Kalk dient dem Schutz des Bodens
Einige Waldwege im Bereich Kirchberg an der Murr werden bis Mitte nächster Woche gesperrt.

Die Kalkmischung wird bis zu 60 Meter weit in das Gelände geblasen. Foto: J. Baumann
KIRCHBERG AN DER MURR (pm). In Kirchberg und Winnenden wird diese Woche der Waldboden mit Kalk versorgt. Dies dient dazu, den Wald fit für den Klimawandel zu machen. Aus diesem Grund verteilt das Forstamt noch bis Dienstag, 10. November, eine Kalkmischung im Wald. Diese Bodenschutzkalkung dient dem Bodenschutz: Die durch den Menschen verursachte Versauerung – der sogenannte „saure Regen“ der 70er- und 80er-Jahre – wird durch die Kalkung kompensiert und die Funktionen der Böden werden wiederhergestellt.
Für die Dauer dieser Maßnahme werden die Waldwege in den entsprechenden Gebieten abgesperrt – die Bürger werden gebeten, diese Absperrungen zu respektieren. Bis spätestens Mitte nächster Woche wird die Bodenschutzkalkung abgeschlossen sein. Von der Maßnahme betroffen sind die folgenden Gebiete: in Kirchberg die Bereiche Frühmeßhof, Kalkofen und Hungerberg sowie in Winnenden die Bereiche Schenkenberg und Schelmenholz. Insgesamt wird das Forstamt ein Gebiet von rund 160 Hektar kalken. Verteilt wird der Kalk mit einem Gebläsefahrzeug, das die Waldwege entlangfährt und dabei Gesteinsmehl in den Wald verbläst – mit einer Reichweite von 40 bis 60 Meter. Es handelt sich dabei um Dolomitgesteinsmehl oder um eine Dolomitgesteinsmehl-Holzasche-Mischung.
Eine erste Bodenschutzkalkung wurde bereits Mitte des Jahres mit dem Hubschrauber durchgeführt – dies geschieht in Gebieten, die für das Gebläsefahrzeug nicht ausreichend erschlossen sind oder in denen die Bäume zu dicht stehen. Von dem Dolomitgesteinsmehl (mit und ohne Holzasche) werden etwa drei bis vier Tonnen pro Hektar ausgebracht, das entspricht 300 bis 400 Gramm pro Quadratmeter, je nach Rezeptur. Die Vitalisierung des Waldbodens wird von der EU gefördert, schließlich belaufen sich die Kosten auf rund 250 bis 350 Euro pro Hektar. Und im Raum Kirchberg werden rund 70 Hektar derart fit für den Klimawandel gemacht.