Firmen in Oppenweiler öffnen ihre Tore
Bei der 8. Leistungsschau in Oppenweiler ist gestern so einiges los gewesen: Vom Roboter bestaunen in den Produktionshallen der Betriebe, über das Frühschoppen im Schlosspark bis hin zur Signierstunde der HCOB-Handballer war für jeden etwas dabei.

© Alexander Becher
Ein Mitarbeiter der Firma MBO präsentiert den Besuchern eine Falzmaschine, deren Aufgabe das Falten von Papier ist. Fotos: Alexander Becher
Von Anja La Roche
Oppenweiler. Susanne Trescher und ihre beiden Kolleginnen von der Gemeindeverwaltung Oppenweiler warteten am Sonntagvormittag gespannt, wie viele Leute an dem von ihnen organisierten „Career Walk“ teilnehmen. Zu deutsch bedeutet das „Karrierenlauf“: Schüler, Studierende und Berufseinsteiger wurden durch sechs Betriebe in der Gemeinde geführt. Mit der Zeit trudeln ein gutes Dutzend Leute zu dem zusätzlichen Angebot im Rahmen der Leistungsschau in Oppenweiler ein.
Jürgen Zeltwanger, Geschäftsführer von Murrplastik im Ortsteil Zell, stellte das Unternehmen an der ersten Station des Career Walks vor und führte die Gruppe durch die Fertigungshallen. Die Besucher lernten dort die Produkte der Firma kennen, darunter Leerrohre und Roboterhalterungen. Mit schützenden Ohrstöpseln ging es in einen Raum, in dem riesige Maschinen den Verschleiß der Produkte testen.
„Die Leistungsschau ist die Gelegenheit für uns, potenziellen Interessenten zu zeigen, was wir tun“, sagte Zeltwanger. Denn die industriellen Produkte würden den wenigsten Menschen im Alltag begegnen. Mit dabei war zum Beispiel der 15-jährige Max aus Backnang. Noch sei sein Wunschberuf nicht dabei gewesen, sagte er, aber das hat sich vielleicht ja noch geändert.
Frühschoppen zu Blasmusik vom Musikverein Reichenberg
Mit dem Shuttlebus konnten die Besucher im 15-Minuten-Takt zwischen den Standorten der Leistungsschau wechseln. Im Schlossgarten neben dem Wasserschloss war die Stimmung besonders heiter. Im Festzelt gab es Frühschoppen zu fröhlicher Blasmusik vom Musikverein Reichenberg und später zum Gesang der Klangschmiede vom Liederkranz Oppenweiler. Und an den Ständen wurden Getränke, Eis, Kuchen sowie italienische, kroatische und schwäbische Gerichte von lokalen Gastronomen und Vereinen angeboten.
Für Bürgermeister Bernhard Bühler und Markus Mandlik, dem Vorsitzenden des Handels- und Gewerbevereins Oppenweiler, hat die Veranstaltung das Ziel, die Gemeinde als attraktiven Standort zum Leben und Arbeiten zu präsentieren und bestenfalls neue Fachkräfte anzulocken. Die Messe soll außerdem das Zusammensein und die Gemeinschaft stärken.
Bei schönstem Wetter genossen Groß und Klein die Angebote. Für die Kleinsten gab es etwa Hüpfburgen, Kasperltheater und Kinderschminken. Die Feuerwehr demonstrierte, wie sie eine Person aus einem Fahrzeug retten würde, der Kreisjugendring Rems-Murr bot Spiele an und die Tanzgruppen der Backnanger Tanzschule Dance Factory führten an verschiedenen Standorten ihre Choreografien auf. Nicht zuletzt konnten die Besucher bei einer Tombola tolle Preise gewinnen: Wer in jedem Areal (Murrwiesen, Seelenwinkel und Zell) drei Stempel von den Ständen gesammelt hatte, hatte die Chance etwas zu gewinnen, darunter ein Balkonkraftwerk oder ein Tablet.

© Alexander Becher
Tänzerinnen der Backnanger Dance Factory.
Auch am Stand der Backnanger Kreiszeitung schauten zahlreichen Besucher vorbei. Sie konnten dort Fotos mit einer überdimensionalen BKZ-Titelseite machen lassen und so selbst zum Covergirl oder Coverboy werden. Wer wollte, konnte auch eine Tasse frisch gebrühten Kaffee genießen, denn die BKZ kooperierte diesmal mit der „Café-Fee“ Andrea Tramer aus Korb. Neben Kaffeespezialitäten servierten sie und ihr Partner Armin Stark auch „Kräpfle“, eine schwäbische Variante der holländischen Poffertjes, die je nach Geschmack mit Puderzucker, Apfelmus oder Eierlikör serviert wurden.
BKZ-Fotoaktion bei der Leistungsschau in Oppenweiler
Einmal auf der Titelseite der Zeitung stehen: Diesen Traum erfüllten sich viele Besucherinnen und Besucher bei der Leistungsschau in Oppenweiler. Mit unserer überdimensionalen Zeitungsseite konnten sie am Stand der Backnanger Kreiszeitung selbst zum Covergirl oder Coverboy werden. In unserer Bildergalerie finden Sie viele bekannte Gesichter und vielleicht auch Ihr eigenes.
Die Betriebe konnten sich den Einwohnern persönlich vorstellen
Sowohl kleinere wie auch größere Betriebe stellten an Ständen ihre Produkte aus oder öffneten ihre Türen. „Das wichtigste ist, dass man sich vorstellt, den Kontakt zu den Leuten sucht“, sagt Heiko Erb von der Firma Elektro Erb. Bei der Firma MBO konnten die Besucher beobachten, wie Falzmaschinen, Paletierroboter und 3D-Drucker arbeiten.
Für die Firma Murrelektronik stand unter anderem Moritz Wolz den Besuchern Rede und Antwort. Der duale Student des Bereichs Wirtschaftsingenieurwesen präsentierte eine Software, die mittels Barcodescanner anzeigt, wo welches Kabel an einer Maschine eingesteckt werden muss – so können neue Anlagen viel schneller installiert werden, „Stichwort digitale Transformation“, merkt er an.
Leistungsschau in Oppenweiler
Am Sonntag haben sich die Betriebe in Oppenweiler zahlreichen Besuchern präsentiert. Dazu gab es ein abwechselungsreiches Rahmenprogramm. Die Leistungsschau haben die Gemeindeverwaltung und der Handels- und Gewerbeverein Oppenweiler organisiert.
Besonders viele Leute bei Murrelektronik lockte eine Maschine an, die Bälle mit den Namen der Besucher bedruckt. Anschließend konnte man die personalisierten Bälle noch von den Spielern des Handballclubs Oppenweiler/Backnang signieren lassen. Lion, Marius und Toni aus Oppenweiler sind dafür extra vorbeigekommen. Auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz waren die Jungs im Alter von 12 und 13 Jahren zwar weniger, aber so konnte das Unternehmen dem potenziellen Nachwuchs zumindest schon einmal ins Gedächtnis rücken.

© Alexander Becher
HCOB-Handballer signieren Bälle bei der Firma Murrelektronik.
Bernhard Bühler zeigte sich nach Ende der Leistungsschau zufrieden. „Es war eine tolle Veranstaltung mit einer vielfältigen Beteiligung von den Betrieben, Vereinen und Organisationen“, sagte er. „Sogar die Elternbeiräte der Kindergärten waren dabei. Es war eine Plattform des Zusammenhalts.“
Auch Susanne Trescher ist glücklich, wie der Career Walk funktioniert hat. „Ein ganz, ganz großes Lob an die beteiligten Firmen“, sagte sie nach Ende des Rundgangs um 16.15 Uhr. Die Unternehmen hätten sich ordentlich ins Zeug gelegt, um sich den Besuchern zu präsentieren. „Für die, die es interessiert, war der Career Walk ideal um Kontakt aufzubauen.“ Lediglich die Mittagspause würde sie bei der nächsten Leistungsschau etwas verlängern und dafür früher beginnen. Für die Teilnehmer gab es am Schluss sogar noch ein Zertifikat, das bei der Bewerbung helfen könnte.