Im Profifußball sollen mehr Frauen arbeiten
Für den Deutschen Fußball-Bund und die Vereine gilt es, Hürden und Bedenken abzubauen.
Von Sebastian THEUNER
Frankfurt - Der Moment, in dem Marie-Louise Eta so richtig ankam im Profifußball, bereitet ihr noch heute Bauchkribbeln. November 2023, erstes Training bei Union Berlin. In der Kabine begrüßt Eta ihre künftigen Spieler: „Und dann sitzen da eben Robin Gosens oder Leo Bonucci. Und du denkst: ‚Ja, okay . . .‘“ Eta hatte geschafft, wovon viele Frauen träumen – als erste Co-Trainerin in der Bundesliga hatte sie eine Schlüsselposition im Männerfußball erobert.
Eta ist ein Beispiel, Sabrina Wittmann, Cheftrainerin beim Drittligisten FC Ingolstadt, ein anderes. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat mit Heike Ullrich seit 2022 eine Generalsekretärin. Und Zweitligist Eintracht Braunschweig mit Nicole Kumpis eine Präsidentin. Doch diese Frauen bilden eine Ausnahme. Denn in Führungspositionen im deutschen Fußball sind Frauen stark in der Unterzahl. Wie auch insgesamt im Arbeitsfeld Fußball. Der DFB will das ändern.
Gemeinsam mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL), der VfB Stuttgart Bildungsakademie und dem Internationalen Fußball Institut lud der Verband diese Woche zum „Women in Football Summit“ auf dem DFB-Campus in Frankfurt. „Mehr Frauen für das Berufsfeld Fußball begeistern“, lautete das Ziel der ganztägigen Veranstaltung. Doch noch ruckelt das Vorhaben, mehr Frauen in den Fußball zu holen, an mancher Stelle.
Im Rahmen der Strategie „FF27“ will der DFB bis 2027 in Gremien und hauptamtlichen Führungsebenen einen Frauenanteil von mindestens 30 Prozent erreichen. „Momentan sind wir bei knapp über 20 Prozent“, berichtete Doris Fitschen, beim DFB Gesamtkoordinatorin Frauen im Fußball. Auch Axel Hellmann, Vorstandssprecher bei Eintracht Frankfurt, hat sich der Aufgabe, mehr Frauen für den Fußball zu werben, aus Überzeugung verschrieben: „Wir wollen bei Eintracht Frankfurt die besten Köpfe und die besten Leute, und das sind eben nicht nur ausschließlich Männer.“