Erste Haushalte surfen in Oppenweiler schon im Herbst mit Highspeed
Der Glasfaserausbau der Telekom in Oppenweiler hat begonnen. Beim Spatenstich werden die Details erläutert.

© Alexander Becher
Gerd Holzwarth als Vertreter des Zweckverbands Breitbandausbau Rems-Murr (von links), Bauleiter Halil Karakus, Bürgermeister Bernhard Bühler, Alexander Ostertag, Regionalmanager der Telekom, und Helmuth Haag, Leiter Kommunikation der Gigabit Region Stuttgart GmbH, griffen zu Spaten und Kabel, um den Glasfaserausbau der Telekom in Oppenweiler zu eröffnen. Foto: Alexander Becher
Von Lorena Greppo
Oppenweiler. Eine kurze Regenpause reicht, damit in der Sudetenstraße in Oppenweiler alle Akteure rasch zu einem Spaten greifen können und offiziell den Beginn der Bauarbeiten für den Breitbandausbau einläuten. Während sich viele Menschen in der Region freuen, dass die lange Trockenphase ein Ende hat, hat Halil Karakus, Bauleiter der ausführenden Firma Kabel X, andere Vorstellungen vom perfekten Wetter: „25 Grad und Trockenheit.“ Der Regen, sagt er, könne die Arbeiten verzögern. Angespannt scheint er deshalb aber nicht. „Das holen wir meistens wieder auf“, erklärt er.
Bleiben die Arbeiten im Zeitrahmen, werden zeitnah die ersten Kunden schon ans Netz genommen, sagt Alexander Ostertag, Regionalmanager der Telekom, womöglich schon im September. „Sobald ein Straßenzug mit Glasfaser versorgt ist, werden die beauftragten Kundenanschlüsse freigeschaltet.“ 50 Kilometer Glasfaser werden insgesamt verlegt und zwölf Verteiler aufgestellt. 1200 Haushalte im Kernort sowie in Zell können angeschlossen werden. Aktuell seien 715 Adressen registriert, so Ostertag. Das entspricht einer Quote von etwa 60 Prozent – ein guter Wert, der aber auch noch Luft nach oben lässt.
Erstmals wird nördlich von Backnang eigenwirtschaftlich ausgebaut
Ein Registrierung sei noch möglich, betonen die Verantwortlichen, doch sollten Kunden nicht zu lange damit warten. „Die Baufirma ist sehr schnell, die Kunden sollten noch schneller sein“, erklärt Ostertag. Er rät dazu, nicht erst zu warten, bis man die Rücklichter des Baggers sieht. Gemeinsam mit Bürgermeister Bernhard Bühler besprach er die Möglichkeit, noch einmal alle Haushalte per Serienbrief zu informieren.
In Oppenweiler, rekapituliert Bühler, habe man sich bisher vor allem im Rahmen von Förderprogrammen um den Ausbau mit schnellem Internet gekümmert. Aktuell werden in der Gemeinde die sogenannten weißen Flecken beseitigt: die Klinik Wilhelmsheim, die Murrtalschule sowie die Ortsteile Rohrbach und Bernhalden bekommen Breitbandanschlüsse. Nun fängt also der eigenwirtschaftliche Ausbau der Telekom im Hauptort sowie in Zell an. Im Teilort seien bei der Neuverlegung der Stromkabel bereits Leerrohre verlegt worden, davon profitiere man jetzt. Dass es in großen Schritten vorangeht, begrüßte der Bürgermeister. Das sei für private Haushalte wie auch Gewerbetreibende ein wichtiger Standortfaktor. Bühler wies aber auch darauf hin, dass sich manche Anwohner nicht richtig mitgenommen fühlten. „Sie sollten nicht erst am Morgen erfahren, dass an diesem Tag ihr Hof aufgegraben wird“, gab er die Kritikpunkte weiter, welche im Rathaus vorgetragen worden waren.
Gelungene Zusammenarbeit
Gerd Holzwarth, der technische Koordinator des Zweckverbands Breitbandausbau Rems-Murr, lobte die Zusammenarbeit aller Akteure. Er freute sich, dass mit dem Spatenstich in Oppenweiler nun erstmals nördlich von Backnang ein eigenwirtschaftlicher Ausbau stattfindet. Das Ziel, dass bis 2030 90 Prozent der Haushalte im Kreis einen Glasfaseranschluss haben sollen, sei somit greifbar. „Wir liegen sehr gut im Zeitplan“, lautete die Einschätzung von Helmuth Haag, Leiter Kommunikation der Gigabit Region Stuttgart GmbH (GRS). Aktuell habe die Telekom bereits 20 Prozent aller Haushalte mit einem Glasfaseranschluss versorgt. Das Etappenziel für 2025 werde voraussichtlich sogar schon früher erreicht. „Nirgendwo in Deutschland wird so schnell ausgebaut wie im Ballungsraum Stuttgart“, erklärte er mit Stolz. Im Idealfall ergänzen sich die Anbieter beim Ausbau, so Haag. In Oppenweiler ist das wohl der Fall. Für die weiteren Teilorte ist die Netcom BW in die Vorvermarktung eingestiegen.
Leistungsstärke Das neue Netz ermöglicht Bandbreiten bis zu 1 Gigabit pro Sekunde (GBit/s). „Es ist so leistungsstark, dass arbeiten und lernen zu Hause, Videokonferenzen, Gaming und streamen gleichzeitig möglich sind. Nutzerinnen und Nutzer können auf die stetig wachsenden digitalen Anforderungen flexibel reagieren“, heißt es vonseiten der Telekom.
Anbieter Das Netz der Telekom steht für andere Inhalteanbieter offen, deshalb können auch Kundinnen und Kunden von der höheren Geschwindigkeit profitieren, die nicht bei der Telekom sind. Ob eine entsprechende Vereinbarung vorliegt, kann beim jeweiligen Anbieter erfragt werden.
Website Mehr Informationen gibt es unter www.telekom.de/glasfaser.