Hohe Fördersumme für den Rems-Murr-Kreis
Zuschüsse von insgesamt 1,2 Millionen Euro gehen an 23 geförderte Projekte im Kreis.

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Die Programmentscheidung 2022 des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) ist gefallen: 510 Gemeinden mit insgesamt 1782 Projekten wurden ausgewählt. Foto: Fotolia/Tatjana Balzer
Rems-Murr. „Im Rahmen der Programmentscheidung 2022 des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) haben wir 510 Gemeinden mit insgesamt 1782 Projekten ausgewählt. Die aufgenommenen Projekte sind sehr vielfältig und werden wichtige Impulse für die strukturelle Entwicklung unseres ländlichen Raums setzen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, anlässlich der Bekanntgabe der ELR-Programmentscheidung 2022 in Stuttgart. Mit einem Volumen von 108,2 Millionen Euro sei es gelungen, die Fördermittel im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 8 Millionen Euro zu steigern. „Damit bringt das ELR-Programm trotz der noch immer schwierigen Pandemielage Schwung in viele Projekte und Planungen. Mit der diesjährigen ELR-Programmentscheidung werden über alle Projekte hinweg zudem Investitionen in Höhe von 972 Millionen Euro angestoßen. Dieser gesamtwirtschaftliche Effekt kann sich sehen lassen“, sagte Hauk.
Im Rahmen des ELR gehen im Jahr 2022 Zuschüsse von insgesamt 1,2 Millionen Euro in den Rems-Murr-Kreis. Mit 23 geförderten Projekten wird ein Investitionsvolumen von 10,8 Millionen Euro angestoßen (siehe Infokasten). Mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) hat die Strukturentwicklung in Baden-Württemberg bereits eine jahrzehntelange Tradition. Der schnellen Realisierung der zur Förderung ausgewählten Projekte steht nichts im Wege. Sofern die baurechtlichen Genehmigungen vorliegen, können die Projektträger ab jetzt sofort loslegen. „Mit dieser Regelung möchten wir das Tempo bei der Umsetzung erhöhen und wegen der schnell steigenden Baukosten die Kosten stabiler halten“, betonte Minister Hauk.
Besonders viele Wohnprojekte beantragt
Innerhalb der letzten zwei Jahre haben viele Fragen rund um die Themen Wohnraum und Wohnort eine veränderte Bedeutung bekommen. Häufig haben sich Platzbedarfe geändert, ebenso hat die Frage der Erreichbarkeit eine digitale Komponente erhalten. Die Stichworte Homeoffice und Homeschooling sind hier zu nennen. Für viele Bürgerinnen und Bürger sei ein stimmiges Wohnumfeld nun noch wichtiger geworden. Daher wurden in diesem Jahr besonders viele Wohnprojekte beantragt. Vor diesem Hintergrund sowie aufgrund des seit Jahren bestehenden Mangels an bezahlbarem zeitgemäßem Wohnraum auch im ländlichen Raum werden in diesem Jahr erneut mehr als die Hälfte der Fördermittel im Förderschwerpunkt Innenentwicklung/Wohnen eingesetzt. Im Förderschwerpunkt Arbeiten werden durch den Bau neuer Produktionshallen und die Verlagerung von unverträglichen Gewerbebetrieben aus Wohngebieten in interkommunale Gewerbegebiete zukunftsfähige Arbeitsplätze gesichert und geschaffen. Der Förderschwerpunkt Arbeiten werde in diesem Jahr über 270 Projekte im ländlichen Raum mit 30,6 Millionen Euro unterstützt.
Damit in den Dörfern nicht nur gewohnt, sondern auch gelebt wird, ist neben dem Wohnraum auch das Thema Grundversorgung wichtig. Gastronomie und die Möglichkeit, die alltäglichen Bedarfe vor Ort zu erledigen, sind wichtige Faktoren lebendiger Orte mit Anziehungskraft. Durch die Coronapandemie kommt es zu neuen Verhaltensmustern und damit auch zu veränderten Bedarfen. Diese Entwicklungen sind in vollem Gang. „Dennoch wurden auch 2022 einige zukunftsorientierte, durchdachte Projekte beantragt, die wir sehr gerne ins ELR aufgenommen haben. Der Nachbarschaftsdorfladen, die Arztpraxis oder die Dorfgaststätte sind nur drei von 76 Projekten, die für eine umfassende Grundversorgung und damit auch für vitale Dörfer und Gemeinden sorgen werden“, so Peter Hauk.
Über alle Förderschwerpunkte hinweg spielt, gerade mit Blick auf den Klimaschutz, der Einsatz von Holz im ELR eine wichtige Rolle. „Das Bauen mit Holz ist für mich eine Herzensangelegenheit. Im ELR wird der Holzbau mit einem fünfprozentigen Förderbonus bedacht, da das verbaute Holz eine wirksame CO2-Speicherung darstellt. So freue ich mich sehr, dass 35 Prozent der bei dieser Programmentscheidung aufgenommenen Projekte mit Holz gebaut werden“, führte Minister Hauk aus. pm
Zuschüsse Alfdorf erhält einen Zuschuss von 75000 Euro, Aspach einen Zuschuss von 25000 Euro, Auenwald 119655 Euro, Backnang erhält 39720 Euro, Berglen 207451 Euro, Burgstetten 225320 Euro, Kaisersbach 313480 Euro, Murrhardt 103455 Euro, Rudersberg 20000 Euro, Spiegelberg 24710 Euro, Sulzbach an der Murr 55000 Euro und Welzheim 76080 Euro.