Kindergarten Burgblick ist feierlich eingeweiht

Das Ergebnis erfreut nicht nur die Kleinen, auch wenn es ein langer Weg bis dahin war. Die Bauzeit liegt inzwischen bei vier Jahren.

Hier dürfen die Kinder toben und hüpfen: Der neue Kindergarten Burgblick ist nun offiziell eingeweiht. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Hier dürfen die Kinder toben und hüpfen: Der neue Kindergarten Burgblick ist nun offiziell eingeweiht. Foto: Tobias Sellmaier

Von Lorena Greppo

Oppenweiler. Das Sprichwort fällt mehrmals an diesem Tag: Schwere Geburten machen die schönsten Kinder. Gleiches gilt wohl auch für den Kindergarten Burgblick in Oppenweiler, zu dessen offizieller Einweihung sich die Anwesenden zusammengefunden haben. 2017 war entschieden worden, das Bestandsgebäude abzubrechen und durch einen Neubau zu ersetzen. 2018 zogen die Kinder in das Ausweichquartier in der Murrtalschule um. Im Mai 2019 erfolgte der Spatenstich und nun, vier Jahre später, ist man kurz vor der Ziellinie. Die Kinder haben ihren Kindergarten schon vor einem halben Jahr in Beschlag genommen, doch noch seien einige Mängel zu beheben, erklärt Bürgermeister Bernhard Bühler. „Wir sind an der einen oder anderen Stelle noch nicht zufrieden mit dem Ergebnis.“

100 Kinder werden in dem Gebäude derzeit betreut, damit ist der Kindergarten Burgblick bis zum Maximum ausgereizt. Das gehe auch nur, weil es vergleichsweise wenige Eltern gibt, die eine Ganztagsbetreuung für ihre Tochter oder ihren Sohn in Anspruch nehmen, erklärt Bühler. Einen Eindruck davon, was sie im Alltag alles in ihrer neuen Unterkunft vollbringen, besingen und zeigen die Kinder in ihrem Beitrag selbst: „Wir klatschen, stampfen, hüpfen und drehen uns im Kreis.“

Die Kindergartenleiterin Carmen Blank ergänzt, wie viele unterschiedliche Möglichkeiten der Neubau bietet: unter anderem ein Atelier, eine Bauecke, ein Bistro und einen Bereich für Rollenspiele. „Die Kinder können viele tolle Räume mit Leben und Lachen füllen“, sagt sie erfreut.

Noch sind die Arbeiten am Gebäude nicht abgeschlossen

Herzstück der Betreuungseinrichtung ist die sogenannte Markthalle, eine Art Foyer inmitten des Gebäudes mit einer Fensterfront an einer Seite. Architekt Nico Mast beschreibt diesen Platz als Ort der Begegnung. Das Gebäude, führt er aus, warte mit vielen natürlichen Materialien auf, allen voran der hölzernen Fassade. Es entspreche einem hohen energetischen Standard, die PV-Anlage auf dem Dach decke etwa zwei Drittel der benötigten Energie ab, zudem seien Wärmepumpe und Lüftungsanlage eingebaut. Cornelia Köhnlein-Bass, die in der Verwaltung die Leitung der Kindertagesstätten innehat, hebt hervor: „Besonders wichtig war es uns, dass die Kita hell und freundlich ist.“ Das kommt in der Farbgebung zum Ausdruck, etwa durch die gelben Linoleumböden.

Ein Vorteil dessen, dass sich an gleicher Stelle zuvor schon ein Kindergarten befand, sagt die Amtsleiterin, sei etwa der bereits bepflanzte Garten. So müsse man nicht jahrelang warten, bis neu gepflanzte Bäume groß genug sind, um ausreichend Schatten zu spenden. Allerdings, sagt der Bürgermeister, sehe auch an dieser Stelle noch nicht alles so aus, wie es einmal sein soll. Die Arbeiten seien mehr als anderthalb Jahre im Verzug gewesen. Dass bei der Entstehung des Ersatzneubaus nicht immer alles glatt lief, kommt in den Reden der Beteiligten deutlich zum Ausdruck.

„Es war kein leichter Weg und wir sind auch noch nicht ganz am Ende“, sagte der Bürgermeister, „denn wir haben offensichtlich noch ein paar Themen hier im und um das Gebäude zu erledigen.“ Architekt Nico Mast betont, dass ein solches Projekt gute Handwerker brauche. „Davon hatten wir ein paar und mit den anderen haben wir es auch irgendwie hinbekommen.“ Ungewöhnlich fällt auch sein Dank an den Gemeinderat aus. Dessen Mitglieder lobt er dafür, dass sie ihren Unmut ehrlich geäußert haben, wenn etwas nicht gut lief. Und das sei, unter anderem auch durch die Coronapandemie, keine Seltenheit gewesen. Die Schwierigkeiten schlagen auch in den Finanzen zu Buche: War man beim Spatenstich noch von Gesamtkosten in Höhe von etwa 3,3 Millionen Euro ausgegangen, sei man nun bei 4,1 Millionen angelangt, bestätigt Bühler.

Doch an diesem Tag soll das alles in den Hintergrund rücken. „Wir können jeden Tag das Lachen der Kinder hier im Burgblick erleben und das ist das Wichtigste. Das entschädigt für vieles“, merkt der Bürgermeister an. Und so halten alle ihre Reden kurz und entlassen die zappeligen Kleinen in die eigens für sie aufgebauten Spielstationen. Da wird geklettert, Fußball gespielt und Laufrad gefahren. Und später, wenn die vielen Besucher den Kindergarten wieder verlassen haben, wird hier noch das diesjährige Sommerfest begangen.

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Erstellt:
1. Juli 2023, 06:00 Uhr

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