Erfolgreiche Saison in den Freibädern im Raum Backnang

Der Sommer neigt sich dem Ende zu und damit auch die Freibadsaison. Im Erbstetten wurde am Sonntag beim Ausbaden das Saisonende ausgiebig zelebriert. Das Bad hat aber noch offen, solange das Wetter hält. Auch in Oppenweiler kann noch ein letztes Mal geplanscht werden.

Das Motto beim diesjährigen Ausbaden im Freibad Erbstetten lautete „Al dente“ – die Schwimmnudel durfte daher nicht fehlen. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Das Motto beim diesjährigen Ausbaden im Freibad Erbstetten lautete „Al dente“ – die Schwimmnudel durfte daher nicht fehlen. Foto: Alexander Becher

Von Anja La Roche

Rems-Murr. Die Badesaison ist in den Freibädern der Region größtenteils vorbei. Die Betreiber blicken auf eine Saison mit durchschnittlich bis rekordverdächtig hohen Besuchszahlen. In dem einen oder anderen Bad wird in der Winterpause kräftig angepackt und saniert.

Keine BaBäBü mehr im Wonnemar

Das Freibad des Backnanger Wonnemars hatte am Sonntag ein letztes Mal für dieses Jahr geöffnet. Aus personellen Gründen und wegen des Schulstarts sei es nicht lukrativ, noch ein paar Tage länger geöffnet zu haben, erklärt der Center Manager Alexander Happold. Über die Saison sagt er: „Es hat alles gut funktioniert.“ Die Besucherzahlen würden mit knappen 86000 fast so hoch wie vergangenes Jahr sein, „wir sind rundum zufrieden“. Der stärkste Tag sei an Pfingsten mit zirka 3300 Gästen gewesen. Das habe sich im Vergleich zu früher geändert, so Happold. „Vor zehn, 15 Jahren waren noch die Sommerferien der Knaller.“

Die Regentage zu Beginn der Sommerferien haben die Freibadlaune gedämpft, „aber wir haben den Vorteil, dass die Leute dann auf unser Hallenbad oder die Sauna ausweichen können“, sagt Happold. Der größte Erfolg für den Center Manager war die entspannte Personallage. Wenn es zu Engpässen kam, konnte das Wonnemar auf das Personal einer Leihfirma zurückgreifen. Auf zusätzliches Sicherheitspersonal musste das Wonnemar – wie es in anderen Freibädern in Deutschland wohl der Fall ist – nicht zurückgreifen. „Wir hatten keine Probleme mit Gewalt“, sagt Happold zufrieden.

Sommerfest fällt dem Wetter zum Opfer

Nicht ganz so gut geklappt hat es dieses Jahr mit dem Sommerfest, das dem Wetter zum Opfer gefallen ist. Die Backnanger Bäderbühne (BaBäBü) hat das Wonnemar dieses Jahr erst gar nicht veranstaltet. 2021 und 2022 hat die Open-Air-Veranstaltung auch lokalen Musikern eine Bühne geboten. „Wir hatten zu wenige Besucher“, erklärt Happold die Entscheidung, diese 2023 nicht erneut zu realisieren.

Von Erfolg gekrönt seien dieses Jahr dafür andere Events gewesen. Dazu zählen der Zumbakurs jeden Freitag, das After Work Swimming, das zumindest im Mai und Juni gut besucht wurde, der City-Triathlon im April und die Schüler- und Stadtmeisterschaft im Juli. Ein letztes Event für diese Saison veranstaltet das Wonnemar am Sonntag, 24. September: Beim Hundeschwimmen können die Vierbeiner im dann chlorfreien Wasser planschen.

Hohe Besucherzahlen in Murrhardt

Das Freibad in Murrhardt hat seine Badesaison ebenfalls am Sonntag beendet. Zur Feier durften die Gäste an diesem Tag kostenlos schwimmen gehen. Über die Saison berichtet Rainer Braulik von den Stadtwerken Murrhardt: „Wir haben allen Grund zur Freude, das Wetter war top.“ Die diesjährigen Besucherzahlen schätzt er auf zirka 55000, das entspreche den hohen Zahlen von 2022. Die Jahre zuvor seien es nur 30000 bis 40000 Gäste pro Saison gewesen. Die vielen Besucher führt Braulik darauf zurück, dass das Freibad auch zu Pandemiezeiten stets offen hatte, „das wurde wertgeschätzt“. Dem Bad spiele aber auch in die Karten, dass das Gaildorfer Freibad 2023 erneut wegen Sanierung geschlossen hatte. Veranstaltungen habe es wegen der Sanierungsarbeiten keine gegeben.

Der neue Kinderbereich stand in Murrhardt erst ab Mitte Juni für die kleinsten Badegäste zur Verfügung, weil sich die Umbauarbeiten etwas verzögert hatten. Dafür sei er dann sehr gut angekommen, vor allem wegen des elastischen Gummibelags und des neuen Sprayparks. „Der Bereich ist gut gelungen“, resümiert Braulik. Die Winterpause nutzt die Stadt dafür, den Belag im großen Becken zu erneuern. Am Montag haben die Bauarbeiten begonnen. „Der neue Belag soll es uns zukünftig ermöglichen, schneller in die Saison zu starten. Bislang haben wir immer aufwendige Malerarbeiten zu absolvieren.“

Deshalb ist das Freibad trotz sommerlicher Temperaturen schon geschlossen. „Normalerweise hätten wir schon eine Woche früher geschlossen“, sagt Braulik. Wegen des guten Wetters hatte das Bad eine Woche länger offen. Noch länger offen bleiben konnte es allerdings nicht, sonst wäre das Risiko zu groß gewesen, dass die Bauarbeiten später von zu kalten Temperaturen gestört werden.

In Oppenweiler dauert der Badespaß an

Im Mineralfreibad Oppenweiler endet die Saison erst diese Woche am Sonntag. Das wird mit einem kleinen Stehempfang und gemütlichem Beisammensein um 9 Uhr gefeiert. Die diesjährigen Einnahmen des Freibads seien zufriedenstellend, berichtet Karen Benzler, die stellvertretende Kämmerin der Gemeinde. Zudem geht sie von durchschnittlichen Besucherzahlen aus. Besonders gut sei der Auftritt des Musikvereins Reichenberg am Muttertag angekommen, ebenso das Zelten im Freibad, ein Teil des Schülerferienprogramms.

Schwierig war hingegen die Personalsituation. „Beim Personal musste kontinuierlich nachgesteuert werden. Ein Thema, das uns wohl erhalten bleiben wird“, sagt Benzler. Als ungewöhnlich bezeichnet sie zudem drei medizinische Notfälle in einer Saison. In der Winterpause soll die Rutsche erneuert werden – der Gemeinderat entscheide dazu in den nächsten Wochen.

Gelungene Saison in Erbstetten

Mit Schwimmnudeln bewaffnet sind die Besucher im Bädle in Erbstetten am Sonntag ins kühle Nass gesprungen, entsprechend dem Ausbaden-Motto „Al dente“. Anschließend beteiligten sie sich rege bei der Wassergymnastik. Die Freibadsaison in Erbstetten ist damit offiziell beendet. Das Bad soll aber noch offen bleiben, solange das Wetter hält. Wie lange das ist, darüber informiert die Gemeinde auf ihrer Homepage.

Der Bademeister, Uwe Meyners, ist vollends zufrieden mit der Saison. „Das Wetter war genial“, sagt er. Lediglich für die Kinder sei der Regen zu Beginn der Sommerferien unerfreulich gewesen. Knapp 50000 Besucher verzeichnet das Freibad dieses Jahr, etwa genauso viele wie 2022. Es wird geschätzt, dass es die drittbeste Saison seit 2003 war. Besonders der Wassergymnastikkurs, aber auch die Schwimmkurse seien gut angekommen. Personell hat Meyners nichts zu klagen. Neue Leute für nächstes Jahr stünden schon bereit. Das Freibad habe dieses Jahr zudem eigene Rettungsschwimmer ausgebildet. Überdies sorgten tolle Veranstaltungen für jede Menge Spaß, darunter das Kaffeetrinken und Weißwurstessen zum Saisonauftakt und das 24-Stunden-Schwimmen im Juli. Beim Ausbaden am Sonntag konnten die jungen Gäste neben dem „Al dente“-Ausbaden auch über den Kinderflohmarkt schlendern. Bei der Tombola wurde 50 Preise verlost. „Die Leute waren einfach nur glücklich“, schildert Bademeister Meyners seinen Eindruck.

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Erstellt:
12. September 2023, 06:00 Uhr

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