschlossen. Auch der Güterverkehr kann nach der Sperrung wieder über die Rheintalbahn fahren, er wird nur noch vereinzelt umgeleitet.

Weiterhin Einschränkungen

Bis zum 9. September, 5 Uhr, arbeitet die Bahn noch an Bauwerken in Durmersheim und Rastatt sowie Stellwerken und Weichen in Rastatt und Baden-Baden. Bei den Linien RE 2 und RE 7 müssen Passagiere den Angaben nach daher zwischen Karlsruhe und Offenburg mit Fahrplanänderungen wie Halt- und Zugausfällen und zeitweise mit Ersatzverkehr rechnen. Züge der Linien RE 40, RB 41 und RB 44 werden vom Karlsruher Hauptbahnhof bis mindestens Rastatt durch Busse ersetzt. Am Sonntag, 8. September, fallen der Sprecherin zufolge alle Regionalzüge zwischen Rastatt und Baden-Baden ganztägig aus. Es fahren Busse.

Auch danach wird es auf den S-Bahn-Linien 7 und 8 bis zum 21. September zu mehreren Einschränkungen, Ausfällen und Teilausfällen kommen, wie die Verkehrsbetriebe Karlsruhe informierten. Fahrgäste werden gebeten, die Informationsaushänge an den Haltestellen zu beachten.

Gerade zu Beginn der Sperrung hatte es Probleme im Ersatzverkehr gegeben. Die Zahl der Busse reichte nicht aus, Fahrgäste monierten unter anderem eine mangelhafte Beschilderung für die Wege zum Schienenersatzverkehr. Die Güterbahnen äußerten ebenfalls Kritik, dass die eigentlich angedachte Umleitung über Frankreich nicht wie geplant funktioniere. Laut der Bahn waren Staus auf der Strecke im Güterverkehr aber schnell aufgelöst.

Mehr als 300 Züge täglich

Auf der über 170 Jahre alten Strecke werden Güter zwischen den Nordseehäfen, wichtigen westdeutschen Industrieregionen, der Schweiz und Norditalien transportiert. Mehr als 300 Züge des Nah-, Fern- und Güterverkehrs nutzen sie nach Angaben der Bahn täglich. 

„Das ist zu viel für die Trasse“, heißt es aber bei der Bahn. Deshalb baut sie zwei zusätzliche Gleise, um Verzögerungen durch langsam fahrende Züge zu vermeiden. Fernzüge sollen dann mit bis zu 250 Kilometern pro Stunde fahren können. „Damit reduziert sich die Fahrzeit zwischen Karlsruhe und Basel um rund eine halbe Stunde auf nur noch etwa 70 Minuten.“ Die durchgehenden vier Gleise sollen im Jahr 2035 fertiggestellt, der milliardenschwere Ausbau der Rheintalbahn insgesamt jedoch erst 2041 abgeschlossen sein.

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Erstellt:
28. August 2024, 08:04 Uhr

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