Große Vielfalt beim Kochkurs „Kloß und Klößchen“ der Landfrauen Burgstetten

Die Landfrauen Burgstetten sind so aktiv, dass sie bei ihren Veranstaltungen auch über die Gemeindegrenzen hinaus Teilnehmerinnen anziehen. Beim Kochkurs rund um Kloß, Klößchen und Nocken waren auch Interessentinnen aus Winnenden und Backnang dabei.

Kursleiterin Gerda Lober (links) zeigt den Landfrauen Rezepte, Tipps und Tricks zu Kloß und Klößchen. Fotos: Alexander Becher

© Alexander Becher

Kursleiterin Gerda Lober (links) zeigt den Landfrauen Rezepte, Tipps und Tricks zu Kloß und Klößchen. Fotos: Alexander Becher

Von Simone Schneider-Seebeck

Burgstetten. Semmelknödel, Käseknödel, böhmische Knödel, Quarknocken, Kartoffelteigvarianten – das Kloßuniversum scheint fast unendlich zu sein. Zwar mag die Herstellung perfekter Knödel ihre Tücken haben, etwa wenn die geformte Kugel ins siedende Wasser eintaucht. Denn wer weiß, ob sie ihre schöne Form behält oder sich doch in Wohlgefallen auflöst? Doch wie bei so vielem gilt: Aus Fehlern lernt man, also keine Angst vor dem Knödel.

Zehn höchst kochwillige und interessierte Damen sind in der großzügigen und gut ausgestatteten Küche der Gemeindehalle in Burgstall zum von den Landfrauen Burgstetten organisierten Kochworkshop „Kloß und Klößchen, süß oder salzig“ mit Referentin Gerda Lober zusammengekommen. Aus Crailsheim stammend, bietet sie ihre Kurse vor allem für Landfrauenvereine an.

Insgesamt sechs Rezepte stehen auf dem Plan, die zeigen, dass es durchaus möglich ist, ein abwechslungsreiches Mittagessen rein aus Klößen auf den Tisch zu bringen. Inklusive Nachtisch, versteht sich. Die drei Gruppen kümmern sich um jeweils zwei Rezepte. Wichtig vor allem: Die fünf deftigen Varianten sollen alle gleichzeitig serviert werden. Daher sind die unterschiedlichen Gar- und Frittierzeiten unbedingt im Auge zu behalten. Die Übersicht zu behalten ist dann auch eine wichtige Aufgabe der Referentin, neben dem Beantworten von Fragen sowie der Weitergabe hilfreicher Tipps.

Kürzer kneten für fluffige Knödel

Auf dem Programm stehen unter anderem Semmelknödel als spinatreiche Variante. Dazu gibt es auch gleich den ersten praktischen Tipp von Lober: „Je mehr man knetet, umso weicher wird der Teig und umso fester wird der Knödel.“ Mag man es lieber fluffiger, dann empfiehlt es sich also, nicht so lange zu kneten. Ein weiterer Tipp: Anstatt runde Knödel zu formen, kommt der fertig geknetete Teig als Rolle in einen kleinen Gefrierbeutel. Dann kann man diesen im Wasserbad auskochen. Wenn es etwas länger dauern sollte, bis serviert werden kann, macht das gar nichts, und sollte man zu viel vorbereitet haben, kann der fertig gegarte Knödel mitsamt Beutel einfach eingefroren und bei Bedarf im Wasserbad wieder erwärmt werden.

Jede Köchin findet schnell die passende Aufgabe und ist diese erledigt, schaut sie, wo Hilfe gebraucht wird. Schon bald zieht der verführerische Duft von angedünsteten Zwiebeln und Petersilie durch die Küche.

Die Klöße landen in der Fritteuse.

© Alexander Becher

Die Klöße landen in der Fritteuse.

Aus verschiedenen Kräutern und ordentlich kräftigem Käse sowie in Milch eingeweichtem Toast bestehen die Kräuter-Käse-Knödelchen, die, etwa murmelgroß, frittiert werden. Sie können allerdings auch in der Pfanne gebraten werden. Goldbraun und knusprig kommt der Kräuter- und Käsegeschmack hervorragend zur Geltung. Die Basilikum-Quark-Klöße werden mit nassen Händen ausgeformt und sind eine hervorragende Beilage zu Fleisch.

Wer es exotisch mag, ist mit den Kürbis-Couscous-Nocken gut bedient. Nicht nur die orange Farbe besticht, auch das Kreuzkümmelaroma der mit Löffeln ausgeformten Nocken. „Der Teig schmeckt roh schon gut“, so Marie-Luise Fink, die bei diesem Rezept mitgearbeitet hat.

Die Frauen kennen sich teils seit Jahren

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Ein Küchenklassiker sind die Gnocchi aus Kartoffeln, Grieß und Parmesan. Wichtig bei der Zubereitung des Kartoffelteigs ist, die heißen, geschälten und durchgepressten Kartoffeln großflächig auszubreiten, etwa auf dem Backblech, und ausdampfen zu lassen. Dauert zwar etwas, aber lohnt sich, denn das Ergebnis wird wunderbar locker.

Zum Nachtisch werden dann Quarknocken zu von Gerda Lober bereits vorbereitetem Erdbeer-Rhabarber-Kompott gereicht. Diese Köstlichkeit wird über Dampf gegart. Auch hier gibt es einen Tipp, damit sich die Nocken nachher gut vom Dampfeinsatz lösen lassen: einfach ein bisschen einfetten.

Landfrauen liegen mit ihrem Programm goldrichtig

Einiges hatte Gerda Lober schon vorbereitet, damit etwa durch Einweichen oder Abkühlen keine Zeit verloren geht. Und so dauert es gerade mal eine gute Stunde, bis die salzigen Knödel zum Buffet angerichtet werden können. Und in der Zwischenzeit wurde sogar schon die Küche aufgeräumt.

Noch vor dem Essen wird als Erstes das Handy gezückt. Nicht nur das Aussehen, sondern auch der Geschmack überzeugt. Wieder einmal haben die Burgstettener Landfrauen mit ihrem Programm einen Nerv getroffen, wie es scheint. Und es sind nicht nur Damen aus der Gemeinde beim Kurs dabei, Marie-Luise Fink etwa ist ein Mitglied aus Backnang, Margot Müller aus Winnenden. „Ich bin hergekommen, weil es hier so viele tolle Aktionen gibt“, sagt sie.

Doch nicht nur die Aktionen machen es aus. Einige der Teilnehmerinnen kennen sich bereits seit Jahren. „Das Schöne bei den Landfrauen ist, man ist bei den Kursen nicht allein“, so Argula Bollinger dazu, im Gegensatz zu anderen Kochkursangeboten. Hier trifft man eben immer jemanden aus der Landfrauengemeinschaft.

Während des Essens – „Bitte mit Liebe rausschöpfen“ – gibt Lober zu jedem zubereiteten Knödel wie auch noch zu weiteren Rezepten, die sie zum Mitgeben vorbereitet hat, Tipps und Tricks weiter und betont vor allem, dass jeder Knödel entweder im siedenden Wasser gegart oder auch im Dampfeinsatz zubereitet werden kann, das mache keinen großen Unterschied. „Im Dampf brauchen sie etwa ein Drittel der Zeit länger“, erklärt sie, doch andererseits kann man sie so auch problemlos bis zum Servieren warm halten.

Rezept: Semmelknödel mit Spinat 300 Gramm getrocknete Brötchen in Würfel oder Scheiben schneiden. Eine Zwiebel mit Petersilie nach Geschmack klein schneiden und andünsten, 375 Milliliter Milch darüber gießen, abkühlen lassen. Vier Eier in die Milch geben (dann verteilt sich das Ei besser), verrühren, mit Salz, Pfeffer, Muskat würzen und über die Brotmischung gießen. 400 Gramm gehackten aufgetauten Tiefkühlspinat und 50 Gramm Parmesan hinzugeben. Umrühren und 20 Minuten ziehen lassen. Knödelmasse gut durchkneten (Achtung, je länger geknetet wird, desto fester ist nachher der Knödel), nochmals abschmecken. Mit feuchten Händel Knödel formen und in kochendes Salzwasser geben, im siedenden Wasser etwa zehn bis 15 Minuten ziehen lassen. Oder den zu einer Rolle geformten Teig in einen Gefrierbeutel füllen und garziehen lassen. Von der Rolle dann Scheiben abschneiden.

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Erstellt:
13. Juni 2024, 06:00 Uhr

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