Mut, Kalajdzic und Gonzalez: VfB will „Vollgas geben“

dpa/lsw Stuttgart. Der VfB Stuttgart will beim FC Bayern sein Spiel durchziehen. Die Ausgangslage für einen mutigen Auftritt könnte für die Schwaben tatsächlich kaum besser sein. Zusätzliche Hoffnung macht ein Rückkehrer.

Nicolas Gonzalez von Stuttgart während des Spiels. Foto: Matthias Balk/dpa/Archivbild

Nicolas Gonzalez von Stuttgart während des Spiels. Foto: Matthias Balk/dpa/Archivbild

Der VfB Stuttgart lässt sich auch vom großen FC Bayern München nicht einschüchtern. Trainer Pellegrino Matarazzo will im einstigen Südschlager der Fußball-Bundesliga an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) auf die größten Stärken seiner jungen Mannschaft setzen: Mut und Offensivdrang. „Wenn wir nicht den Mut haben, Fußball zu spielen, dann haben wir keine Chance“, sagte Matarazzo am Donnerstag. „Wir wollen Vollgas geben.“ Die Ausgangslage für diese Herangehensweise könnte für die Schwaben kaum besser sein.

Mit dem Abstieg haben die Stuttgarter in dieser Saison längst nichts mehr zu tun. Alles, was jetzt noch kommt, ist gewissermaßen Bonus. Nach dem jüngsten 2:0-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim könnte der VfB sogar noch ins Rennen um die Europapokalplätze eingreifen. Auch deshalb ist die Stimmung unter den Spielern aktuell gelöst, wie Matarazzo berichtete. „Wie sie lachen, wie sie reden, die Kommunikation vor dem Training - da merkt man schon eine Freude.“ Die Partie beim Rekordmeister dürfte für viele der jungen Profis die vorläufige Krönung einer bislang außergewöhnlichen Saison sein.

Matarazzo kann das Spiel sogar noch etwas offensiver angehen als zuletzt, da Angreifer Nicolas Gonzalez nach wochenlanger Verletzungspause in den Kader zurückkehren wird. Möglicherweise steht der argentinische Nationalspieler nach seinem Muskelfaserriss sogar gleich in der Startelf. „Wenn wir das Gefühl haben, dass er 60 Minuten gehen kann, dann ist er eine Option für die Startelf. Ansonsten wird er von der Bank kommen“, sagte Matarazzo. Der Coach hat auch noch nicht entschieden, wer den verletzten Orel Mangala im Mittelfeldzentrum ersetzen wird. Atakan Karazor und der 18-jährige Naouirou Ahamada sind Optionen.

Sasa Kalajdzic dürfte auf jeden Fall starten. Wenn der Österreicher im achten Bundesliga-Spiel nacheinander trifft, würde er einen Vereinsrekord aufstellen. Es wird für den VfB also auch in München darauf ankommen, den Zwei-Meter-Mann in Szene zu setzen. Auf der anderen Seite weiß Matarazzo, dass mehr als sonst die eigene Defensive gefordert sein wird. 74 Treffer haben die Bayern bereits erzielt, fast die Hälfte davon geht auf das Konto von Superstürmer Robert Lewandowski.

Matarazzo traut dem Polen zu, den 40-Tore-Rekord von Gerd Müller aus der Saison 71/21 zu knacken. „Acht Tore fehlen noch. Er ist ein Spieler, der in der Lage ist, vier Tore in einem Spiel zu schießen. Hoffentlich nicht gegen uns“, sagte der US-Amerikaner. Es sei keine einfache Aufgabe, den Weltfußballer zu stoppen. „Aber wir werden es versuchen.“

Wie genau sein Plan für die Bayern aussieht, hat der Coach noch nicht entschieden. Möglicherweise stellt er auf eine Viererkette um, um schnelle Außenbahnspieler wie Leroy Sané, Serge Gnabry oder Kingsley Coman besser kontrollieren zu können. Aber der erste Blick soll den eigenen Stärken gelten: „Es ist kein Zufall, dass wir schon 47 Tore geschossen haben“, sagte er. „Deswegen wollen wir auch immer angreifen.“

© dpa-infocom, dpa:210318-99-873575/5

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Erstellt:
18. März 2021, 12:14 Uhr

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