Gerätehausausbau ist ein Millionenprojekt

Feuerwehr und DRK in Kirchberg an der Murr sollen künftig unter einem Dach untergebracht werden. Das Domizil der Feuerwehr in der Pfarrgartenstraße wird modernisiert und erhält einen Anbau. Der Gemeinderat vergibt die Architektur- und Ingenieurleistungen.

Seit 28 Jahren ist die Feuerwehr im Gerätehaus in der Pfarrgartenstraße untergebracht, das nun umgebaut und erweitert wird. Fotos: A. Becher

© Alexander Becher

Seit 28 Jahren ist die Feuerwehr im Gerätehaus in der Pfarrgartenstraße untergebracht, das nun umgebaut und erweitert wird. Fotos: A. Becher

Von Ingrid Knack

Kirchberg an der Murr. Das Feuerwehrgerätehaus in Kirchberg an der Murr soll modernisiert werden, zudem wird angebaut. Dabei geht es zum einen um eine Verbesserung des Umkleidebereichs, zum anderen soll das DRK in das durch einen Anbau erweiterte Gebäude einziehen. Dem Ortsverband des Roten Kreuzes stehen derzeit das sanierungsbedürftige und lediglich 60 Quadratmeter große, ehemalige Wasserhäusle für die Bereitschaft und die Gemeindehalle für die Arbeit im Senioren- und Kleinkindbereich zur Verfügung. Das „Wasserhäusle“ in der Pfarrgartenstraße 5 gehört der Gemeinde. Die Räumlichkeiten dort sind beispielsweise für Schulungen und Übungsabende völlig unzureichend.

In der Julisitzung des Gemeinderats war der Grundsatzbeschluss gefasst worden, dass das Feuerwehrgerätehaus in der Pfarrgartenstraße 49 um- und ausgebaut wird. Architekt Gerd Beutelspacher vom gleichnamigen Marbacher Architekturbüro sprach von Kosten für den Neubau von rund 750000 Euro. Wobei auch gesagt wurde, dass weitere Kosten für Umbau und Sanierungsmaßnahmen im Altbereich und für die Fotovoltaikanlage, durch die ja aber durch den Verkauf von Strom wieder Geld erlöst wird, hinzukommen. In die Berechnung für den Neubau hatte der Architekt zunächst pauschal grob geschätzte 90000 Euro für den Bereich Technik aufgenommen. Mit inbegriffen in der Dreiviertelmillion war auch ein geschätztes Architektenhonorar.

Der Gemeinderat wird sich in späteren Sitzungen noch mit Detailfragen befassen

In der Sitzung am Donnerstag wurde im Zusammenhang mit der Vergabe der Architekten- und Ingenieurleistungen nun eine Zahl für das Gesamtvorhaben genannt: Mit Kosten von rund 1,15 Millionen Euro muss gerechnet werden. An dieser Summe orientieren sich die Honorare für das Architektur- und Ingenieurbüro, die sich zusammen auf mehr als 200000 Euro belaufen. Freilich ist es am Gemeinderat, noch festzulegen, in welchem Umfang der Umbau vonstatten gehen und der Anbau gestaltet werden soll. In der Kostenübersicht, die in der Sitzung vorgelegt wurde, standen deshalb noch einige Fragezeichen. Denn erst wenn der Architekt für das Projekt beauftragt ist, ist es ihm möglich, Detailvorschläge auszuarbeiten. Deshalb kann die Gesamtsumme, die jetzt im Raum steht, von der genannten Zahl noch etwas abweichen.

Marius Vogel, Fachbeamter für das Finanzwesen, ging unter anderem auf detailliertere Zahlen im Bereich Technik ein. Hier wird für den Neubau mit 127000 Euro und für den Umbau mit 171000 Euro gerechnet. Die Ingenieurleistungen für den Neu- und Umbau werden auf brutto 100000 Euro plus Planungskosten von netto 20000 Euro für die 72000 Euro (ebenfalls netto) kostende Fotovoltaikanlage geschätzt. „Bei den Zuschüssen sieht es relativ mau aus“, sagte Vogel. „Momentan rechnen wir mit 20000 Euro für den Neubau und mit 2000 Euro für den Umbau.“ Zwischenzeitlich gebe es zwar auch KfW-Förderungen, die hier greifen könnten. Diesbezüglich könne er aber noch keine Aussage treffen. Denn wie energieeffizient das erweiterte Feuerwehrgerätehaus im Endeffekt sein werde, müsse man erst noch sehen. Je höher die Energieeffizienz sei, desto höher fielen die Zuschüsse aus.

Wie Reinhard Enge wissen ließ, der die Ratssitzung für den in dieser Thematik befangenen Bürgermeister Frank Hornek leitete – Hornek ist auch Vorsitzender des DRK-Ortsverbands –, hatten das Architekturbüro Beutelspacher und die Klett Ingenieur GmbH aus Fellbach Angebote abgegeben. Die Architektenkosten belaufen sich auf rund 89500 Euro und die Ingenieurleistungen auf besagte 100000 Euro brutto für Um- und Ausbau und 20000 Euro netto für die Fotovoltaikanlage.

Christoph Berroth von der Unabhängigen Bürgerschaft Kirchberg (UBK) äußerte sich zu den Planungskosten in Zusammenhang mit der Fotovoltaikanlage. Diese erschienen ihm zu hoch. Angesichts der bestehenden Honorarordnung sei daran aber nichts zu ändern, erklärte Enge. Christoph Berroth war es denn auch, der als Einziger gegen die Vergaben stimmte.

Das „Wasserhäusle“ ist für die Belange des DRK-Ortsverbands viel zu klein.

© Alexander Becher

Das „Wasserhäusle“ ist für die Belange des DRK-Ortsverbands viel zu klein.

Erste Ideen für den Erweiterungsbau

Das Feuerwehrgerätehaus soll nach ersten Ideen nach Norden hin durch einen zweigeschossigen Anbau mit einer Grundfläche von etwa 120 Quadratmetern erweitert werden. Das ist möglich, weil sich der Feuerwehrausschuss und die DRK-Bereitschaft für eine gemeinsame Lösung ausgesprochen haben.

Beim An- und Umbau würde der bisherige Wasch- und WC-Bereich im Erdgeschoss des Feuerwehrgerätehauses zur Umkleide, die derzeitige Umkleide wird sowohl von weiblichen als auch von männlichen Wehrmitgliedern benutzt. Auch der Bereich vor dem jetzigen Mehrzweckraum würde aufgegeben für die Umkleide der Herren. Ein neuer Sanitärtrakt würde angebaut, daneben eine Umkleide für bis zu zwölf Frauen mit dazugehörigem Sanitärbereich, zudem ein Raum für die Jugendfeuerwehr. Umkleiden und Sanitärbereich könnten sowohl von der Feuerwehr als auch vom DRK genutzt werden.

Im Obergeschoss soll für das DRK ein Raum für interne Zwecke wie Schulungen oder Besprechungen entstehen, der über einen Flachdachverbindungsgang an das Treppenhaus angeschlossen ist und in dem auch genügend Platz für eine Teeküche und Schränke ist. Um das DRK-Fahrzeug und den Anhänger unterzubringen, ist der Anbau einer Doppelgarage nötig. Dadurch fallen Parkplätze weg, die jedoch in Richtung der Burgstaller Straße ersetzt werden sollen. suarm

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Erstellt:
11. September 2021, 11:30 Uhr

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