Für besonderes Engagement in Oppenweiler ausgezeichnet

Beim Bürgerempfang der Gemeinde Oppenweiler wurden Musiker, Sportler, Blutspender und Ehrenamtliche geehrt, die sich in besonderem Maß für das Allgemeinwohl eingesetzt haben. Zusätzlich gab es einen Vortrag von Steffen Jäger, dem Präsidenten des Gemeindetags.

Die „Klangschmiede“, der moderne Chor des Liederkranzes, und das Blasorchester des Musikvereins Reichenberg begleiteten den Bürgerempfang in der Gemeindehalle Oppenweiler musikalisch. Fotos: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Die „Klangschmiede“, der moderne Chor des Liederkranzes, und das Blasorchester des Musikvereins Reichenberg begleiteten den Bürgerempfang in der Gemeindehalle Oppenweiler musikalisch. Fotos: Tobias Sellmaier

Von Kristin Doberer

Oppenweiler. Endlich wieder dem Blasorchester des Musikvereins Reichenberg und der Klangschmiede des Liederkranzes zuhören, endlich wieder in eine voll besetzte Gemeindehalle blicken, endlich wieder besondere Leistungen von Musikern, Sportlern und Ehrenamtlichen in den Mittelpunkt rücken. Kurz: „Endlich wieder Bürgerempfang“, begrüßt Oppenweilers Bürgermeister Bernhard Bühler die Bürgerinnen und Bürger am Mittwochabend in der Gemeindehalle. In den vergangenen zwei Jahren, in denen der Bürgerempfang nicht stattfinden konnte, hat die Pandemie „jeden Lebensbereich erfasst“, sagt Bühler in seiner Rede. Dazu komme seit Februar der Überfall Russlands auf die Ukraine und damit Flüchtlingsströme, Kriegsversehrte, Nahrungsmittelknappheit, Rohstoffengpässe, gerissene Lieferketten und Inflation. Außerdem sei die gegenwärtige Klimakrise auch in Deutschland bereits deutlich zu spüren. „Das sind die ganz großen Themen, die auch die Arbeit und das Leben in unserem Mikrokosmos Oppenweiler beeinflussen und uns beim Abarbeiten unserer Agenda zusätzlich belasten“, meint Bühler und zählt dann einige aktuelle Projekte der Gemeinde auf.

Viele Herausforderungen müssen gemeistert werden

So nennt er unter anderem die Entstehung von neuen Baugebieten und Wohnungen, die Weiterentwicklung der Murrtalschule unter der Leitung des neuen Rektors, den Neubau der Kita Burgblick, bei der die Arbeiten nun „ aber wirklich auf der Zielgeraden“ sind. Außerdem sei positiv zu bewerten, dass das Mineralfreibad in diesem Jahr wieder ohne Einschränkungen öffnen konnte, dass die Personalsituation an den Kitas vergleichsweise gut ist und dass der Wagen für den neuen Waldkindergarten mittlerweile steht. Aber auch über einige Bereiche spricht Bühler, in denen noch Handlungsbedarf besteht: die Modernisierung des Friedhofs, die Situation der Sportanlagen und das Sanierungsgebiet nördliche Hauptstraße, um nur wenige zu nennen.

Steffen Jäger spricht von Zeitenwende

Zumindest kurz sorgten noch weitere überregionale Themen für etwas gedrückte Stimmung. Denn auch in diesem Jahr sollte der Bürgerempfang nicht nur für Ehrungen, sondern auch für einen kurzen Impulsvortrag genutzt werden. Diesen hielt ein bekanntes Gesicht: Steffen Jäger, ehemaliger Bürgermeister von Oppenweiler und Präsident des Gemeindetags, sprach über das Thema „Kommunale Aufgabenerfüllung nach der Zeitenwende“. Durch die Krisen, die gerade parallel zu stemmen sind, sei der Zukunftsoptimismus an einem Tiefpunkt angelangt. „Die Zeitenwende wird auch das Leben in Oppenweiler verändern“, sagt Jäger, nicht zuletzt, da der Staat mit immer weniger Einnahmen immer größere Aufgaben zu meistern habe. „Aber Krise bedeutet auch eine Chance“, so müsse man die politische Prioritätenliste neu denken, sich am Machbaren orientieren und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Trotz aller Krisen, „das Ehrenamt macht einen in hohem Maße optimistisch“.

Zusammenhalt auch in der Pandemie

Das unterstreicht auch Bühler während der Ehrungen der vielen Bürgerinnen und Bürger, die sich besonders für das Allgemeinwohl eingesetzt haben. Dazu gehören die Blutspender, von welchen zwei sogar für unglaubliche 100 Spenden geehrt wurden, aber auch die Ortsgruppe des DRK, die nicht nur während der Pandemie bei Impf- und Testaktionen unterstützt hat, sondern auch im Ahrtal vor einem Jahr im Einsatz war. Außerdem haben sich während der ersten Zeit der Pandemie Freiwillige vom HCOB, der SGOS und der Oldtimerfreunde zusammengetan und einen Einkaufsdienst für Menschen in Quarantäne organisiert. Auch wurde sieben Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr das Feuerwehrehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg in Bronze, Silber, Gold und Gold in besonderer Ausführung verliehen. Und obwohl die Pandemie besonders für Orchestermusiker eine besondere Herausforderung war, konnten sich einige Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Reichenberg mit besonderen Leistungen hervortun.

Auch hauptamtliche Kräfte der Praxen wurden in diesem Jahr geehrt

In diesem Jahr sollten aber nicht nur die ehrenamtlichen Helfer der Gemeinde geehrt werden, sondern auch die hauptamtlichen Kräfte der beiden Hausarztpraxen in Oppenweiler, die während der Pandemie nicht nur ihren Job gemacht, sondern so viel mehr geleistet haben. „Ohne Übertreibung kann man heute sagen, das waren Aufgaben, die alles abverlangt haben“, begründet Bühler die Ehrung der Teams der beiden Hausarztpraxen. „Die Herausforderungen der Pandemie kamen zu unserem eigentlich ohnehin schon gut gefüllten Arbeitsalltag hinzu“, meint Ärztin Daniela Steinat und bedankte sich für die Wertschätzung der geleisteten Arbeit, die in der öffentlichen Wahrnehmung häufig zu kurz komme. „Besonders auch die herausragenden Leistungen der medizinischen Fachangestellten müssen mehr gewürdigt werden.“

Den Bürgerempfang schloss Bühler dann mit seinem Dank, aber auch mit der Bitte, weiterhin im Ehrenamt tätig zu bleiben: „Mit Menschen wie Ihnen ist mir auch nach der Zeitenwende nicht bange.“

Bürgermeister Bernhard Bühler (links) mit den Geehrten aus Kultur und Ehrenamt.

© Tobias Sellmaier

Bürgermeister Bernhard Bühler (links) mit den Geehrten aus Kultur und Ehrenamt.

Beim Bürgerempfang der Gemeinde Oppenweiler geehrt

Feuerwehr Oberlöschmeisterin Andrea Müller für 15 Jahre aktiven Dienst, Benjamin Heer, Marc Schmid und Benjamin Streicher für 25 Jahre, Brandmeister Dieter Fröhling und Oberbrandmeister Bernd Ellinger für 40 Jahre sowie Brandmeister Fritz Hiller für 50 Jahre.

DRK Oppenweiler Anja Bihlmeyer, Pauline Döttling, Markus Frey, Erhard Friz, Kerstin Kiefer, Jan Mahne, Sabine Mahne, Johanna Mattheis, Jürgen Mattheis,

Maike Miller, Kim-Laura Rützler, Holger Scheib, Elias Thellmann, Nadja Thellmann, Natalie Thom, Florian Wieland, Thomas Wieland, Heike Wolf, Helmut Wolf, Simon Wolf, Tim Wolf.

Einkaufsdienst Freiwillige des HCOB, der SGOS und des Oldtimerclubs: Michael Appenzeller, Markus Traub, Laura Burkhardt, Marcel Friz, Marc Walter, Frank Henke, Maike Miller, Erika Mattausch, Aleksandra Nantt, Siegfried Drescher, Sandra Schoenenberg und Veronika Erb.

Blutspender Melanie Bracher, Ibrahim Celik, Franziska Hermann, Marvin Jung, Dominik Koch und Andreas Konstantin (zehnmal gespendet); Wolfgang Ehinger, Erhard Friz und Marc Vogelmann (25 Spenden); Silvia Hiller und Gabriele Jung (50 Spenden).; Klaus Geldner und Ursula Rupprecht (100 Spenden).

Praxen Steinat und Gerber Jens Steinat, Daniela Steinat, Anja Weber, Rainer Kuke, Andrea Schönenberg, Gudrun Rauh, Daniela Jung, Susanne Schneider, Christa Schmid, Myriam Möss, Britta Blum, Silke Trinnes, Stefan Gerber, Petra Hülssiep, Birgit Cuntz, Guelhan Özkaya.

Ehrung der Musiker Zusätzlich zur Ehrung der Gemeinde gab es auch für fünf junge Musikerinnen und Musiker vom Musikverein Reichenberg noch eine Ehrung des Verbands. Für das Erreichen der Leistungsstufe D1 des Blasmusikverbands werden geehrt: Julia Kübler, Sina Ellinger, Sarah Schaible, Hannes Kübler und Raphael Lange.

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Erstellt:
8. Juli 2022, 06:00 Uhr

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