Geduld im Straßen- und Bahnverkehr nötig
Rund um Murrhardt sorgen verschiedene Baustellen aktuell für Verkehrsbehinderungen, vor allem auf der Strecke nach Backnang. An zwei Wochenenden kommen dann auch noch erneute Einschränkungen beim Bahnverkehr dazu.
Von Kristin Doberer
Murrhardt. Wer gerade rund um Murrhardt mit dem Auto unterwegs ist, der muss zum Teil etwas mehr Zeit einplanen – oder sich nach der ein oder anderen Umfahrung umschauen. Denn gleich mehrere Bauarbeiten kommen aktuell zusammen und machen den Verkehrsteilnehmern die Fahrt von und nach Murrhardt nicht ganz einfach. Vor allem in Richtung Backnang ist das aktuell der Fall.
Zum einen gibt es da die seit nicht ganz zwei Wochen andauernde halbseitige Sperrung der B14 in Oppenweiler (wir berichteten). Hier müssen aktuell Gas- und Trinkwasserleitungen verlegt werden, wozu die B14 auf einer Länge von rund 50 Metern auf Höhe der Tankstelle am Ortseingang halbseitig gesperrt wurde. Den Verkehr regelt eine Baustellenampel, durch die es zum Teil zu starken Verkehrsbehinderungen gekommen ist. Die Baustelle sollte aber bis Ende der Woche fertig sein, auch wenn einige Nebenstraßen noch weiter gesperrt werden. So werden heute die Burggartenstraße und Gartenstraße in Oppenweiler noch wegen Belagsarbeiten voll gesperrt sein. Die Bühlfeldstraße im Bereich B14 und Mehlklinge sind vom 10. November bis voraussichtlich 8. Dezember voll gesperrt, das teilt die Gemeinde Oppenweiler mit.
Halbseitige Sperrung in Bartenbach wegen Glasfaserausbau
Das ist aber seit einigen Tagen nicht die einzige halbseitige Sperrung auf der Strecke zwischen Murrhardt und Backnang. Denn auch in Sulzbach-Bartenbach regelt gerade eine Baustellenampel den Verkehr. Ganz so viel wie auf der Bundesstraße ist hier auf der Ortsdurchfahrt zwar nicht los, gerade im Berufsverkehr kam es in den vergangenen Tagen aber auch hier zu Verzögerungen. So berichtet ein Leser unserer Zeitung, er habe von Waldrems nach Murrhardt durch die beiden Baustellen fast eineinhalb Stunden gebraucht. Grund für die Arbeiten in Bartenbach ist laut Michael Heinrich, Hauptamtsleiter von Sulzbach an der Murr, die Verlegung von Glasfaser.
Schon seit Monaten finden in den unterschiedlichen Ortsteilen Sulzbachs die Maßnahmen zum Breitbandausbau statt, auch die in Bartenbach sei schon länger angestanden. Dass diese Arbeiten nun zeitgleich mit weiteren Baustellen stattfinden, ist nicht ganz optimal, allerdings habe die ausführende Baufirma den genauen Beginn in Bartenbach im Vorfeld nicht sagen können, so der Hauptamtsleiter. Die Stelle sei nicht ganz einfach, meint er. So habe man nicht nur eine Ampel für die Regelung der Autofahrer, sondern auch eine extra Ampel für die querenden Fußgänger einrichten müssen. „Wir hoffen, dass die Arbeiten in Bartenbach aber bis Anfang Dezember fertig sind“, sagt der Hauptamtsleiter.
Seit Mitte Juni wird eine Hangrutschung saniert
Auch weiterhin voll gesperrt ist außerdem die Landesstraße1119, die von Murrhardt nach Vorderwestermurr führt. Hier wird seit Mitte Juni eine Hangrutschung saniert, die sich laut Bürgermeister Armin Mößner immer weiter entwickelt habe. Aus der zunächst halbseitigen Sperrung wurde eine monatelange Vollsperrung der Straße. „Am Riesberg wird eine dringend zu behebende Hangrutschung saniert. Im August kam bei einem weiteren Unwetter eine weitere Rutschung hinzu, sodass sich diese Maßnahme mit Straßensperrung leider verzögert hat.“
Ursprünglich sollte die Maßnahme des Landes bis Ende der Sommerferien fertig sein und die Sperrung sollte aufgehoben werden. „Leider kam durch Regenfälle im August die weitere Rutschung im unteren Bereich des Riesbergs hinzu und die Maßnahme verzögerte sich durch die Regenfälle“, sagt Mößner. Laut Regierungspräsidium sollen die Sanierungsarbeiten und die damit einhergehende Vollsperrung noch bis etwa Ende November dauern. Und selbst wer auf das Auto verzichten und stattdessen auf die Bahn umsteigen will, der sieht sich – mal wieder – einigen Einschränkungen gegenüber.
Am Wochenende wird auch die Bahn nur eingeschränkt fahren
Denn an den Wochenenden 11./12. sowie 18./19. November wird der alte Fußgängersteg am Backnanger Bahnhof abgerissen. Alle Züge des RE90 in beiden Richtungen auf der Strecke Nürnberg–Stuttgart enden dadurch in Oppenweiler statt in Stuttgart. Von Oppenweiler nach Winnenden wird an den betroffenen Tagen dann ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, erst in Winnenden besteht dann wieder ein Anschluss an die S-Bahn. „Dass es nun auch noch bei der Bahn erneut Schwierigkeit gibt, kommt leider erschwerend hinzu“, meint auch Mößner. Dabei waren gerade die Bahnpendler Richtung Stuttgart dieses Jahr schon gebeutelt genug durch die Baumaßnahmen zum digitalen Schienenknoten.
Trotzdem seien die Maßnahmen durch unterschiedliche Ursachen bedingt und werden auch von verschiedenen Trägern ausgeführt. Eine Abstimmung sei deshalb und auch aufgrund von Verzögerungen und Unvorhergesehenem „nicht immer beeinflussbar“, sagt der Bürgermeister. „In der Tat kommen aktuell viele Baumaßnahmen zusammen.“ Und leider gebe es nur selten Infrastrukturmaßnahmen, die keine Auswirkungen beispielsweise auf den Verkehr haben. „Auf der anderen Seite können wir aber froh sein, wenn im Murrtal in die Infrastruktur für uns als Bevölkerung investiert wird.“ Aktuell gebe es auch kaum Beschwerden zur momentanen Situation, die auf dem Rathaus eingehen. Komplett abgeschnitten ist Murrhardt trotz allem nicht. Gerade Rettungskräfte haben zum Beispiel auch die Möglichkeit, Patienten nach Schwäbisch Hall ins Diak zu bringen, was aber auch ohne die aktuelle Verkehrslage immer wieder vorkomme. Und auch eineinhalb Stunden für die Fahrt von Backnang nach Murrhardt sind nicht die Norm. Er selbst fahre eben über andere öffentlich befahrbare Strecken und benötige rund eine halbe Stunde, erzählt Mößner.