Bundestagswahlkampf
Esken verteidigt TV-Duell von Scholz und Merz
Es gibt fünf Kanzlerkandidaten und trotzdem zwei TV-Duelle zwischen Scholz und Merz. Grüne und AfD fühlen sich benachteiligt. Die SPD-Chefin sieht die „Kernrichtungen“ dagegen abgebildet.
Von red/dpa
SPD-Chefin Saskia Esken hat die Entscheidung der großen Fernsehsender für zwei Wahlkampfduelle zwischen Kanzler Olaf Scholz und seinem Herausforderer Friedrich Merz von der Union verteidigt. „Die Sender haben sich für so ein Konzept entschieden. Ich denke auch, um eben deutlich zu machen, wo die Kernrichtungen liegen“, sagte Esken in einem dpa-Videointerview.
Andernfalls würde man am Ende bei einer „Talkshow mit fünf Spitzenkandidaten“ landen. „Das ist keine gute Idee. Das dient am Ende nicht dem, was es eigentlich erreichen soll, nämlich Wählerinnen und Wählern deutlich zu machen, worum es geht bei dieser Wahl.“ Esken äußerte allerdings Verständnis dafür, dass Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck als Alternative ein TV-Duell mit AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel abgelehnt hat.
TV-Duell für 9. Februar geplant
ARD und ZDF wollen Scholz und Merz am 9. Februar antreten lassen. Daneben sei ein weiteres Duell gemeinsam von ARD und ZDF geplant, dazu seien Habeck und Weidel angefragt, teilten die öffentlich-rechtlichen Sender mit. Die ARD betonte: „Unser redaktionelles Konzept wurde vollständig unabhängig von jeglichen Bedingungen oder Einflussnahmen der Politikerinnen und Politiker entwickelt.“
Zudem soll es eine Sendung - eine sogenannte Schlussrunde - mit allen Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten am 20. Februar geben.
Die Grünen und die AfD kritisieren dieses Vorgehen. Sie fühlen sich benachteiligt. Die AfD hat sogar eine juristische Prüfung angekündigt. Sie ist in den Umfragen derzeit zweitstärkste Partei hinter der Union und vor der SPD. Die Grünen liegen auf Platz vier.