GEW warnt vor Duckmäusertum in der Forschung

dpa Berlin. Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat in der Debatte um Kettenverträge vor jahrelangen Befristungen in der Wissenschaft gewarnt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ständig um eine Verlängerung ihrer Verträge zittern müssten, mieden möglicherweise Risiken in der Forschung und Konflikte mit dem Mainstream in ihrer Fachdisziplin, sagte der stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende Andreas Keller. „Das Zeitvertragsunwesen hemmt also Innovationen und begünstigt Duckmäusertum in der Forschung.“

Seit Tagen äußern Forscherinnen und Forscher auf Twitter Kritik an dem Gesetz, das regelt, dass normalerweise nach zwölf Jahren - jeweils sechs Jahre vor und nach der Promotion - mit der Befristung Schluss ist. Durchschnittlich 22 Monate läuft ein Vertrag für Promovierende, 28 Monate sind es, sobald der Doktortitel erreicht ist, wie aus dem aktuellen Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs hervorgeht. Am Donnerstag will die Linke das Thema im Bundestag debattieren.

© dpa-infocom, dpa:210624-99-121276/2

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Erstellt:
24. Juni 2021, 05:20 Uhr

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