Fusion der Aspacher Kirchengemeinden ist eine Chance
Anfang des Jahres haben sich die evangelischen Kirchengemeinden in Aspach zusammengeschlossen. Eine Entscheidung, die angesichts von weniger Gemeindemitgliedern und fehlenden Pfarrern fast unumgänglich ist. Doch neben Herausforderungen birgt das auch Chancen.
Von Kristin Doberer
Aspach. Mit dem Ende des Jahres haben die evangelischen Kirchengemeinden in Großaspach und Kleinaspach, Rietenau und Allmersbach am Weinberg aufgehört zu existieren, zumindest auf dem Papier. Stattdessen gibt es seit dem 1. Januar die Kirchengemeinde Aspach, zu der sich die einzelnen Kirchengemeinden zusammengeschlossen haben. Wie auch in vielen anderen Kirchengemeinden versuchen die Aspacher, so auf die sich ändernden Strukturen in der Kirche zu reagieren: weniger Pfarrer und weniger Kirchgänger. Dass es dazu kommen wird, ist schon länger klar, spätestens durch die geplante Streichung von über sechs Pfarrstellen im Kirchenbezirk Backnang. Vor etwa eineinhalb Jahren machten sich die Gemeinden dann konkret auf den Weg zur Fusion.
Auch Backnang wird sich langfristig auf den Weg zu einer Fusion machen
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Die Vorteile betont auch Dekan Rainer Köpf, zum Beispiel wenn aus sehr kleinen Kirchenchören ein großer Chor wird. Zugleich stimmt aber auch er zu, dass eine Fusion auch mit Problemen verbunden sei. „Jeder identifiziert sich ja mit seiner Kirche vor Ort. Da ist eine Veränderung schon eine Herausforderung und da gibt es Reibung. Aber aus der Reibungswärme kann ja auch Gemeindewärme entstehen.“ Immer mehr Kirchengemeinden befassen sich mit Zusammenschlüssen. So wolle man die Kirche bereit für die Zukunft machen. Auch in Backnang werde man das Thema langfristig angehen. „Wir haben uns da auch auf den Weg gemacht. Aber der Prozess wird über viele Jahre hinweg gehen.“
Fusion Im Januar 2019 haben sich die zwei Gemeinden offiziell zusammengetan. „Wir können sehr zufrieden sein“, sagt Pfarrer Leonard Nagel. Er ist zwar erst seit etwa einem Jahr in der Gemeinde und war bei der Fusion selbst nicht dabei, habe aber gemerkt, dass die Zusammenarbeit in wesentlichen Punkten sehr gut funktioniert. „Insgesamt ist es gelungen, dass man sich als eine Gemeinde sieht.“
Herausforderungen Trotzdem gebe es natürlich immer noch Herausforderungen. Zum Beispiel sei es nicht immer einfach für die Mitglieder im Kirchengemeinderat, auch den jeweils anderen Ort mit zu bedenken. „Viele wollen sich für ihren Ort einsetzen. Da ist dann eine gewisse Balance wichtig.“
Balance Gerade bei besonderen Veranstaltungen müsse man sich entscheiden, wo diese letztlich stattfinden sollen. Dabei sei es wichtig, gerecht zu entscheiden. Als Beispiel nennt er das Gemeindefest, dass dann eben in einem Jahr in Sulzbach an der Murr und in einem anderen in Spiegelberg stattfindet. Auch bei den Impulsgottesdiensten, bei denen auch mal ein Vortrag gehalten wird, müsse man sich für einen Ort entscheiden.
Mehrwert Das sei auch ein Beispiel für den Erfolg der Fusion. „Die Impulsgottesdienste waren eine Sache aus Sulzbach. Mittlerweile finden sie regelmäßig auch in Spiegelberg statt.“ Andererseits seien an Ostern viele Sulzbacher zum Gottesdienst auf dem Juxkopf gekommen. Weitere Vorteile der Fusion: „Man kann die Kräfte bündeln.“ Zum Beispiel bei der Jugendarbeit, oder bei besonderen Projekten wie der Aufführung eines Musicals.“