Interimskindergarten in Großerlach startet im November
Der Gemeinderat Großerlach ermächtigt die Gemeindeverwaltung, das Baugesuch zu erstellen und die Betriebserlaubnis zu beantragen.

Es wird eng in den Kindertageseinrichtungen der Gemeinde Großerlach. Kita-Container sollen einige Jahre mit sehr hohen Kinderzahlen überbrücken. Foto: Archiv
Von Elisabeth Klaper
Großerlach. Der Interimskindergarten in Modulbauweise, den die Kommune bei der Firma Algeco GmbH für 24 Monate anmietet und auf der Fläche vor der Grundschule aufstellt, „ist keine Ideallösung. Aber wir sind an die Vorschriften gebunden und müssen in den sauren Apfel der Containerlösung beißen.“ So brachte Bürgermeister Christoph Jäger seine Unzufriedenheit über die Situation in der jüngsten Gemeinderatssitzung zum Ausdruck.
Hauptamtsleiter Steffen Barth informierte die Räte, dass die Gemeindeverwaltung im Vergabegespräch die Details der Ausgestaltung und Ausstattung mit der Firma abstimmte. Zur Vergabesumme von rund 85000 Euro kommen rund 20000 Euro hinzu für Optionalleistungen: ein Klimapaket mit Kühl- und Heizfunktion durch Wärmepumpentechnologie, womit Energie eingespart und effizient genutzt wird, sowie eine Alu-Eingangstür und ein Türwächter. Der Mietpreis beträgt rund 2900 Euro pro Monat, die Einmalleistungen inklusive Transport, Auf- und Abbau summieren sich auf rund 37260 Euro, somit kostet das Interimsgebäude rund 107000 Euro. Hinzu kommen aber die noch nicht exakt zu beziffernden Kosten für Mobiliar, Spielmaterial und die Fundamentarbeiten. Diese sollte möglichst eine der örtlichen Firmen übernehmen, auch nutze man einen Teil der Möbel und Spielsachen von bestehenden Betreuungseinrichtungen. Als Liefer- und Aufbautermin ist Mitte Oktober vereinbart, ab November soll der Kindergartenbetrieb beginnen, kündigte Barth an.
Der Interimskindergarten ist für eine Gruppe mit maximal 25 Kindern ausgelegt
Nach Auskunft der Baurechtsbehörde im Landratsamt ist die Kitacontaineranlage genehmigungspflichtig, bis 24 Monate ist die Baugenehmigung ohne Bebauungsplanänderung möglich. „Wir hoffen, dass dieses Verfahren schneller geht“, spielte der Rathauschef auf manche früheren und langwierigen Genehmigungen an. Das Baugesuch wird das Architekturbüro Ettle erstellen und einreichen, die erforderlichen Planunterlagen und Daten hat die beauftragte Firma bereits übersandt.
Laut Barth ist der Interimskindergarten für eine Gruppe mit maximal 25 Kindern ab drei Jahren bis zur Einschulung ausgelegt. Als Angebotsform sollen verlängerte Öffnungszeiten festgelegt werden: Die Gemeindeverwaltung schlägt eine sechsstündige Betreuungszeit von 7 bis 13 Uhr vor wie in Kinderhaus und Grundschule. Dafür ist nun auch noch eine Betriebserlaubnis zu beantragen. Fraktionssprecher Markus Zick von der Unabhängigen Wählerliste wies auf die nicht unerhebliche Kostensteigerung hin: Die Fundamentierung werde rund 20000 Euro kosten, die Dienstleistung des Architekturbüros etwa 6000 und der Rückbau etwa 5000 Euro, rechnete er vor.
Die gesamte Investition muss außerplanmäßig finanziert werden
Überdies muss die gesamte Investition, die im Haushaltsplan nicht vorgesehen war, außerplanmäßig finanziert werden. „Niemand ist glücklich, aber es gibt keine alternative Lösung“, bedauerte Jäger. Zick äußerte Bedenken, ob der Interimskindergarten im November starten kann: „Das ist ein ambitionierter Zeitplan, es könnte eng werden.“ Denn die Module müssten noch auf Brandschutz und Zugänglichkeit überprüft werden, „bürokratisch typisch Landratsamt“, kritisierte der Fraktionssprecher.
„Niemand ist glücklich über diese Lösung, aber es geht nicht anders, schauen wir, dass wir’s hinbekommen“, verdeutlichte Jäger. Geschlossen stimmten die Gemeinderäte dafür, die Optionalleistungen zu beauftragen. Sie ermächtigten die Verwaltung, das Baugesuch durch das Architekturbüro Ettle erstellen und einreichen zu lassen. Zudem beauftragten sie die Verwaltung, die Betriebserlaubnis für den eingruppigen Kindergarten mit verlängerten Öffnungszeiten und täglicher Betreuungszeit von 7 bis 13 Uhr zu beantragen.