Racedays: Gemeindesaal in Backnang verwandelt sich in Motorsportarena
Im Zentrum der Matthäusgemeinde in Backnang kämpfen bei den Racedays Carrerabahn-Freunde um die beste Rundenzeit. Es ist die zweite Auflage des Events, das sich bei seiner Premiere vor der Pandemie großer Beliebtheit erfreute.
Von Christoph Zender
Backnang. Der Gemeindesaal, sonst eher ein Ort der ruhigen Begegnungen, verströmt eine pulsierende Motorsportatmosphäre: Schwarz-weiß karierte Zielflaggen schmücken Wände und Tische, dekorativ aufgereihte Siegerpokale warten auf die Zeitschnellsten und im Zentrum steht eine 40 Meter lange Carrerabahn mit vier Fahrspuren, anspruchsvollen Kurvenkombinationen und einer Brückenüberfahrt. Das ist der äußere Rahmen der Racedays, die am Wochenende zum zweiten Mal bei der evangelischen Matthäusgemeinde in Backnang stattfanden. „In den vergangenen vier Jahren, in denen wir coronabedingt pausieren mussten, wurde ich so oft auf die Racedays angesprochen, dass die diesjährige Neuauflage für uns eine Ehrensache war“, freut sich Gemeindepfarrer Tobias Weimer zum Auftakt des Rennwochenendes.
Technikerteam im Hintergrund
Auch wenn es sich nur um Motorsport im Maßstab 1:32 handelt, ist der organisatorische Aufwand sehr groß. Unter der Ägide des Jugendreferenten für die evangelischen Gemeinden im Kreis Backnang, Daniel Kern, dem auch die Bahn gehört, baut ein Technikerteam die Bahn auf und betreut die Rennen. Das Catering für die rennsportbegeisterten Besucher übernehmen Gemeindemitglieder. „Alles in allem sind zirka 30 Leute im Einsatz. Den zahlenmäßig größten Teil machen unsere vorwiegend jungen Streckenposten aus. Sie sorgen dafür, dass aus der Bahn geratene Fahrzeuge möglichst schnell wieder weiterfahren können und der Rennspaß nicht sprichwörtlich auf der Strecke bleibt“, so Weimer.
Ein Klassiker mit großem Reiz
Die Frage, wie man möglichst unfallfrei und doch schnell seine Runden absolviert, beschäftigt auch Udo Wiens und seinen Sohn Hannes. Sie müssen sich aufgrund des großen Andrangs noch eine Stunde für ihren Start gedulden. Zeit genug, um sich noch am Buffet für das achtminütige Rennen zu stärken und sich Gedanken über die eigenen Gewinnchancen im Vater-Sohn-Duell zu machen. „Ich hatte als Kind zwar auch eine kleine Carrerabahn, habe aber seit Urzeiten nicht mehr damit gespielt. Mal sehen, wie ich mit dieser modernen Bahn zurechtkomme“, dämpft Udo Wiens die Erwartungen. Augenzwinkernd verrät Sohn Hannes seinen vermeintlichen Wettbewerbsvorteil: „Ich spiele schon lange Mario Kart und Forza Motorsport am Computer. Dadurch habe ich bestimmt ein besseres Gefühl für die Geschwindigkeit.“
Hannes gewinnt das Vater-Sohn-Duell
Diese Zeit ist bei Vater und Sohn Wiens nicht in Gefahr. Wie bereits vermutet, ließ Hannes seinem Vater keine Chance. „Egal wer von uns beiden der Schnellere ist: Es war ein tolles gemeinsames Erlebnis, das wir zum Ferienende in der Matthäusgemeinde erleben durften“, so das Fazit der beiden Hobbyrennfahrer. Damit sprechen sie dem Organisator Tobias Weimer bestimmt aus dem Herzen, der seine Kirche auch im nächsten Jahr wieder für die Racedays öffnen möchte.