Gut gegessen in der „Schicken Möhre“
Essen der neuen Mensa der Schickhardt-Realschule und Mörikegemeinschaftsschule kommt bei den Schülern gut an
Geflügelfrikadellen statt Döner, Linseneintopf statt Pizza: Mit der Mensa „Schicke Möhre“ haben die Stadt Backnang, die Schickhardt-Realschule und die Mörikegemeinschaftsschule einen Ort geschaffen, an dem die Schüler sich begegnen und ausgewogen und zudem Frischgekochtes essen können.

© Pressefotografie Alexander Beche
Den Schülern schmeckt’s. Und wenn es gut schmeckt und der Hunger groß ist, darf jeder kostenlos Nachschlag holen. Foto: A. Becher
Von Sarah Schwellinger
BACKNANG. Kurz vor 13 Uhr, es gongt. Man braucht nicht lange zu warten, da geht unten die Tür auf, Stimmen sind zu hören und dann stehen schon die ersten Schüler in der Tür. Den Reißverschluss der Jacke offen, den Rucksack auf dem Rücken gehen sie zielstrebig zur Theke. Auf der Seite mit den Geflügelfrikadellen mit Nudeln und Bratensoße und dem vegetarischen Linseneintopf ist wenig los. Die große Schlange hat sich in Nullkommanix auf der Seite mit dem Hähnchen mit Pommes gebildet.
Seit November dieses Jahres haben die Schüler der Schickhardt-Realschule und der Mörikeschule die Möglichkeit, in einer Mensa Mittag zu essen. In der „Schicken Möhre“, so der Name der gemeinschaftlichen Mensa, werden von Montag bis Donnerstag zwei Menüs und ein wöchentlich wechselndes Topgericht angeboten. Zum Menü gehören neben der Hauptspeise auch Salat und Nachtisch. Das Besondere an der Mensa: Es wird frisch vor Ort gekocht.
Den Schülern schmeckt’s. „Das Essen ist sehr gut“, sagt Nick aus der 9b gleich. Auch bei seinen Klassenkameraden Marc, Max und Julian kommt das Essen der Mensa gut an. Sie essen dreimal in der Woche da, immer dann, wenn sie Mittagschule haben. „Das Essen ist abwechslungsreich“, findet Marc. Und fügt hinzu: „Und man kann kostenlos Nachschlag holen, wenn es einem nicht reicht.“ Die anderen Jungs lachen, sie scheinen sich damit gut auszukennen.
Bevor es die „Schicke Möhre“ gab, zogen die meisten Schüler in die Stadt, besorgten sich dort Fast Food. Pizza und Döner standen da oft auf dem Speiseplan. Heute sieht es anders aus. Pauline und Franziska aus der 10b und Anna aus der 8b kommen zwei- bis dreimal in der Woche in die Schulmensa. Sie schätzen das Angebot, das täglich wechselt und das Wichtigste: Das Essen schmeckt ihnen. Anstatt fettigen Fast Foods vom Imbiss kommen nun frische Zutaten auf den Tisch. Das Konzept der Mensa sieht vor, den Schülern ein ausgewogenes Essensangebot zu bieten. „Mit der Schicken Möhre haben wir ein ausgewogenes Essensangebot in schöner Atmosphäre“, so Karin Moll, die Rektorin der Mörikegemeinschaftsschule. Modern ist der Kompaktbau, der an die Mörikesporthalle angeschlossen ist und laut Architekt Marc Köngeter als Kontrast zu den Schulgebäuden aus dem 20. Jahrhundert stehen soll. Große Fensterreihen lassen viel Licht durch den offen gestalteten Raum fließen. Das Licht, die hellen Wände und die Einrichtung in Grau und Grün lassen den Ort freundlich und einladend wirken. „Wir haben hiermit nun eine gemeinsame Mensa, in der wir uns begegnen werden“, hebt Moll hervor.
Von 12 bis 14 Uhr können die rund 1100 Schüler der beiden Bildungseinrichtungen hier ihr Mittagessen genießen, ab 8.30 Uhr gibt es Snacks zu kaufen.
Die Situation erinnert an die Studentenzeit. „Wir verstehen uns hier auch als Campus“, erklärt Thomas Maier, Rektor der Schickhardt-Schule. Für die Realschule wird die Mensa auch gleichzeitig als Raum für größere Veranstaltungen genutzt: „Wir hatten vorher keine Aula, wir mussten auf Klassenzimmer ausweichen, die mit einer Faltwand getrennt waren.“