„Er war ein perfekter Botschafter der Stadt“
Weggefährten Frank Noppers aus Backnang würdigen zum Abschied die Leistungen des Oberbürgermeisters in seiner fast 19-jährigen Amtszeit.

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Frank Nopper verlässt nach fast 19 Jahren das Backnanger Rathaus. Foto: A. Becher
Von unserer Redaktion
Ute Ulfert, CDU-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat: Frank Nopper hat den Namen Murr-Metropole nicht nur erfunden, sondern auch mit Leben erfüllt. Er hat Backnang zu einer Marke gemacht. Außerdem hat die Stadt von seinen sehr guten Verbindungen profitiert. Unter ihm ist Backnang deutlich vorangekommen: Die Stadt wächst und es sind viele Arbeitsplätze entstanden, etwa in der Spinnerei oder in den Lerchenäckern. Wir haben aber auch schöne Dinge bekommen, zum Beispiel den neuen Annonaygarten. Für seine Stadt hat der OB gekämpft wie ein Löwe: Ich glaube, er hätte sich sogar vor einem Ministerium angekettet, wenn es Backnang genutzt hätte.
Willy Härtner, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Gemeinderat: Frank Nopper geht und hinterlässt eine Lücke, was den Unterhaltungswert der Sitzungen anbelangt. Vor seinem Wunsch, sich Richtung Stuttgart zu orientieren, hat er die Sitzungen durch seine wache und humorvolle Art bereichert. Das schnelle Zusammenfassen auch von schwierigen Sachverhalten ist eine Stärke, die er auch in Stuttgart gut gebrauchen kann. Für Backnang geht uns ein Sprachrohr verloren, das aus Backnang die Murr-Metropole gemacht hat. Herr Nopper war sich für fast nichts zu schade; ob beim Bieranstich zum Straßenfest, beim Bandhaus-Theater als Vogt, in Gummistiefeln bei der Murrputzede oder im Fahrraddress bei der Stadtrundfahrt. Ich wünsche ihm ein gesundes Herz, viel Durchhaltevermögen und Kraft für seine neuen Herausforderungen.
Heinz Franke, SPD-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat: Mit Frank Nopper verlässt ein Backnang-Botschafter unsere Stadt, dem es gelang, die Murr-Metropole zu einer Marke zu machen. Er war ein „Sprücheklopfer“ im für uns besten Sinn. Er kann auf Menschen zugehen, leicht und unkompliziert Kontakte knüpfen, auf Augenhöhe kommunizieren und Bürgernähe praktizieren. Er ist einer, der viel von sich selbst fordert, mit notwendigen Ecken und Kanten, ein Antreiber und damit auch Beweger, mit dem man sich handfest streiten und hinterher ein Glas Wein trinken kann. Es sind viele Projekte und Maßnahmen, die mit seinem Namen verbunden sind. Für Backnanger Emotionen war sicher die Rückkehr des BK-Kennzeichens etwas Besonderes, ebenso seine und unsere gemeinsame Niederlage im Kampf um den Erhalt unseres Krankenhauses. Es waren spannende und erfolgreiche Jahre mit ihm und für unsere Stadt. Danke!
Charlotte Klinghoffer, BfB-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat: Man könnte hier eine ganze Bandbreite an Verdiensten nennen, doch das Wichtigste, was Frank Nopper für Backnang geleistet hat, war das Schaffen eines Wirgefühls, auch durch die Namensgebung „Murr-Metropole“. Er war ein perfekter Botschafter der Stadt, spritzig und offensiv in der Sprache. Und er hat es geschafft, die Stadt in Erscheinung zu bringen, sodass auch im fernen Stuttgart noch von Backnang die Rede war.
Heinz Harter, geschäftsführender Schulleiter der Backnanger Schulen: Frank Nopper hat in Backnang deutliche Spuren hinterlassen – im positiven Sinne. Dass Backnang sich in den letzten 18 Jahren zu einer vielfältigen und geschätzten Schulstadt entwickelt hat, ging nur mit seiner Unterstützung. Er zeigte eine zunehmende Offenheit für schulische Themen und unterstützte Projekte wie die Backnanger Literatour maßgeblich. Dem Thema Bildung hat das in Backnang spürbaren Auftrieb gegeben. Frank Nopper war kommunikativ und kompetent, lösungsorientiert und verbindlich, humorvoll und ein hervorragender Redner.
Klaus Lindner, Vorsitzender der Dachorganisation der TSG-Vereine: Der Bau der Katharinenplaisirhalle und des Hallenbads haben in Frank Noppers Amtszeit einen besonderen Stellenwert. Auch die derzeit in der Plaisir entstehende Sport-Kita darf er sich mit auf seine Fahnen schreiben. Die neue Karl-Euerle-Halle wünscht sich der Sport schon lange und ich hoffe sehr, dass dieses Projekt zügig vollendet wird. Bewahrheitet hat sich leider meine schon vor einigen Jahren geäußerte Befürchtung, dass die Preise immer weiter steigen werden. Man hätte früher Nägel mit Köpfen machen sollen. Insgesamt war Frank Nopper allerdings immer ein verlässlicher, dem Sport und den Vereinen zugewandter Partner. Er hat zum Beispiel den alljährlichen Sportstammtisch initiiert und die Kindersportmesse mitgetragen. Beide Veranstaltungen werden seine Ära hoffentlich überdauern.
Vanessa Mai, Schlagersängerin aus Backnang: Als Backnangerin finde ich es sehr, sehr schade, dass sich Frank Nopper nun nach Stuttgart verabschiedet. Er war ein toller OB und hat viel für unsere Stadt getan. Ich verbinde mit ihm eine meiner schönsten Erinnerungen: die Trauung mit meinem Mann Andreas im Backnanger Rathaus im Jahr 2017. Und natürlich nicht zu vergessen: viele tolle Straßenfeste. Ich werde ihn vermissen.
Wilfried Braun, Dekan des Kirchenbezirks Backnang: Auf die Frage, was von seinem Tun und Lassen in dieser Zeit bleibt, antworte ich mit biblischen Worten: Alles, was er im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe getan hat (1. Korinther 13,13). Dazu zählt für mich auch seine Nähe zu den Menschen in unserer Stadt und sein großer Einsatz für den Erhalt der Backnanger Stiftskirche.
Marc Steckling, Tesat-Geschäftsführer: Als größter Arbeitgeber der Stadt haben wir die Offenheit und Fairness von Herrn Nopper sehr geschätzt und sein unermüdliches Engagement für den Raumfahrtstandort Backnang wird uns in positiver Erinnerung bleiben. Wir werden den Austausch mit Herrn Nopper als Person und als Politiker bei Veranstaltungen wie beispielsweise den Backnanger Wirtschaftsgesprächen und dem legendären Straßenfest vermissen.
Jasmin Meindl und Juliane Putzmann, Leiterinnen des Bandhaus-Theaters Backnang: Herr Nopper hat sein Amt mit viel Energie und Herzblut ausgefüllt. Das Wohl und Ansehen der Stadt war ihm ein echtes Bedürfnis. Das bekamen wir zu spüren, als er uns seine Erwartungen an uns mitteilte: ein Theater für die Stadt mit Strahlkraft ins Umland. Es ist kein Geheimnis, dass wir nicht seine Wunschkandidatinnen waren bei der Vergabe des Theaters. Er sagte aber auch, dass er die Wahl akzeptiere und uns keine Steine in den Weg legen werde – und so war es auch. Über die Jahre haben wir ihn mit unserer Arbeit überzeugen können. So werten wir zumindest seinen Auftritt als Titus, der Krämer, in unserem Freilichtstück „Judith von Backnang“. Herr Nopper wird uns deshalb vor allem als Demokrat in Erinnerung bleiben, auf dessen Wort immer Verlass war.
Silvan Vollmer, Jugendvertreter Backnang: In unserer kurzen Zeit als Jugendvertreter haben wir zwar noch nicht wirklich mit Frank Nopper zusammengearbeitet, aber ich hatte schon vorher mit ihm zu tun. Er hat sich immer für die Jugend eingesetzt und ich hoffe sehr, dass er das künftig auch in Stuttgart machen wird. Dabei wünsche ich ihm viel Erfolg. Und auch für Backnang hat er sich immer sehr eingesetzt. Er war es schließlich, der aus der Großen Kreisstadt Backnang die „Murr-Metropole“ gemacht hat.
Ralf Rangnick, Fußballtrainer und Manager aus Backnang: Weil der erste Lockdown einige Schwachstellen bei der Digitalisierung an Schulen offenlegte, war es uns ein Anliegen, uns vor Ort bei unseren einstigen Grundschulen – der Schiller- und der Mörikeschule – über die aktuelle Situation zu informieren. Schnell zeigte sich, dass die Schulen über eine mangelhafte digitale Infrastruktur verfügten, um hybride Lernkonzepte anbieten zu können. Da großer Handlungsbedarf bestand, wurden wir sofort tätig. Durch die Zusammenarbeit von Frank Nopper, dem Schulträger und mithilfe der Ralf Rangnick Stiftung werden beide Grundschulen und zwei angrenzende Schulen (Schickhardt-Realschule und Pestalozzi-Schule) bis Ende August 2021 ans Glasfasernetz angeschlossen und alle Klassenzimmer miteinander vernetzt. Nicht zuletzt dank Frank Nopper wurde das Projekt derart schnell vorangetrieben.
Sigrid Göttlich, Geschäftsführerin Stadtmarketing Backnang: Stuttgart gewinnt einen eloquenten Redner, einen begnadeten Juristen mit dem Herz auf dem rechten Fleck und einen positiv denkenden Strahlemann, immer mit allen Menschen auf Augenhöhe, der immer auf ein Wort Zeit hat. Genau das strahlt Backnang aus! Sein Nachfolger wird mit und in seiner eigenen Aura darauf aufbauen können. Ich schätze die Zusammenarbeit im Vorstand unseres Stadtmarketing-Vereins sehr.