Extremsportlerin Saul im Remstal unterwegs
dpa/lsw Fellbach. Es ist der zweite Anlauf, da die Corona-Ausgangssperre den ersten Versuch im letzten Moment zunichte machte. Nun ist die Extremsportlerin Steffi Saul unterwegs, um mit einem 250 Kilometer langen Lauf Spenden für einen guten Zweck zu sammeln.
Extremsportlerin Stefanie Saul ist wieder unterwegs für einen guten Zweck: Nach der Corona-Absage im April startete die 38-Jährige am frühen Donnerstagmorgen ihren langen Spendenlauf für Geld und Gutscheine im zweiten Versuch. Acht Jahre nach ihrem Projekt „Steffi rennt!“ möchte die 38-Jährige mit ihrem 250 Kilometer langen Lauf auf dem Remstalweg Krebspatienten und Stammzellenspendern helfen. Nach dem Start in Fellbach will die Frau aus Welzheim (Rems-Murr-Kreis) am Samstag nach 244,2 Kilometern Laufstrecke, 4969 Höhenmetern und 55 Stunden auf den Beinen am Stuttgarter Olgahospital ankommen.
Die gebürtige Thüringerin - Saul stammt aus Jena - war die Strecke bereits 2013 bei widrigen Bedingungen, Schnee und eisiger Kälte gelaufen. Dabei sammelte sie mit ihrem Team knapp 25 000 Euro an Spendengeldern. In diesem Jahr scheiterte ein erster Versuch Mitte April an der kurz zuvor verhängten Ausgangssperre in der Region.
Auf die Idee eines neuen Laufs war Saul nach eigenen Worten im vergangenen Oktober gekommen. Sie habe von einem Mann aus ihrem Nachbarort gelesen, der an Blutkrebs erkrankt sei und dringend einen Spender gesucht habe. Sie habe daraufhin überlegt, wie sie vielleicht helfen könne. Nun sammelt sie nach Angaben des Vereins blut.eV Geldspenden ebenso wie Gutscheine von Drogerien, Baumärkten und Bastelgeschäften, die die Therapeuten der Kinderkrebsstation für die Arbeit mit den Kindern einsetzen können.
In den vergangenen Jahren hat die 38-Jährige immer wieder mit teils sehr ausgefallenen Herausforderungen auf der Laufstrecke für Schlagzeilen gesorgt. Die gelernte Bankkauffrau startete als eine von ganz wenigen Frauen beim britischen Tough-Guy-Race, sie wälzte sich beim Wildsau-Dirtrace in Österreich im Schlamm und entdeckte schließlich die Ultraläufe, die länger sind als ein Marathon und möglichst viele Höhenmeter haben sollten. Zudem legte sie 300 Kilometer in Feuerwehrmontur zurück und rannte rund um den Bodensee und zur Zugspitze hinauf.
„Ich versuche immer, aus einem „impossible“ ein „possible“ zu machen“, erzählte sie. Früher war das auch mal anders: „Da war ich der faulste Mensch auf der Welt.“ Mit dem Joggen habe sie nur begonnen, um mit dem Rauchen aufzuhören.
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