In Backnangs Schulen wird wieder gebaut

Die Handwerker übernehmen in den Sommerferien wieder die Klassenzimmer. An sieben Schulen sowie einer Kita sind unterschiedlichste Maßnahmen geplant. Von kleineren Malerarbeiten bis hin zu Dachsanierungen. Insgesamt investiert die Stadt rund 2,9 Millionen Euro.

In mehreren Schulen will man bei der Digitalisierung vorankommen. Dazu gehört die Montage von digitalen Tafeln, sogenannten Smartboards, wie hier in der Mörikeschule.

© Alexander Becher

In mehreren Schulen will man bei der Digitalisierung vorankommen. Dazu gehört die Montage von digitalen Tafeln, sogenannten Smartboards, wie hier in der Mörikeschule.

Von Kristin Doberer

Backnang. Mit dem Beginn der Sommerferien geht für die Schülerinnen und Schüler endlich die entspannte Zeit los: sechs Wochen ohne Büffeln, Hausaufgaben und Schularbeiten. In den Backnanger Schulen ist aber trotzdem einiges los. Denn während die Schüler zu Hause oder im Urlaub entspannen, ziehen die Maler, Gipser, Elektriker und andere Handwerker durch die Klassenzimmer und Schulflure. Und auch auf dem Backnanger Hochbauamt sind die Sommerferien ganz schön stressig. Schließlich ist das die Zeit, in der man in den Schulen endlich die ein oder andere Baumaßnahme angehen kann.

„In diesem Jahr sind die Arbeiten überschaubar“, sagt die stellvertretende Leiterin des Hochbauamts, Dagmar Langer. In sieben Schulen sowie einer Kita gibt es mehr oder weniger große Maßnahmen, insgesamt investiert die Stadt etwa 2,9 Millionen Euro. Wobei schon jetzt klar ist, dass gar nicht alles in den Sommerferien geschafft wird. So werden zum Beispiel denkmalgeschützte Fenster in der Mörikeschule (Kosten von rund 850000 Euro) voraussichtlich erst in den Herbstferien getauscht, weil diese vorher nicht geliefert werden.

In der Mörikeschule tut sich in diesem Sommer aber trotzdem so einiges: Zum einen werden im ersten Stock drei Klassenzimmer komplett saniert. Das heißt, es werden neue Akustikdecken angebracht, durch die der Lärmpegel gedämpft werden soll, der Filzboden, der noch aus den 80er-Jahren stammt wird durch einen Kunstkautschukboden ersetzt und die Wände werden neu gestrichen. „Und jeder Raum erhält eine neue elektronische Tafel, ein sogenanntes Smartboard“, erklärt Langer. In manchen Räumen stehen die Boards schon bereit, die Elektriker bereiten die Montage vor. In diesem Jahr belaufen sich die Kosten hier auf rund 100000 Euro. Neben den drei Klassenzimmern werden außerdem im ganzen Schulhaus die Altleuchten gegen LED-Leuchten getauscht.

Der Austausch der Beleuchtung steht auch in der Schickhardt-Realschule nebenan auf dem Plan, wie Langer erklärt. Im ersten Bauabschnitt erhalten hier insgesamt 33 Räume eine tageslichtabhängige LED-Beleuchtung, davon elf Unterrichtsräume und 22 Räume im Lehrerzimmertrakt mit Nebenräumen. Die Kosten liegen bei rund 204000 Euro.

Im Max-Born-Gymnasium geht es in diesem Sommer an den fünften Bauabschnitt der Maßnahme „Sanierung und Brandschutz“. Auf dem Plan steht laut Langer das Konrektorat und das Lehrerzimmer mit allen Nebenräumen. In diesen Räumen werden Akustikdecken eingebaut und die Elektroinstallation wird erneuert. „Außerdem werden in allen Klassenzimmern die Waschbecken und Fliesenspiegel erneuert“, sagt die stellvertretende Leiterin des Hochbauamts.

Größere Maßnahmen stehen im Gymnasium in der Taus an. Hier wurde in der vergangenen Woche bereits ein Kran aufgebaut, denn es soll in dieser Woche noch mit der Sanierung des Flachdachs begonnen werden. Im ersten Bauabschnitt wird die Flachdachsanierung in Ebene vier durchgeführt, erklärt Langer. Außerdem werden in 17 Klassenzimmern die alten Kreidetafeln gegen Smartboards getauscht. Die voraussichtlichen Kosten liegen bei 352000 Euro. Noch dazu kommen rund 578000 Euro für ein sogenanntes Zweiklassenpavillon „zur Entzerrung der Schulraum-Notsituation“, sagt Langer. Bei den Klassenpavillons handelt es sich um Containerbauten, die auch in den kommenden Jahren dort benötigt werden, sie sollen auf einer freien Fläche zwischen Gymnasium und Gemeinschaftsschule in der Taus aufgestellt werden. Um die Klassenzimmersituation etwas zu entspannen werden außerdem Mensaräume im Erdgeschoss zu Klassenzimmern umgebaut.

In der Mörikeschule werden Klassenzimmer komplett saniert. Dazu gehört eine abgehängte Akustikdecke sowie ein neuer Boden und Anstrich. Dagmar Langer (links) vom Hochbauamt begutachtet den Fortschritt der Handwerker. Fotos: Alexander Becher

© Alexander Becher

In der Mörikeschule werden Klassenzimmer komplett saniert. Dazu gehört eine abgehängte Akustikdecke sowie ein neuer Boden und Anstrich. Dagmar Langer (links) vom Hochbauamt begutachtet den Fortschritt der Handwerker. Fotos: Alexander Becher

In der Grundschule Maubach soll in den Sommerferien eine Außenstahltreppe angebaut werden. Diese soll als zweiter Rettungsweg aus dem Unter-, Erd- und Obergeschoss im Brandfall dienen. Für diese Brandschutzmaßnahme plant das Hochbauamt der Stadt Kosten von rund 240000 Euro ein.

In der Gemeinschaftsschule in der Taus soll mit dem siebten Bauabschnitt in diesen Ferien auch der letzte Teil der Generalsanierungsmaßnahmen beendet werden. Seit 2016 finden in diesem Zuge immer wieder verschiedenste Baumaßnahmen in der Schule statt. Nun wird die Geländererhöhung in den Treppenhäusern im Grund-, Haupt-, Zwischen- und Sonderbaugebäude installiert, außerdem werden Malerarbeiten im Treppenhaus des Hauptgebäudes durchgeführt. Dafür hat die Stadt etwa 133000 Euro eingeplant. Kleinere Arbeiten werden aber auch nach Abschluss der Generalsanierung immer wieder anfallen, sagt Dagmar Langer.

In der Pestalozzischule werden insgesamt drei Klassenzimmer in dritten Stock und im Dachgeschoss komplett saniert. Dabei werden Waschbecken erneuert, Wände und Decken gestrichen, und es erfolgt die Umstellung der Beleuchtung auf LED-Technik. In drei Klassenzimmern werden außerdem Akustiksegel montiert, erklärt Langer. Die voraussichtlichen Kosten für diese Arbeiten in der Pestalozzischule liegen bei etwa 100000 Euro.

Nicht nur in die Schulen wird in den Ferien investiert, auch die Kita Ilse ist in diesem Jahr von Baumaßnahmen betroffen, das Dach soll saniert werden. „Hier wird im ersten Bauabschnitt das Oberlicht erneuert, bis dann im zweiten Bauabschnitt nächstes Jahr das Flachdach saniert und eine PV-Anlage installiert wird“, sagt Dagmar Langer. Die Stadt rechnet mit Kosten in Höhe von 380000 Euro.

Bei so vielen Maßnahmen in den Schulen fliegen die sechs Wochen Ferien meist recht schnell vorbei, gegen Ende der Ferien ist es in vergangenen Jahren manchmal schon etwas eng geworden. Die stellvertretende Leiterin des Hochbauamts erinnert sich an ein Jahr, in dem die Arbeiten gerade so am Wochenende vor Schulbeginn fertig geworden sind. „Und geputzt werden musste dann ja auch noch“, erzählt sie. Noch blickt Dagmar Langer aber ganz entspannt auf das Programm der kommenden Wochen. Das Hochbauamt richte den Blick aber schon auf die Herbst- und Winterferien.

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Erstellt:
7. August 2023, 06:00 Uhr

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