Kein Spielraum für neue Wünsche
Investitionsprogramm von Althütte für 2021 bis 2024 hält keine Überraschungen bereit. Zurückhaltung ist angesagt.

© imago/Christian Ohde
Der Breitbandausbau ist der größte Einzelposten im Investitionsprogramm der Gemeinde Althütte. Symbolfoto: Imago
Von Annette Hohnerlein
BACKNANG. Mit neuen kostspieligen Projekten wird sich Althütte in den nächsten Jahren zurückhalten. In unsicheren Zeiten beschränkt man sich bei den Investitionen auf die Weiterführung dessen, was schon in der Vergangenheit begonnen wurde. Dabei sei bei den Gewerbesteuereinnahmen im vergangenen Jahr eher ein Plus zu verzeichnen gewesen, teilt Bürgermeister Reinhold Sczuka mit, und auch für 2021 sehe es nicht schlecht aus. Aber er rechnet damit, dass die Auswirkungen der Coronapandemie im Jahr 2022 voll durchschlagen werden und dann die Steuereinnahmen einbrechen lassen.
Einer der größten Einzelposten ist in diesem Jahr der Breitbandausbau. 400000 Euro werden in diese Zukunftstechnologie investiert, ein Viertel davon trägt die Gemeinde, drei Viertel werden durch Zuschüsse von Bund und Land abgedeckt. Althütte ist hierbei Partner einer interkommunalen Kooperation mit Murrhardt, Großerlach und Sulzbach an der Murr. Alles in allem gehe es bei diesem Projekt um ein Volumen von immerhin 24 Millionen Euro, merkte Sczuka bei der Vorstellung des Investitionsplans im Gemeinderat an. Nachdem die Fördergelder zugesagt worden sind, wurde am 17. Dezember der Vertrag zwischen den vier beteiligten Kommunen und der Telekom unterzeichnet.
Verschiedene Baumaßnahmen schlagen in diesem und den kommenden Jahren mit größeren Summen zu Buche: Für die beiden Baugebiete Buchenwäldle und Schillerstraße werden 2021 Erschließungskosten in Höhe von insgesamt 676000 Euro angesetzt. Außerdem sollen in der Ebniseestraße die Wasserleitung und die Kanalisation erneuert werden (370000 und 480000 Euro).
Ob dieses Vorhaben allerdings umgesetzt wird, hänge davon ab, ob die beantragten Zuschüsse aus Landesmitteln bewilligt werden, so der Bürgermeister. Für die Verlegung der Schulstraße sind in diesem und dem kommenden Jahr insgesamt 300000 Euro vorgesehen, auf dem Gelände des Bauhofs stehen Arbeiten an der Kalthalle und der Einfriedung des Areals in Höhe von 130000 Euro an. Die baufällige Mauer entlang des Gehwegs bei der evangelischen Kirche in Althütte wird für 90000 Euro instandgesetzt. In Lutzenberg wird für 100000 Euro der noch auf einer Seite fehlende Gehweg entlang der Backnanger Straße gebaut. Für den barrierefreien Umbau von Bushaltestellen werden in diesem und den beiden kommenden Jahren jeweils 250000 Euro aufgewendet, knapp die Hälfte davon wird in Form von Zuschüssen finanziert.
2021 geht die Sanierung der Sporthalle in Althütte weiter; 160000 Euro fließen in diese Maßnahme, der größte Teil davon muss voraussichtlich für einen neuen Hallenboden aufgewendet werden. Auch in die Sechselberger Halle wird investiert; insgesamt 60000 Euro hat die Gemeinde für die Sanierung der Fassade und ein Konzept für die zukünftige Nutzung veranschlagt. Für 70000 Euro werden in der Anna-Haag-Schule verschiedene Reparaturarbeiten durchgeführt. Große Investitionen stehen auch beim Brandschutz an: Für 290000 Euro soll in diesem Jahr ein Mittleres Löschfahrzeug (MLF) und für 125000 Euro im kommenden Jahr ein Gerätewagen für die Feuerwehr angeschafft werden. Auch der Bauhof bekommt 2021 ein neues Fahrzeug, das im Winterdienst eingesetzt wird; Kostenpunkt rund 120000 Euro.
Weiterhin ein großer Kostenfaktor im Investitionsplan ist die Abwasserbeseitigung. Alleine in diesem Jahr schlägt sie mit 466000 Euro zu Buche, von denen 320000 Euro auf den Investitionskostenzuschuss zur Kläranlage Rudersberg entfallen.
Die Digitalisierung an den Grundschulen wird 2021 mit 55000 Euro vorangetrieben, für Planungskosten für den neuen Lebensmittelmarkt beim Feuerwehrgerätehaus sind 60000 Euro angesetzt. Das Investitionsprogramm wurde mit großer Mehrheit vom Gemeinderat beschlossen.