Hagel offen für getrennte Besetzungen von CDU-Spitzenämtern

dpa/lsw Stuttgart. In der Debatte um einen Führungswechsel in der baden-württembergischen CDU zeigt sich der Landtagsfraktionschef der Partei, Manuel Hagel, offen, den Landesvorsitz und die Position als Bundesvize in unterschiedliche Hände zu legen. Derzeit hat Landesinnenminister Thomas Strobl beide Parteiämter inne. „In der Geschichte der Südwest-CDU ist das eher die Ausnahme“, sagte Hagel den „Stuttgarter Nachrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“ (Freitag). Er erinnerte an die frühere baden-württembergische Kultusministerin und Bundesforschungsministerin Annette Schavan. Sie war unter den Landesparteichefs Erwin Teufel und Günther Oettinger Vizevorsitzende der Bundes-CDU.

Manuel Hagel, CDU-Fraktionsvorsitzender im Landtag von Baden-Württemberg, spricht bei einer Debatte im Plenarsaal im Landtag von Baden-Württemberg. Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Manuel Hagel, CDU-Fraktionsvorsitzender im Landtag von Baden-Württemberg, spricht bei einer Debatte im Plenarsaal im Landtag von Baden-Württemberg. Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Hagel zeigte sich aber überzeugt, dass die angeschlagene Südwest-CDU auch in der künftigen Bundesparteispitze mit einem Vize-Posten vertreten sein wird. „Alles andere wäre absurd für den zweitgrößten Landesverband“, sagte er den Zeitungen.

Wegen der schweren Verluste bei den Wahlen gibt es in der Südwest-CDU Forderungen nach einer Erneuerung an der Spitze. Bei zwei Bezirksparteitagen hatte es zuletzt viel Kritik gegeben. An diesem Freitag kommt die CDU Nordbaden zu einem Bezirksparteitag in Hockenheim zusammen.

Strobl will sich erst kurz vor dem CDU-Landesparteitag am 13. November in Mannheim offiziell zu einer erneuten Kandidatur äußern. Dort wird die Führung neu gewählt. Es wird aber damit gerechnet, dass sich der 61-Jährige wieder bewirbt. Ob jemand gegen ihn antritt, ist noch offen. Es mehren sich aber dem Vernehmen nach die Anzeichen, dass es aus der engeren Führung keine Gegenkandidatur geben wird. Zuletzt hatten gleich drei hochrangige Politiker, die als potenzielle Nachfolger Strobls gehandelt werden, erklärt, sie wollten sich nicht um den Posten bewerben.

Seit zehn Jahren führt Strobl den zweitgrößten Landesverband der CDU. Die Südwest-CDU war bei der Landtagswahl im März und bei der Bundestagswahl im September auf historisch schlechte Ergebnisse abgerutscht. Im Land reichte es nach dem Rückzug von Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann allerdings doch noch für eine Regierungsbeteiligung unter Führung der Grünen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

© dpa-infocom, dpa:211028-99-777071/2

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Erstellt:
28. Oktober 2021, 18:56 Uhr

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