Heizsysteme stoßen auf großes Interesse
Achte Auflage der Energie- und Baumesse in Backnang – Großes Thema: Wärmepumpen und energetische Sanierung
Intensive Gespräche, informative Vorträge und ein sehr interessiertes Publikum haben die achte Energie- und Baumesse auf rund 1000 Quadratmetern Präsentationsfläche in der Stadthalle ausgezeichnet. Die Messe hat sich in Backnang etabliert. Besucher informierten sich vor allem über Sanierung, umweltbewusstes Bauen und unterschiedliche Heizsysteme.

© Tobias Sellmaier
Die Stadthalle als Marktplatz: An den Messetagen kamen die Mitarbeiter der ausstellenden Betriebe mit den Besuchern über alles rund ums Bauen, Sanieren und Wohnen ins Gespräch. Fotos: T. Sellmaier
VoN Yvonne Weirauch
BACKNANG. Alle zwei Jahre wird die kleine, regionale Fachmesse in der Backnanger Stadthalle und auf dem Freigelände ausgerichtet. Dieses Mal obliegt die Messeorganisation erstmals der Mattfeldt & Sänger Marketing und Messe AG aus Kempten – sie hat das Konzept laut Projektleiter Philipp Steinhauser eins zu eins vom Messemacher Dörr&Koltes GmbH aus Schwaigern übernommen. Nur der Name hat sich leicht verändert: die Messe „Bau–Energie–Umwelt“ wird zur „Energie- und Baumesse“. Wie in den Vorjahren ist auch die achte Auflage ausverkauft, 33 Aussteller sind vertreten.
Optimale Informationsplattform: Einerseits richtet sich die Energie- und Baumesse an alle, die bereits ein Haus oder eine Wohnung besitzen und eine Modernisierung oder Sanierung planen. Andererseits spricht die Messe all diejenigen an, welche gerne ein Haus oder eine Wohnung kaufen beziehungsweise bauen möchten. „Die Vielfalt macht die Messe aus“, sagt Philipp Steinhauser. Ob es um Haustüren, Terrassen, Bodenbeläge oder Heizsysteme geht, um Energie, Haustechnik oder um Finanzierung, Fördermittel oder um Baustoffe – der Besucher bekommt die Information, die er benötigt.
Ungebrochen starkes Interesse: Der Themenkomplex Bauen und Sanieren ist nach wie vor hochaktuell. Der Bauboom hält an. Das ungebrochen starke Interesse an Fragestellungen zu Heizsystemen und energetischer Sanierung dürfte dafür verantwortlich sein, dass genau diese Themen das Vortragsprogramm dominieren beispielsweise zum Thema „Fotovoltaik – Wärmepumpen – Batteriespeichersysteme“; „Wärmepumpen im Bestand und im Neubau“ oder „individuelle Ofenlösungen“. Neubau, Sanieren und Wärmepumpen – das seien die Hauptthemen, die die Messebesucher am Wochenende umgetrieben haben, hat Steinhauser beobachtet.
Verbrauch berechnen: Auffällig am Stand der Firma „So geht‘s Systemlösungen“ (Meisterbetrieb für Heizung, Sanitär und Elektro, Kirchheim): ein großer Bildschirm, auf dem bunt untergliedert Preise und die Energiekostenentwicklung aufgezeigt werden. „So etwas habe ich auf einer Messe noch nicht gesehen“, ist auch Projektleiter Steinhauser beeindruckt. Firmengeschäftsführer Joachim Bechthold erklärt: „Wir können hier mit dem Besucher eine Zahl eingeben, was beispielsweise die im Haus vorhandene Gasheizung verbraucht, anhand dieses Werts wird dann berechnet, was beispielsweise eine Pellet-, eine Ölheizung, eine Solaranlage oder eine Wärmepumpe an Kosten verursachen würde.“ Dann könne man die Preise vergleichen und überlegen, ob sich eine Investition eines neuen Heizsystems lohne oder nicht. Und mit dem Ausblick, wie die Energiekosten in 20 Jahren aussehen, könne man auch vergleichen, ob es sich ökologisch rechne.
Gezielte Nachfrage: Vom Fliesenleger über den Fenstermonteur bis zum Gartenbauer reicht das Spektrum an klassischen Bau- und Ausbaugewerken. Daneben sind vor allem Aussteller vertreten, die sich mit energieeffizientem Wohnen beschäftigen. Man merke die gezielten Nachfragen der interessierten Messebesucher, die vor allem am Sonntag – erfahrungsgemäß der stärkere Messetag – in die Stadthalle kommen, so Steinhauser. „Dafür ist die Messe auch gedacht – dass man sich rundum informieren kann, wenn man neu bauen, sanieren oder Energiekosten sparen möchte und dafür Hilfestellungen und eine Beratung benötigt.“
Intelligenter Insektenschutz: Nie mehr Insekten im Wohn- oder Kellerbereich – das ist ein Wunsch vieler Kunden, wissen die Fachberater auf der Messe. Es werden Insektenschutzgitter vorgeführt oder auch der Vorteil eines zarten Netzes an bodentiefen Fenstern erläutert. Auch an Terrassentüren wird der Insektenschutz demonstriert. „Und wenn Sie beispielsweise das Schlafzimmerfenster im zweiten Stock nachts offen lassen wollen, dann gibt es auch einfach nur was zum einhängen und sie haben keine Probleme das Fliegen oder Bienen Sie besuchen kommen“, heißt es da bei einer Beratung.
Erneuerbare Energien: Einige Aussteller demonstrieren, wie sich Umwelt und Geldbeutel schonen lassen. Neben den klassischen Bau- und Ausbaugewerken sind vor allem Aussteller vertreten, die sich mit energieeffizienterem Wohnen beschäftigen. Ob es um sinnvolle energetische Maßnahmen oder schlicht um die Renovierung der eigenen vier Wände geht – der interessierte Bauherr oder Wohnungsbesitzer wird fündig. Beispielsweise am Messestand der Firma Helmut Müller (ökologischer Holzhausbau). Da wird nicht nur über die passende Energielösung für das Haus gefachsimpelt: „Besucher erkundigen sich sehr viel über Dachsanierungen und machen mit uns einen Termin aus, damit wir das Objekt besichtigen können, um die bestmögliche Lösung zu finden“, erzählt Juniorchef Chris Müller. Manchmal käme es auch vor, dass junge Paare ein bestehendes Haus umbauen wollen und dann ihre ausgefertigten Pläne gleich zur Messe mitbringen und von ihren Vorstellungen berichten. „Das schauen wir uns gerne an und geben Tipps, was sinnvoll ist“, so Müller.