Jahrgang trifft sich fast 80 Jahre nach der Einschulung
Ehemalige Schüler der Althütter Grundschule finden sich zum Klassentreffen ein. Von 25 Schülern sind 21 noch fit.
Von Kristin Doberer
Althütte. Fast 80 Jahre ist es mittlerweile her, dass eine Gruppe von Mädchen und Jungen zum ersten Mal die Althütter Grundschule betrat und zu einer Klassengemeinschaft wurde. Nun, fast acht Jahrzehnte später, kommt ein Großteil von ihnen immer noch zu einem Klassentreffen zusammen. Von den damals 25 Schülerinnen und Schülern sind heute noch 21 am Leben und viele von ihnen sind auch mit 85 und 86 Jahren noch fit genug, um selbst zu dem Klassentreffen bei Althütte zu fahren. „Dass wir noch so viele sind, ist schon etwas Besonderes“, freut sich Walter Beck, der das Klassentreffen organisiert hat, mit Blick auf die lange und fast voll besetzte Tafel im Voggenhof. „Mein Hausarzt sagt immer, wir sind ein besonders stabiler Jahrgang“, berichtet er lachend.
Eine Mitschülerin aus den USA fliegt extra für das Klassentreffen her
Viele von ihnen sind in der Gegend geblieben, einige hat es aber auch ins Ausland verschlagen, berichtet Beck von in der Schweiz und in Nordamerika lebenden ehemaligen Mitschülerinnen. Letztere Mitschülerin sei im vergangenen Jahr sogar für das Klassentreffen nach Deutschland geflogen. Mittlerweile geht es allerdings kaum noch um die Schulzeit von früher. Vielmehr wird sich einfach darüber ausgetauscht, was es im eigenen Alltag oder dem von Bekannten gerade so an Neuigkeiten gibt. Die Schulzeit liege nun ja doch schon sehr lange zurück, so eine Teilnehmerin. An die eine oder andere Geschichte, die man zusammen erlebt hat, erinnert sich Walter Beck aber immer noch, auch wenn die Grundschulzeit schon so lange her ist, vom Versteckenspielen bis hin zu Klassenausflügen. Bei einem solchen Ausflug mussten die Schülerinnen und Schüler irgendwann plötzlich alleine ohne den Lehrer heimlaufen, erinnert sich Beck, denn dieser habe unterwegs einfach nicht mehr gekonnt.
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„Eigentlich wären die, die noch fit sind, noch ein kleines Stück spaziert“, berichtet Beck von früheren Klassentreffen. Mit Blick auf den Dauerregen und gerade mal zwei Grad Celsius draußen bleiben die früheren Klassenkameradinnen und -kameraden bei diesem Treffen aber lieber im Warmen.
Besonders ist aber nicht nur, dass so viele der damaligen Schülerinnen und Schüler auch mit 85 und 86 Jahren noch fit genug für ein Klassentreffen sind, sondern auch, dass sie die Treffen noch in regelmäßigen Abständen hinbekommen – und sich dabei häufig recht einig sind. Früher nur einmal im Jahr, mittlerweile sogar zweimal im Jahr kommen sie zu einem Essen in Althütte oder in der Umgebung zusammen. „Wir wollen das einfach machen, solange wir es noch können“, erklärt Beck. Als Rentnerinnen und Rentner sei das für viele mittlerweile auch gut vereinbar – zumindest, solange sie noch mobil sind. Und der nächste Termin wird immer direkt beim Klassentreffen ausgemacht. „Nur so klappt das auch“, ist sich eine Teilnehmerin sicher.
Und wie schafft man es nun, dass man sich auch nach fast acht Jahrzehnten noch so gut mit den Klassenkameradinnen und Klassenkameraden von früher versteht? So sehr, dass ein derart großer Teil noch zu den regelmäßigen Klassentreffen kommen möchte? „Wir haben einfach nie miteinander Krach gehabt“, sagt ein Teilnehmer. Das bestätigt auch Beck. Im Gegensatz zu anderen Jahrgängen, bei denen es wohl recht turbulent zugegangen sei, habe es während der Schulzeit – und auch danach – einfach keinen Streit untereinander gegeben.