Greenpeace-Demo mit rauchendem Stern für Verbrenner-Ende
dpa/lsw Stuttgart. Um ihre Forderung nach einem schnelleren Aus für den Verbrennungsmotor zu untermauern, haben Umweltschützer von Greenpeace in Stuttgart einen Mercedes-Stern in Rauch aufgehen lassen. „Unter keinem guten Stern?“, fragten die Aktivistinnen und Aktivisten am Mittwoch vor dem Wirtschaftsministerium auf einem Banner. Aus ihrer Sicht will der Autobauer Daimler noch viel zu lange am Verbrenner festhalten. Andere Hersteller hätten ambitioniertere Pläne vorgelegt, kritisierten sie. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) warfen sie vor, mit ihrer Unterstützung für synthetische Kraftstoffe den Abschied vom Verbrenner zu verzögern.

Greenpeace-Aktivisten stehen vor dem Neuen Schloss neben einem Mercedes-Stern. Foto: Marijan Murat/dpa
Die Autoindustrie unterschätze das Tempo des Branchenumbruchs, hieß es in einer Mitteilung. Eine vorausschauende Wirtschaftspolitik müsse der Branche eine klare Richtung vorgeben. Greenpeace verwies auch auf eine selbst in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage, wonach die Mehrheit der Baden-Württemberger der Ansicht ist, dass die heimische Autoindustrie im internationalen Vergleich eher nicht gut für den Umstieg auf Elektromobilität gerüstet ist. Knapp 37 Prozent wünschen sich zudem, dass die Verkehrswende im Land beschleunigt wird. Knapp 30 Prozent wiederum wollen sie aber auch eher verlangsamt sehen, weitere 21 Prozent halten das Tempo für in Ordnung. Über die Umfrage hatten zuvor die „Stuttgarter Nachrichten“ berichtet.
Daimler-Chef Ola Källenius hatte vergangene Woche betont, dass er es nicht für sinnvoll halte, das ertragreiche Verbrenner-Geschäft vorschnell zu beenden. Zugleich stellte er klar, dass Daimler bereit sei, falls sich die Elektromobilität schneller als bisher absehbar durchsetze.
Hoffmeister-Kraut argumentierte, dass ein Großteil der Autos in Deutschland heute mit einem Verbrennungsmotor unterwegs sei. „Wenn wir den CO2-Ausstoß im Verkehr schnell reduzieren wollen, können wir nicht warten, bis diese riesige Fahrzeugflotte gegen Autos mit anderen Antriebstechnologien ausgetauscht ist“, sagte sie. Sie setze sich daher für einen technologieoffenen Ansatz ein.
© dpa-infocom, dpa:210224-99-572352/3