Ferientag mit Igel, Pfau und Eichhörnchen
„Oppenweiler Parkgewimmel“ heißt der Parcours für eine vergnügliche und lehrreiche Familienrallye im Schlosspark, der im Rahmen der Aktion „Outdoor inklusiv“ des Kreisjugendrings entstanden ist. Dort lernen Kinder viele heimische Tierarten kennen.
Von Annette Hohnerlein
OPPENWEILER. Endlich Ferien! Und die Aussicht auf sechs Wochen ohne Schule. Aber auch sechs Wochen ohne Fußballtraining und Musikunterricht. Und leider auch ohne das Ferienprogramm der Gemeinde Oppenweiler, das wegen der Coronapandemie ausfallen muss. Dafür gibt es jetzt im Schlosspark mit dem „Oppenweiler Parkgewimmel“ eine Möglichkeit für Familien, einen Ferientag mit den Kindern sinnvoll zu gestalten.
An zwölf Stationen entlang des Wegs werden auf Tafeln verschiedene Tiere vorgestellt, die im Schlosspark leben, zum Beispiel Enten, Igel, Eichhörnchen, Pfauen, Bienen oder Teichmolche. Dabei erfährt man viel Interessantes und auch Lustiges: Zum Beispiel, dass das Eichhörnchen fünf Meter weit springen kann oder dass der Igel beim Fressen schmatzt. Dabei geht es nicht darum, die Kinder zu belehren, sondern der Spaß soll im Vordergrund stehen. Außerdem gibt es an jeder Station eine Aufgabe zu lösen. So sollen die Kinder versuchen, wie eine Ente zu watscheln, dem Marienkäfer helfen, seine verlorenen Punkte wiederzufinden, oder einen Gegenstand suchen, der wie Igelstacheln pikst. Zu jedem Tier gibt es außerdem eine Rätselfrage. Die Teilnehmer können die Lösungen auf einer Postkarte eingetragen, diese abgeben und so am Gewinnspiel teilnehmen (siehe Infobox). Zu gewinnen gibt es Eis-, Freibad- und Kinogutscheine sowie Sachpreise, verrät Oppenweilers Bürgermeister Bernhard Bühler.
Der sechsjährige Ben und der siebenjährige Matti haben gleich am ersten Ferientag zusammen mit ihren Müttern den Parcours erkundet. Eine besondere Attraktion war das Pfauengehege: Dort sind drei kleine Pfauenküken zu bestaunen. Die beiden Jungen fanden einige der wunderschönen langen Schwanzfedern des Pfauenmännchens und nahmen ihre Trophäen stolz mit nach Hause. „Ich sammle Federn“, erzählt Ben, „davon will ich mir einen Indianerkopfschmuck machen. Pfeil und Bogen habe ich schon gebastelt.“
Die Parcours sollen für alle Menschen zugänglich sein.
Erdacht und umgesetzt wurde die Familienrallye von der Waldpädagogin Katharina Schönemann und von Nico Dollmann, der bei den Backnanger Werkstätten der Paulinenpflege Winnenden in der Metallabteilung arbeitet. Gemeinsam haben sie die zwölf Tierarten für die Rallye ausgewählt und die Fragen zusammengestellt. Schönemann hat die Texte verfasst, Dollmann die Plakate gestaltet.
Bei der Gemeinde Oppenweiler ist man froh, den Familien so einen gewissen Ausgleich für das gestrichene Ferienprogramm anbieten zu können. Auch in Auenwald, Murrhardt und Berglen sind ähnliche Erlebnispfade entstanden.
Dollmann und Schönemann bilden ein Team im Rahmen der Aktion „Outdoor inklusiv“, die der Kreisjugendring Anfang 2019 ins Leben gerufen hat. Inzwischen erkunden mehr als zehn Tandems, bestehend aus einem Menschen mit Beeinträchtigung und einem Erlebnis- oder Naturpädagogen, wie Outdoorerlebnisse gestaltet sein müssen, dass sie möglichst für alle Menschen zugänglich sind. Gefördert wird das Projekt von der Aktion Mensch, der Heidehof-Stiftung und der Katarina-Witt-Stiftung, wie Simon Maier vom Kreisjugendring mitteilt. Mit im Boot ist auch der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Geschäftsführer Bernhard Drixler sind Inklusion und barrierefreie Angebote ein Anliegen, denn „wir wollen einen Naturpark für alle haben“.
Das Tandem hat noch eine Bitte an alle Kinder, die beim „Oppenweiler Parkgewimmel“ mitmachen. „Bitte macht nichts kaputt“, sagt Katharina Schönemann, und Nico Dollmann ergänzt: „Das war viel Arbeit.“
Der Parcours „Oppenweiler Parkgewimmel“ kann noch bis zum 20. September im Schlosspark Oppenweiler besucht werden. Der Rundgang entlang der zwölf Stationen dauert etwa anderthalb Stunden.
Teilnahmepostkarten für das Gewinnspiel gibt es im Rathaus Oppenweiler oder im Naturparkzentrum Schwäbisch-Fränkischer Wald in Murrhardt. Man kann sie auch von der Homepage der Gemeinde, des Kreisjugendrings Rems-Murr oder des Naturparks herunterladen. An den oben genannten Stellen können die ausgefüllten Postkarten auch wieder abgegeben oder eingeworfen werden. Pro Person darf nur eine Postkarte abgegeben werden.
Mitzubringen sind ein Stift und eventuell ein Vesper. Die Wege im Schlosspark sind barrierefrei, alle Stationen sind gut von den Wegen aus zu erreichen. Ältere Kinder können den Parcours auch alleine machen.
Weitere Familienrallyes der Aktion „Outdoor inklusiv“ gibt es beim Schloss Ebersberg in Auenwald, entlang des Trimm-dich-Pfads Trauzenbachtal in Murrhardt und entlang des Obst- und Gehölzewegs in BerglenBretzenacker.