Geringe Reichweite schreckt Käufer von Elektroautos ab
36 000 neue Stromer in 2018 – Privatverkäufer profitieren von Preisanstieg bei gebrauchten Benzinern
Die Preise für Gebrauchtwagen sind 2018 nach einem Rückgang im Vorjahr wieder gestiegen.0,1 Prozent aller Gebrauchtwagen, die 2018 den Besitzer gewechselt haben, waren reine E-Autos.
Stuttgart Die geringe Reichweite von Elektroautos ist aus Kundensicht der Hauptgrund, der beim Kauf eines neuen Fahrzeugs gegen diese Antriebsart spricht. 60 Prozent der Neuwagenkäufer in Deutschland gaben dies in einer Befragung für die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) an, 52 Prozent nannten die hohen Anschaffungskosten. Nach aktuellen Zahlen der DAT und des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) wurden im vergangenen Jahr rund 36 000 reine E-Autos zugelassen, das entspricht gut einem Prozent aller Neuzulassungen. Gebraucht gehandelt wurden rund 7500 E-Mobile – ein Anteil von 0,1 Prozent.
Die Vorbehalte gegenüber E-Autos, Hybridvarianten und Fahrzeugen mit anderen alternativen Antrieben bleiben groß. Das belegt auch eine Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK unter 3950 Kunden. Demnach haben bisher nur zwölf Prozent der Gebrauchtwagen- und 24 Prozent der Neuwagenkäufer alternative Antriebsformen überhaupt in Erwägung gezogen.
Insgesamt verzeichnete der Gebrauchtwagenmarkt gemessen an Umsatz und Preisen neue Höchstwerte. Obwohl die Zahl der Besitzüberschreibungen um 1,5 Prozent auf 7,2 Millionen Euro zurückging, stieg der Umsatz um 3,2 Prozent auf 84,7 Milliarden Euro. Das lag an den gestiegenen Preise insbesondere von Benzinern: Im Schnitt kostete ein Gebrauchter 11 780 Euro, 530 Euro mehr als im Jahr davor. Am meisten von den gestiegenen Preisen profitierten Autobesitzer, die ihre Gebrauchten privat verkauften. Auf dem Privatmarkt wurden durchschnittliche Preise von 7730 Euro gezahlt, 1030 Euro mehr als 2017. Markenhändler erzielten im Schnitt Verkaufspreise von 15 610 Euro (plus 500 Euro) und freie Händler von 7890 Euro (minus 140 Euro).