Gillette hält anumstrittenemWerbespot fest

New York /AFP - Trotz Boykottaufrufen und heftiger Kritik von konservativer Seite glaubt der Rasierklingenhersteller Procter & Gamble an den langfristigen Erfolg seines Gillette-Werbespots über „toxische“ Männlichkeit. Finanzchef Jon Moeller zeigte sich erfreut über die Aufmerksamkeit, die die Reklamebotschaft dem Unternehmen bescherte. Zugleich trage der Spot dazu bei, sich mit einer „bedeutungsvolleren Botschaft“ an jüngere Konsumenten zu wenden – ein Trend, auf den zuletzt auch mehrere andere US-Konzerne aufgesprungen waren.

Die Verkaufszahlen von Gillette-Produkten im Einzelhandel seien nach der Veröffentlichung des Werbefilms am 14. Januar stabil geblieben, die Online-Verkäufe sogar gestiegen. Die mehr als hundert Jahre alte Klingenmarke Gillette, die Procter & Gamble 2005 übernommen hatte, war zuletzt unter Druck geraten – unter anderem wegen der Konkurrenz durch Online-Wettbewerber und der zunehmenden Zahl an Bartträgern. In dem zweiminütigen Werbespot mit dem Titel „We Believe: The Best Men Can Be“ (etwa: Wir glauben daran: Das Beste, was Männer sein können) werden einerseits sexuelle Übergriffigkeit und männliche Stereotype thematisiert. Andererseits werden Männer gezeigt, die Streit schlichten oder Mädchen zur Stärke ermuntern. Bei konservativen US-Kommentatoren wie Radiomoderator Rush Limbaugh stieß der Clip auf Kritik. Internetnutzer riefen bei Twitter zum Boykott auf und warfen dem Werbefilm vor, „antimännlich“ zu sein.

Bei Youtube wurde der Clip bis zum Donnerstag mehr als 25 Millionen Mal angesehen. Während 700 000 Nutzer den Beitrag positiv bewerteten, senkten 1,2 Millionen Nutzer ihren virtuellen Daumen.

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Erstellt:
25. Januar 2019, 03:12 Uhr

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