Erschöpft, aber glücklich
Zunftmeister Schlichenmaier zieht positive Bilanz nach dem Landesnarrentreffen in Murrhardt

© Jörg Fiedler
Die Narren haben sich beim Landesnarrentreffen in Murrhardt äußerst wohl gefühlt. Foto: J. Fiedler
Von Christine Schick
MURRHARDT. Eine Reihe von Murreder Henderwäldlern ist dabei, noch Abbau- und Aufräumarbeiten in der Festhalle zu erledigen. Auf ein leises Stöhnen folgt ein Lächeln und der Kommentar: „Schön war es aber trotzdem.“ Das spiegelt die Stimmungslage ganz gut. Eine erste Bilanz von Zunftmeister Matthias Schlichenmaier fällt sehr gut aus, auch wenn die Vereinsmitglieder ein arbeitsmäßig höchst beachtliches Wochenende hinter sich gebracht haben.
„Wir sind wirklich sehr zufrieden, eine Mammutaufgabe war es allerdings schon“, sagt Matthias Schlichenmaier. Die Vereinsmitglieder, von denen der Großteil am Wochenende im Dauereinsatz war, seien ans Limit gegangen. Viel Schlaf hätten die Murreder Henderwäldler in den vergangenen Tagen nicht bekommen und trotz intensiver Planung an der einen oder anderen Stelle improvisieren müssen. Auch körperlich seien beispielsweise die Mitglieder sehr stark gefordert gewesen, die beim Aufbau des Zirkuszelts mit angepackt hätten.
Und trotzdem: Das wird durch die Rückmeldungen wieder wettgemacht, die die Murreder Henderwäldler bekommen haben. Der Landesverband Württembergischer Karnevalsvereine (LWK) und auch die Gastvereine hätten nicht mit Lob gegeizt. Es sei auch die Einschätzung gefallen, dass das Landesnarrentreffen in Murrhardt eines der schönsten bisher gewesen sei, sagt Schlichenmaier. Der Zunftmeister betont, dass für diesen Erfolg neben den engagierten Mitgliedern natürlich auch die vielen Partner und Unterstützer ausschlaggebend gewesen seien – angefangen bei der Stadt Murrhardt über die Sponsoren, den Landkreis bis hin zu den vielen weiteren Helfern. Schlichenmaier freut sich, dass die Veranstaltungen gut bis sehr gut besucht waren. Zwar habe man beim Umzug aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die anvisierten 8000 bis 10000 Besucher erreicht, sondern um die 7000 Zuschauer. „Vielleicht haben es größere Städte da auch noch ein bisschen einfacher“, sagt er. Aber ebenso großes Gewicht hat für ihn das Feedback, dass es den Gastgruppen so gut gefallen habe, was vor allem auch auf das Konto der Zuschauer geht, die einfach mitgegangen seien. „Das Publikum in Murrhardt und Umgebung ist klasse.“ Auch sonst zeigt sich der Zunftmeister höchst zufrieden. Nicht selbstverständlich gewesen sei, dass auch schon der Empfang inklusive Narrensuppe mit rund 250 Gästen so gut besucht war. Ähnlich sah es bei der Narrenmesse in der Stadtkirche aus. Der Dämmerungsumzug inklusive Baumaufstellung mit rund 40 Gruppen ging schon als halber Nachtumzug durch. Der ausverkaufte Narrenball mit 350 Gästen und ein prall gefülltes Partyzelt am Samstagabend können sich ebenfalls sehen lassen, findet Matthias Schlichenmaier.
Als hilfreich und wertvoll hat sich das institutionsübergreifende Sicherheitskoordinationsteam mit Mitgliedern der Stadtverwaltung, Feuerwehr, DRK, Polizei sowie Henderwäldlern erwiesen. Nach Rückmeldungen von Polizei und Feuerwehr habe es keine Zwischenfälle gegeben. Der Schlusspunkt des Treffens am Sonntagspätnachmittag war dann recht emotional, gesteht Schlichenmaier. Ganz abgesehen davon, dass nach dem Abschluss des Wochenendes, bei dem alles gut verlief, sich große Erleichterung einstellte, bekamen die Henderwäldler noch mal kompakt zurückgemeldet, wie gut es den Vertretern des Landesverbands und den Gastgruppen gefallen habe: Mit Standing Ovations! „Ich denke, die Leute haben gespürt, dass wir von Anfang an wirklich viel Herzblut in die Organisation gesteckt haben.“ Angefangen von den ausführlichen Informationen für die teilnehmenden Narrenzünfte und Karnevalsgesellschaften in Mappenform über ein erlesenes Narrenball-Programm bis hin zu liebevoller Dekoration. „Es ist ja auch unheimlich viel Freizeit in das Projekt geflossen und da tut es schon gut, so eine tolle Anerkennung zu bekommen.“ Das Lob gilt zudem auch der ganzen Stadt, worüber er sich freut.
Nun ist die Fahne an den ersten Fasnetsverein Steinheim als Ausrichter des kommenden Landesnarrentreffens übergeben worden und die restlichen Aufräumarbeiten sind vermutlich Mitte der Woche beendet. Zudem steht noch der Kassensturz an, der zeigen wird, ob die Henderwäldler mit ihren Budgetplanungen hingekommen sind. Doch dann können Vorstandsteam sowie Mitglieder durchschnaufen – zumindest kurzfristig.
Bei der Narrenmesse haben die Murreder Henderwäldler in Absprache mit der evangelischen Kirchengemeinde gesammelt. Die Kollekte von 939 Euro wird auf 1000 Euro aufgerundet und soll dem Projekt der Twistertwins – Alex Twister und Torsten Fuchs – im Kinder- und Jugendhospiz Stuttgart zugutekommen.
Nächste Termine: Der Rathaussturm findet am Donnerstag, 20. Februar, um 17.33 Uhr statt, Samstag, 22. Februar, um 19.11 Uhr laden die Henderwäldler zum Nachtumzug durch die Innenstadt ein. Weitere Termine sind der Kinderfasching am Montag, 24. Februar, um 13.30 Uhr und das Fasnetsverbrennen am Dienstag, 25. Februar, um 19.11 Uhr auf dem Marktplatz.