Mehrfachjob-Anteil im Südwesten höher als im Bundesschnitt

dpa/lsw Berlin/Stuttgart. Mehr als zwei Millionen Menschen in Deutschland haben laut Statistik mehr als nur einen Job - das ist etwa jeder zwanzigste Erwerbstätige. Im Südwesten ist der Anteil noch höher.

Viele Menschen in Baden-Württemberg haben mehr als nur einen Job. Der Anteil ist höher als im bundesweiten Durchschnitt und zudem im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte deutlich gestiegen, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, die die Bundestagsabgeordnete Jessica Tatti (Linke) bei der Bundesregierung abgefragt hat. 2019 - neuere Zahlen liegen nicht vor - waren es laut Statistik rund 447 000 Menschen. Das entsprach einem Anteil von 7,5 Prozent aller Erwerbstätigen. Bundesweit lag der Anteil bei 5,4 Prozent. Zuvor hatten „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ darüber berichtet.

Vor 30 Jahren lag der Anteil im Südwesten noch bei 2,7 Prozent und war seither immer höher als bundesweit. Seit 2016 ist er der Statistik zufolge aber nicht mehr gestiegen.

Gute zwei Drittel übten 2019 auch ihre Zweitbeschäftigung als abhängig Beschäftigte aus. Die Übrigen waren selbstständig, entweder allein oder mit eigenen Beschäftigten. Im Schnitt arbeitete laut Statistik jeder Mehrfachbeschäftigte pro Woche knapp 41 Stunden. Bei gut jedem Fünften waren es mehr als 48 Stunden.

Gründe für die Aufnahme mehrerer Jobs nennt die Bundesregierung in ihrer Antwort nicht, sondern verweist auf eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Darin werden in erster Linie finanzielle Motive genannt, allerdings auch Versicherungsfragen und soziale Aspekte.

© dpa-infocom, dpa:210322-99-918242/3

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Erstellt:
22. März 2021, 08:05 Uhr

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