Heime als Renditeobjekt: Diakonie fordert Hilfe vom Staat

dpa/lsw Karlsruhe. Finanzinvestoren haben Pflegeheime nach Beobachtung der Diakonie Baden als ein lukratives Feld entdeckt. Was in Frankreich und Großbritannien bereits praktiziert werde, beginne jetzt auch in Deutschland. Heime würden in großem Stil aufgekauft und zu Ketten verschmolzen - und zu einem renditeträchtigen Anlageobjekt. Das Los der Pflegebedürftigen und der Pflegekräfte sei dabei weitgehend egal. „Allein der Profit zählt“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Baden, Urs Keller, in seinem jüngsten Videoblog.

Eine Pflegekraft geht in einem Pflegeheim mit einer älteren Frau über einen Korridor. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archiv

Eine Pflegekraft geht in einem Pflegeheim mit einer älteren Frau über einen Korridor. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archiv

Er forderte den Staat auf, dem einen Riegel vorzuschieben. Die Ökonomisierung des Gesundheitssystems müsse ein Ende haben. Keller wünscht sich generell mehr Aufmerksamkeit für die Pflege. Es sei erschreckend, welche geringe Rolle das Thema bislang bei den Beratungen zur Regierungsbildung bei SPD, Grünen und FDP gespielt habe.

© dpa-infocom, dpa:211102-99-830282/3

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Erstellt:
2. November 2021, 11:14 Uhr

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