Hochwasserschutz in Sulzbach fertiggestellt

Die Investitionen der vergangenen Jahre sollen den Ortskern von Sulzbach in Zukunft vor den Fluten der Murr und des Fischbachs schützen. Gestern wurden die Bauwerke, die zum Teil seit Jahren in Betrieb sind, offiziell eingeweiht. Die Vorsorge kostet insgesamt 7,5 Millionen Euro.

Landrat Richard Sigel betonte angesichts der aktuellen Hochwasserkatastrophe in Libyen die Bedeutung der Prävention. Foto: Jörg Fiedler

© Jörg Fiedler

Landrat Richard Sigel betonte angesichts der aktuellen Hochwasserkatastrophe in Libyen die Bedeutung der Prävention. Foto: Jörg Fiedler

Von Matthias Nothstein

Sulzbach an der Murr. Der Hochwasserschutz zieht sich wie ein roter Faden durch die Amtszeit von Sulzbachs Bürgermeister Dieter Zahn, und der ist immerhin schon seit 1992 im Amt. Nach vielen, vielen Jahren des Planens und Bauens wurden gestern die örtlichen Hochwasserschutzmaßnahmen offiziell eingeweiht. Und ausgerechnet jetzt konnte Bürgermeister Zahn aus gesundheitlichen Gründen nicht an dem Festakt teilnehmen. Und so musste Hauptamtsleiter Michael Heinrich die Rede seines Vorgesetzten verlesen.

Um die Ortslage von Sulzbach vor Hochwasser der Murr zu schützen, war es laut Zahn erforderlich, ein ganzes Bündel von Schutzbauten neu zu errichten: Ufer- und Wanderhöhungen, Wände, Mauern und Deiche, Anhebungen von Straßen und Wegen sowie mobile Hochwasserschutzelemente beidseits des Flusses zählen dazu, ebenso Pumpwerke.

Der Bürgermeister blickt auf die vergangenen Fortschritte zurück

Zahn erinnerte an die Gründung des Wasserverbands Murrtal, dem Murrhardt, Sulzbach an der Murr, Oppenweiler und Backnang angehören. Der symbolische Startschuss für alle örtlichen Maßnahmen war der Spatenstich zum Bau der neuen Lettenbrücke 2016. Dem Bau der Hochwasserschutzwände zwischen der Lettenbrücke und der Brücke lttenberger Straße folgte auch die Umgestaltung des Fischbacheinmündungsbereichs in die Murr zu einer attraktiven Fließgewässerlandschaft. Dort konnte ein schöner Zugang zum Murrufer geschaffen werden, der zum Verweilen einlädt. Zahns Rede endete mit der Einschätzung: „Wir sind zuversichtlich, nun im Fall eines Hochwassers vor Gefahren bis zu einem Hochwasser, wie es nur einmal in 100 Jahren vorkommt, geschützt zu sein.“

Dies unterstrich Landrat Richard Sigel, „Sulzbach ist nun vor einem 100-jährlichen Hochwasser geschützt“. Nach den Sturzfluten von Braunsbach und dem Ahrtal war das Thema Hochwasserschutz in aller Munde. Nun erklärte Sigel: „Wir möchten nicht, dass das Thema ein Strohfeuer ist und dann wieder in den Schubladen verschwindet. Wir kümmern uns dauerhaft um eine Lösung. Der Hochwasserschutz hat Priorität im Landratsamt.“

Rüdiger Koch, der Geschäftsführer des Büros Winkler und Partner aus Stuttgart, rechnete vor, dass durch die geplanten Rückhaltebecken Gaab, Mahd und Fischbachtal der Pegel der Murr bei einem Jahrhunderthochwasser um 36 Zentimeter niedriger gehalten werden könnte. Susanne Wenzel vom Backnanger Planungsbüro Frank stellte die Aufgaben und Leistungen der drei Pumpwerke vor. Sie würden zum Teil Pumpen enthalten, die bis zu 1000 Liter Wasser pro Sekunde aus der Kanalisation in die Murr pumpen können. Zum Abschluss der kleinen Feier segnete Pfarrer Jose Antony von der katholischen Kirchengemeinde Murrhardt/Sulzbach die Anlagen, die insgesamt 7,5 Millionen Euro verschlungen haben.

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Erstellt:
16. September 2023, 06:00 Uhr

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