Infoplattform zum Thema Hitze ist online
Auf der Homepage des Rems-Murr-Kreises stehen Tipps zum Schutz vor Hitzerisiken.

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Ältere Menschen gelten als besonders hitzegefährdet. Symbolbild: Robert Kneschke – stock.adobe.com
Rems-Murr. Hitzewellen, wie wir sie zuletzt im Juli erlebt haben, können sich, vor allem bei Risikogruppen, belastend auf das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirken. Auf der Website des Landratsamts hat das Gesundheitsamt deshalb eine Informationsplattform zu Hitzerisiken und Hitzeschutz eingerichtet. Bürgerinnen und Bürger finden dort Tipps für ein angepasstes Verhalten während Hitzewellen und Informationsmaterialien zum Download, um sicher durch den Sommer zu kommen.
Die Informationsseite soll zukünftig erweitert werden, zum Beispiel um eine Karte kühler öffentlicher Orte, die Bürger im Rems-Murr-Kreis an heißen Tagen aufsuchen können, teilt das Landratsamt mit. So haben Untersuchungen in Deutschland gezeigt, dass Hitzeperioden zu einer erhöhten Inanspruchnahme von Arztbesuchen, vermehrten Einweisungen ins Krankenhaus und zu einer höheren Anzahl an Sterbefällen führen können.
In Baden-Württemberg jährlich 1500 Todesfälle durch Hitze
Nach Schätzungen des Statistischen Landesamts sind in Baden-Württemberg im Schnitt jährlich 1500 Todesfälle durch Hitze zu verzeichnen. „Im Grunde sind wir alle bei sehr hohen Temperaturen oft weniger leistungsfähig und fühlen uns matt, vor allem wenn es nachts nicht abkühlt. Der Körper versucht, sich auf seine Kerntemperatur von rund 37 Grad herunterzukühlen“, sagt Dagmar Behringer, Leiterin des Kreisgesundheitsamts. „Die überschüssige Wärme gibt der Körper dann über die Haut an die Umgebung ab, indem die Gefäße weitgestellt werden und die Durchblutung erhöht wird“, so Behringer weiter. Deshalb hätten überhitzte Menschen auch oft einen hochroten heißen Kopf. Bei anhaltend hoher Hitzebelastung und fehlender Flüssigkeitszufuhr würden die körpereigenen Kühlsysteme aber nicht mehr richtig funktionieren, die Schweißproduktion würde dann versiegen. „Dann kann es zu schwerwiegenden Hitzeerkrankungen wie einem Sonnenstich oder Hitzschlag kommen“, sagt die Amtsleiterin.
Schwangere und kleine Kinder sind hitzegefährdet
Neben Personen mit Vorerkrankungen gelten auch Menschen ab 65 Jahre, Pflegebedürftige, im Freien Tätige und schwangere Frauen sowie auch Säuglinge und Kleinkinder als hitzegefährdet. Doch auch für sozial isoliert lebende, wohnungslose, Sport treibende oder suchtkranke Menschen bergen laut Pressemitteilung des Landratsamts die hohen Temperaturen ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Mit der neuen Informationsplattform steuert der Rems-Murr-Kreis hier nun präventiv entgegen.
„Durch das richtige Verhalten können wir hitzebedingte Erkrankungen und Todesfälle vermeiden. Entscheidend ist, dass alle Bürgerinnen und Bürger zu dem Zusammenhang von Hitze und Gesundheit informiert sind und sich vor allem gewappnet fühlen, sich selbst und ihre Mitmenschen vor extremer Hitze zu schützen“, so Dagmar Behringer. Über den folgenden Link kommen Interessierte auf die neue Informationsplattform des Landratsamts Rems-Murr-Kreis „Hitze und Gesundheit“: https://t1p.de/ngb2r. pm