Gold

Goldpreis klettert weiter – Marke von 2700 Dollar geknackt

Der Preis für Gold zieht seit Monaten stark an - vor einem Jahr hatte eine Feinunze noch weniger als 2.000 Dollar gekostet. Für die steigende Nachfrage nach dem Edelmetall gibt es mehrere Gründe.

Der Goldpreis steigt seit Monaten – woran liegt das?

© dpa/Uli Deck

Der Goldpreis steigt seit Monaten – woran liegt das?

Von dpa/Michael Bosch

Der Goldpreis erreicht immer neue Höhen. In der vergangenen Woche überstieg die Feinunze (etwa 31,1 Gramm) erstmals die Marke von 2700 US-Dollar (circa 2490 Euro) – dieser Wert wurde am Montag noch getoppt.

Der Preis für eine Feinunze kletterte auf mehr als 2735 Dollar (2522 Euro). Bereits seit März geht es mit dem Goldpreis tendenziell nach oben. In dieser Zeit hat Gold etwa ein Drittel an Wert gewonnen.

Warum steigt der Goldpreis?

Der Höhenflug beim Goldpreis, der seit Monaten stark anzieht, hat laut Experten drei Hauptgründe:

  • Zum einem wird er angekurbelt durch Spekulationen auf sinkende Zinsen.
  • Zuletzt verstärkte auch die Unsicherheit über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen die Nachfrage nach dem „sicheren Anlagehafen“ Gold.
  • Die Zuspitzung des Konflikts im Nahen Osten.

Der Goldpreis und die Wahlen in den USA

Der Höhenflug des Goldpreises werde durch die Unsicherheiten rund um die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen und die Erwartung einer lockeren Geldpolitik weiter angeheizt, sagte Edelmetallhändler Alexander Zumpfe von Heraeus. Auch Analyst Carsten Fritsch von der Commerzbank begründete den jüngsten Preisanstieg mit den bevorstehenden US-Wahlen.

„Die aktuellen Umfragen zeigen Donald Trump im Aufwind. Sollte er im Januar wieder ins Weiße Haus zurückkehren, dürften die Inflationsrisiken merklich zunehmen“, sagte Fritsch. Wer bei der US-Wahl am 5. November das Rennen machen wird - der Republikaner Donald Trump oder die Demokratin Kamala Harris - gilt als offen.

Goldpreis und Inflation

Zuvor hatten Spekulationen auf sinkende Zinsen den Goldpreis mehrfach beflügelt. Da Gold keine Marktzinsen abwirft, wird das Edelmetall umso attraktiver, je niedriger die Zinsen beispielsweise für Staatsanleihen sind. Zuletzt hatte die Europäische Zentralbank an der Zinsschraube gedreht und die Zinsen zum dritten Mal in diesem Jahr gesenkt.

Gold und Zinsen

Ausschlaggebend für die Zinssenkungen war ein deutlicher Rückgang der Inflation in den großen Industrieländern, der den Zentralbanken Spielraum für Zinssenkungen verschaffte. Zudem hat der Rückgang des Ölpreises die Befürchtungen gedämpft, dass die Inflation wieder deutlicher anziehen könnte. Sinkende Zinsen in den USA können zudem den US-Dollar belasten und Gold - das überwiegend in Dollar gehandelt wird - für Käufer aus anderen Währungsräumen attraktiver machen.

Nahost-Konflikt treibt Goldpreis

Darüber hinaus bleibt die Lage im Nahen Osten angespannt. Heraeus-Händler Zumpfe verweist auf geopolitische Spannungen und wachsende globale Unsicherheit. „Angesichts der sich zuspitzenden Konflikte im Nahen Osten - insbesondere nach der Ankündigung der Hisbollah, den Krieg mit Israel zu eskalieren - strömen Anleger in den sicheren Hafen Gold.“

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Erstellt:
21. Oktober 2024, 14:17 Uhr
Aktualisiert:
21. Oktober 2024, 14:54 Uhr

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